Chuterenegg

Eckdaten

Von Hundwil nach Appenzell

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 12.4 km     auf 695 m       ab 701 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Seit dem 17. Jahrhundert war Hundwil neben Trogen der zweite Landsgemeinde-Ort des Kantons AI, aber seit 1997 wird der Platz nicht mehr benutzt, ausser für mich als Ausgangspunkt für eine Wanderung nach Appenzell, im anderen Kanton.

 

Schon vom Postauto aus sehe ich die gelben Wegweiser und vertraue mich ihnen ohne Umschweife an, um in südlicher Richtung gegen die bereits sichtbare Hundwiler Höhi aufzubrechen. Sie ist allerdings noch weit entfernt, und der Aufstieg dahinauf dürfte mich fordern, aber auf halber Strecke erwartet mich das Restaurant Alpenrose!

 

Erst hier beginnt der eigentliche Anstieg, die Seilbahn, die dasselbe Ziel anstrebt, ist allerdings nur für Material gedacht. Also folge ich dem stotzigen Weg, der in vielen spitzen Kehren zum Gipfel führt. Mein Gewinn besteht aus einer traumhaften Aussicht auf die Gipfel des Alpsteins, die sanften Hügel des Appenzeller-Landes und in einem schmackhaften Mittagessen im Berggasthaus.

 

Nach der Pause ziehe ich weiter der Krete entlang zur Ochsenhöhi, wo ich mich beim Wegkreuz für den Abstieg nach rechts entschliesse. Der Weg zieht durch das Tälchen eines Bächleins hinüber zur Chuterenegg. Gemäss Wörterbuch soll chuteren die Geräusche eines verliebten Gockels meinen.

 

Mehr oder weniger ostwärts verläuft nun der Kamm ganz sanft abwärts zum Himmelberg. Von Weitem ist die einfache Kapelle aus dem 16. Jahrhundert sichtbar. Sie diente einst als Gebetshaus während der Pestzeit. Sie könnte laut anderen Quellen jedoch auch deutlich jünger sein. Erst 1999 erhielt sie von einem anonymen Spender eine Glocke, weshalb ein Türmchen aufgesetzte werden musste. Gleich daneben erhebt sich die Hundshenki - welch schon fast geschmackloser Gegensatz!

 

Mein Weg zieht sich nun über dem Gehöft Höhi zur Landstrasse, auf der ich mein Ziel auch im Auto hätte erreichen können. Deren weiten Bogen kürze ich ab, überquere sie bei Rüti nochmals und tauche ein in das Häusermeer von Appenzell, wo ich den Bahnhof für die Heimkehr finde.

 

Appenzell

Erstmals taucht der Name Appenzell in der Form Abbacella im Jahr 1071 in einer Urkunde auf. Spätere Aufzeichnungen verwenden bereits die latinisierte Form de Abbatiscella oder in getrennter Schreibweise Abbatis Cella. Der Name eine Zusammensetzung aus Abba = Abt und Cella = Kapelle oder Speicher. In Frage käme auch eine Sammelstelle für Naturalien-Abgaben, die vom Grundherrn, also vom Abt, erhoben wurden. Die Aussprache im örtlichen Dialekt - Appezöll - lehnt sich noch stark an die hochalemannische Sprache an.

 

Heute ist Appenzell die Hauptstadt des Kantons Appenzell Innerrhoden und zählt etwa 6000 Einwohner - ohne die Nachbargemeinden Rüte und Schwendi. Erschlossen ist der Ort durch das dichte Strassennetz mit etlichen Postautolinien und die bekannte rote Appenzellerbahn AB. Diese Gesellschaft entstand aus dem Zusammenschluss der bereits bestehenden Appenzeller Bahnen, der Rorschach-Heiden-Bergbahn, der Bergbahn Rheineck-Walzenhausen und der Trogenerbahn. Das Rollmaterial bewegt sich sowohl auf der Meterspur mit und ohne Zahnrad als auch der 1200 Millimeterspur.

 

Das Ortsbild Appenzells ist eine einzige Sehenswürdigkeit, bei welcher kein Gebäude besonders herauszustreichen wäre. Die meisten Häuser wurden nach einem verheerenden Brand im Jahre 1560 erbaut. Es sind fast durchwegs bunt bemalte Holzgebäude mit geschweiften oder gebrochenen Giebeln. Diese Form verleiht den Häuserreihen einen besonderen Charakter. Neben der unterschiedlichen Form der Fassaden fallen auch die nicht einheitlichen Stockwerkhöhen auf, was den Gassen zu einem einzigartigen Erscheinungsbild verhilft.

 

Auf dem zentralen Landsgemeindeplatz versammeln sich die Bürger, und seit 1991 auch die Bürgerinnen, am letzten Sonntag im April zur Bestellung ihrer obersten Behörden sowie zur Beschlussfassung über wichtige Angelegenheiten des Landes.

 

Routenprofil

Von Landsgemeindeplatz zu Landsgemeindeplatz
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Das Wetter auf der Route