Flügespitz

Eckdaten

Von Starkenbach (Toggenburg) nach Arvenbüel (Amden)

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.4 km     auf 461 m       ab 767 m

 

Karte/n 1:50'000 237T

 

Anforderung:

Route

Von Starkenbach im Toggenburg fährt die abenteuerlichste Seilbahn hinauf zum Strichboden. Es ist eine dachlose Kiste mit zwei Bänken aus rauen Holzplanken gezimmert und eigentlich gedacht für die Milch von der Alp.

 

Oben am Hungerbüchel auf 1578 m.ü.M. startet meine Wanderung auf gut markiertem Bergweg zur Ochsenhütte. Nach der Fahrt in der Kiste hat sich mein Magen wieder beruhigt, und ich nehme den kurzen Abstecher gerne in Kauf für eine Trinkpause. Dabei unterhalte ich mich äusserst angeregt mit dem Personal der Berghütte über die seltsamen Flurnamen dieser Gegend. Der seltsamste ist wohl der Arsch, etwas nördlich von hier!

 

Anschliessend steige ich weiter hinan vorbei an etlichen Alpen durch Hinderselun Richtung Felskante über dem Tros-Chengel. Über den Schafberg geniesse ich den Abwärtstrend des Weges. Im Anblick der Zickzackspur zum Leistchamm komme ich mir fast privilegiert vor.

 

Beim Firstwald zweigt ein leicht stattlicherer Weg ab durch den Firstwald direkt zum Bergrestaurant Looch, aber die Aussicht auf eine noch bessere Aussicht vom Gipfel des Flügespitz reizt mich, also bleibe ich meinem ursprünglichen Plan treu. Ein kurzer, aber deutlicher Anstieg belohnt mich wirklich.

 

Beim Abstieg habe ich die besagte Wirtschaft immer wieder vor Augen, aber eigentlich sehe ich keinen physischen Grund, einzukehren. Aber eein paar Gäste winken mir fröhlich zu, dass ich dennoch nicht widerstehen kann. Es ist ja noch früher Nachmittag, und der Weg hinab nach Arvenbüel nicht mehr weit.

 

Ich folge anfangs dem Strässchen und verliere parallel zum Seerenbach zügig an Höhe. Beim Punkt 1391 verlässt ein Single-Trail die Zufahrt zum Looch und hält sich an die Krete durch den lichten Eggwald.

 

Mitten im Zentrum von Arvenbüel finde ich die Bushaltestelle.

 

Amden

Die Gemeinde Amden zählt mit ihren 43km2 zu den grössten im Kanton St. Gallen. Etwa ein Viertel der Fläche ist Wald. Am höchsten Punkt, dem 2101m hohen Leistchamm führt unsere Wanderung vorbei, und auf den tiefsten, den 412m.ü.M. gelegenen Walensee blicken wir hinunter.

 

Erst im Jahre 1882 wurde eine befahrbare Strasse nach Weesen eröffnet, und zehn Jahre später verkehrte darauf zweimal täglich die Postkutsche. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm die Gemeinde den Fahrdienst mit zwei ausrangierten Armeelastwagen, welche zu 17plätzigen Bussen umgebaut worden waren.

 

Dieses Unternehmen trug in der Folge massgeblich zur touristischen Entwicklung des hoch oben gelegenen Ortes bei und brachte Arbeit und Verdienst. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein stattliches Betriebsgebäude mit Garagen und Werkstätten. Hier werden noch heute die 14 Fahrzeuge untergebracht und gewartet. Neben den Linienfahrten übernimmt das Unternehmen auch Ausflugsfahrten für Familien und Betriebe, sowie den Taxidienst und die die winterliche Strassenräumung.

 

Zur ersten Besiedlung des Ortes vor knapp 5000 Jahren durch Rätoromanen gibt es lediglich Hinweise aus Flurnamen: Furggeln (Heugabel), Tschingel (Felsvorsprung) oder Gulmen (Berg). Die Niederlassung durch Römer ist jedoch durch die Burgruine Strahlegg belegt.

 

Nach dem Zerfall des Römischen Reiches wechselten die Herrschaften über das Gebiet in rascher Folge. Nach den Ostgoten, Franken und Schwaben geriet Amden an das Geschlecht der Lenz- und Kyburger. 1178 wird gar der Besitz einiger Grundstücke in Andimo monte des Klosters Schänis durch den Papst bestätigt. Wenige hundert Jahre später wurde der ganze Bezirk Gaster an Glarus und Schwyz für 3000 Gulden verpfändet und gehörte dadurch als Untertanengebiet der Eidgenossenschaft. Erst die Französische Revolution löste dieses Verhältnis auf und schlug das Gebiet dem Kanton Linth zu.

 

Eine Bewegung des Schrattenkalks oberhalb der Strasse ins Tal mit den darauf folgenden Schreckensmeldungen liess im Jahre 1972 nicht nur den Verkehr, sondern auch den Tourismus empfindlich einbrechen. Teile des Schwarzbergs stürzten schliesslich in den Steinbruch ab, ohne dass die gesperrte Strasse Schaden nahm.

 

Routenprofil

Atemberaubende Sicht auf den Walensee
Enthält alle obigen Informationen
AS17 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 626.7 KB

Das Wetter auf der Route