Bendel

Eckdaten

Von Hemberg nach Krummenau

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7.3 km     auf 253 m       ab 489 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Nach Hemberg, etwa in der Hälfte des ganzen Neckertals, fahre ich mit dem Postauto von Wil. Der Ort liegt ungefähr auf der Krete des Hügelrückens zwischen Necker und Rohrbach.

 

Genau auf dieser Krete ziehe ich in südlicher Richtung aus dem Dorf und verlasse die Strasse bei Gäwis mit den Häusern des Oberforfes und einem fast gigantischen Obstgarten. Stetig steigend nähert sich der Weg dem kleinen Skigebiet Wald. Hier herauf führen zwei bescheidene Skilifte, der eine von der Neckerstrasse und der andere von der Bendelstrasse. Der Hügel ist nur etwas über 1000m hoch, und ich würde es den Jungen gönnen, wenn sie trotzdem auf gute Schneeverhältnisse zählen können.

 

Ich setze meinen Weg auf einsamer Höhe fort und geniesse die Ruhe und die relative Abgeschiedenheit. Fast ebenaus erreiche ich das ausgedehnte Sumpfgebiet oberhalb der weit gestreuten Häuser von Kellen. Das sanft gewellte Plateau speist eine grosse Zahl von Bächen, welche sich wie betrunken durch die Landschaft schlängeln, ohne zu wissen, wohin ihre Reise schliesslich gehen soll.

 

Dann senkt sich auch der Weg am Restaurant Sternen vorbei (vorbei?), um nach dem Verlassen der asphaltierten Strasse wieder leicht anzusteigen zur Horüti. Zu meiner Linken verteilen sich grössere und kleiner Anwesen und Höfe wie in  der Landschaft einer Modelleisenbahn. Auch ein Funkturm fehlt nicht!

 

Schon bald taucht weit vor mir das Dorf Krummenau auf. Die Tösstalstrasse und die Bahnlinie bedeuten, dass ich von da ganz einfach und sicher wieder nach Hause fahren kann. Es gäbe allerdings auch noch einen Wanderweg der Thur entlang, für alle, die noch fit genug wären, weiter zu gehen.

 

Die Thur

„dhu" bedeutete in der indogermanischen Sprache „eilen“ oder „die Eilende“. Dies dürfte der Ursprung des Namens Thur für den zweitlängsten Fluss der Ostschweiz sein. Auf sie ist der Name des Kantons Thurgau zurück zu führen. Ob sie jemals durch die Stadt Winterthur geflossen ist, wage ich zu bezweifeln.

 

Oberhalb Unterwasser im Toggenburg liegt die Qualle der Säntis-Thur. Sie stürzt über zwei spektakuläre Wasserfälle hinab in den Talgrund, wo sie sich mit der Wildhauser-Thur vereint. Zusammen haben diese beiden unter Mithilfe des Thurgletschers das Toggenburg „ausgehobelt“.

 

Nach dem Zufluss des Necker bei Lütisburg tritt sie bei Wil heraus aus dem Typischen Alpental und erreicht nach einer weiten Schleife und mit mehreren weiteren Zuflüssen das thurgauische Städtchen Bischofszell. Bis Kradolf fliesst die Thur in einem felsigen Bett, weiter unten besteht dieses aus Geschiebe, das sie selber und vor ihr der Säntisgletscher liegen gelassen hat.

 

Die Thur durchfliesst eine Strecke von 135km in den Kantonen St. Gallen, Thurgau und Zürich. Ihr Wasserstand schwankt sehr stark, weil sie sich unterwegs in keinem See austoben kann, wenn sie Schmelz- oder Wasser eines Gewitters schlucken soll. Ein mittleres Jahreshochwasser beträgt knappe 600 m3/sec, aber die höchste je gemessene Jahresspitze betrug das Doppelte.

 

Kein Wunder also, dass man von 1907 bis 1914 den wilden Fluss zu zähmen versuchte. Meist wurde das Flussbett an einen Rand des breiten Tales gelegt und die andere Seite mit einem hohen Erdwall gegen Hochwasser abgesichert. Damit sich die Sohle des Bettes nicht laufend erhöhen konnte, wurde durch die Begradigung für eine möglichst hohe Fliessgeschwindigkeit gesorgt. Auf Fische und andere Wassertiere nahm diese Korrektion keine Rücksicht.

 

Von Niederneunforn an, verliert das Tal seine fast übertriebene Breite. Dort wurden lediglich die Ufer des mäandrierenden Flusses mit verschiedenen Mitteln verbaut. Sehr beliebt waren die Faschinen, die aus zusammen gebundenen Weidenruten bestanden. Diese trieben Wurzeln aus und hielten den meist sandigen Boden fest.

 

Routenprofil

Kurze Wanderung an der jungen Thur
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route