Alpli

Eckdaten

Von Dietfurt nach Wattwil

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 9 km     auf 712 m       ab 711 m

 

Karte/n 1:50'000 226T

 

Anforderung:

Route

Der Name Töss stammt vom verbreiteten Verb tosen und dem daraus abgeleiteten die Tosende. Sie entspringt im Grenzgebiet zwischen dem Toggenburg und dem Zürcher Oberland in der Gegend von Tössstock und Schnebelhorn. Die beiden Arme, die Vordere Töss und die Hintere Töss vereinigen sich bei Gibswil. Bei normaler Wasserführung hat die Töss allerdings nichts mit ihrem Attribut tosend zu tun. Bei länger anhaltender Trockenheit fliesst manchmal gar kein Wasser im steinigen Bett. Durchschnittlich beträgt die Wassermenge knappe 10 m3 pro Sekunde.

 

Die Töss durchfliesst Landschaften, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Im Quellbereich liegt das Bergland, in welchem sich die Töss und ihre Seitenbäche tiefe Furchen aus der Nagelfluh und dem teilweise harten Sandstein ausgespült hat. Zwischen diesen tobelartigen Tälern liegen hohe Terrassen mit dichten Fichtenwäldern. Allerdings wurden der Töss schon im Jahre 1876 durch eine rigorose Korrektion „die Zäh-ne gezogen“.

 

Ab Winterthur tritt der Fluss hinaus in eine durch die Eiszeitgletscher breite, durch Lehm und Schotter angefüllten Talsohle, die gesäumt wird von sanften Molasse-Hügeln. Im Gegensatz zum Bergland, wo früher nur Flösserei und Köhlerei als Einkommensquelle dienen mussten, ist hier Ackerbau und an den Hängen von Irchel und Dättenberg Weinbau möglich.

 

Während der im 17. Jahrhundert um sich greifenden Industrialisierung und der damit verbundenen Nutzung der Wasserkraft, wuchsen im Tösstal eine ganze Reihe von Textilfabriken aus dem Boden. Diese schufen eine willkommene Erweiterung der Existenzgrundlage mit einem deutlich spürbaren Bevölkerungszuwachs. Bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Mechanisierung der Weberei- und Spinnereibetriebe. Dieser folgte wiederum eine Entvölkerung der blühenden Dörfer entlang der Töss. Viele der ausgedehnten Waldgebiete von heute sind durch Aufforstungen von Wiesen und Weiden aus jener Zeit entstanden.

 

Nach der Töss wurde auch ein Quartier der Stadt Winterthur benannt. Die ehemals eigenständige Gemeinde im Südwesten der Stadt ist geprägt von grossen Indsutrieanlagen mit den dazugehörenen Arbeiter-Wohnsiedlungen.

 

Kloster Sta. Maria

Der Fürstabt Bernhard Müller aus St. Gallen legte 1621 den Grundstein für einen Klosterneubau auf der Wenkenrüti. Das alte Gebäude wurde wenige Jahre zuvor durch ein Feuer komplett zerstört. In Rekordzeit entstanden Kirche und Konventflügel und konnten ihrer Bestimmung übergeben werden.

 

Im Jahre 1653 feierte die Klostergemeinschaft die Überführung von Reliquien des Katakombenheiligen Leander aus Rom. Die sehr wahrscheinlich exklusiv für diesen Anlass entstandenen Leander-Gemälde zeigen die älteste Darstellung des Ortes Wattwil.

 

Die Zeiten der französischen Besatzung der Eidgenossenschaft im Frühjahr 1798 verliefen auch für das Kloster Sta. Maria recht turbulent. Es wurde besetzt, was grosse Unkosten verursachte, aber Zerstörungen wurden keine festgestellt. Auch die Aufhebung der Abtei St. Gallen brachte den Wattwiler Schwestern keinerlei Nachteile. Denn eine Unterstützung genossen sie sowieso nicht.

 

Während er grossen Hungersnot 1816/1817 richteten die Klosterfrauen eine Armenküche ein. Im ausgeräumten Waschhaus verköstigten sie monatelang täglich an die 100 notleidende Personen mit Suppe.

 

Eine weitere, eher untypische Aufgabe fiel den Kapuzinerinnen im Jahre 1980 zu. Eine Schwesterngruppe betreute während einiger Jahre die Feuermeldestelle für die drei Gemeinden Wattwil, Lichtensteig und Ebnat-Kappel. Durch moderne Formen der Kommunikation entfiel dieser Auftrag allerdings bald wieder.

 

Während er Jahrhundertwende lebten nur noch sieben Kapuzinerinnen im Kloster der Engel, was eine Weiterführung des Klosterbetriebs verunmöglichte. Also zogen die letzten Schwestern 2010 aus und wurden in andern Klöstern aufgenommen.

 

In den nun leerstehenden Gebäuden ist seit 2012 die Fazenda da Esperanza beheimatet. Dies ist eine Wohngemeinschaft für junge Menschen in schwierigen Situationen.

 

Routenprofil

Prächtige Route im Toggenburg
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Das Wetter auf der Route