Gamplüt

Eckdaten

Von Unterwasser nach Gamplüt (Wildhaus)

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.1 km     auf 504 m       ab 57 m

 

Karte/n 1:50'000 227T / 237T

 

Anforderung:

Route

Nicht, dass Unterwasser dauernd oder auch nur häufig tatsächlich unter Wasser stände, es heisst so, weil es unten am Wasser, also an der Thur, zu finden ist. Hier vereinen sich die Wildhauserthur mit der „unteren“, der Säntisthur, um zusammen die lange Reise bis nach Teufen ZH zu meistern.

 

Bei der Post entlässt mich das Postauto, und ich folge gehorsam den gelben Wegweisern zu den Thurfällen. Der Bach vom Säntis stürzt sich über eine stattliche Felsstufe und bildet so einen ersten Höhepunkt dieser Wandertour.

 

Um das Chämmerlitobel herum gewinnt der Weg mit mir weiter an Höhe und trifft beim Chüeboden auf das Fahrsträsschen, das von den Alphütten in der Ebene am Fusse des Burstel herunter kommt - oder dort hinauf führt.

 

An dessen oberem Ende beginnt mein Weg erst richtig zu steigen, die Thurwis liegt etwas höher als 1200müM. Von da zeigt sich der stolze Gipfel des Säntis so nah und doch so unnahbar weit weg, und vorallem sehr weit oben! Er beherrscht mit seinen ausladenden Bauten und dem gigantischen Fernsehturm die gesamte Kulisse. Und wie mir scheint, weiss er dies auch!

 

Ein spitzer Schlenker des Weges lenkt diesen nach Süden und mündet nach einem Waldstück in die Alp Gamplüt mit den bekannten Dreihütten am Waldrand.

 

Ein Strässchen umgeht das Sumpfgebiet mit vielen typischen Moorpflanzen. Je nach Jahreszeit entdecke ich unzählige farbige Blüten, welche mit ihrem Duft Heere von Insekten anlocken oder ein weisses Meer verblühter Wollgräser.

 

Schliesslich erreiche ich die Bergstation der Gondelbahn Gamplüt - Wildhaus, aber bevor ich mit bequem hinab fahren lasse, geniesse ich ein leckeres Mittagessen mit kühler Erfrischung aus dem Glas im Restaurant.

 

Doppelmord auf dem Säntis

Schon seit der Säntis als exponierte Wetterstation dient, wurde diese von einem Angestellten gewartet. Über eine direkte Telefonleitung hinab ins Tal stand der Hüttenwart mit der Zentrale auf der Schwägalp in Verbindung und lieferte wertvolle Daten auch für den täglichen Wetterbericht

 

Im Winter 1922 versah das Ehepaar Lena und Heinrich Haas diesen Dienst. Am Dienstag, 21. Februar wurde die Verbindung plötzlich unterbrochen, was jedoch niemanden erschreckte, denn das passierte bei Schneefall öfters. Besorgnis machte allerdings, dass sich Frau Haas bei einer Bekannten über einen seltsamen Gast beschwerte, den sie am liebsten loswerden wollte. Es handelte sich dabei um den gebürtigen Bayern Gregor Kreuzpointner, der sich 1919 ebenfalls für diesen Job beworben hatte.

 

Am folgenden Tag machten sich Herr Rusch und sein Sohn auf zur Kontrolle der Leitung, sie kamen jedoch wegen der schwierigen Schneeverhältnisse nicht bis zum Gipfel. Erst am Samstag gelang der Aufstieg zum Observatorium, allerdings ohne einen Schaden an den Einrichtungen zu finden. Lediglich eine Skispur zog sich vom Gipfel hinab.

 

Die Haustüre war nicht abgeschlossen, trotzdem war das herzerweichende Winseln des Hundes zu hören. Er sass im komplett verwüsteten Arbeitszimmer neben seiner toten Besitzerin. Im Obergeschoss benutzten sie den Verbindungsgang zum Gipfelplateau, wo sie im Häuschen mit dem Windmesser auf die Leiche des Wetterwartes stiessen.

 

Der abgewiesene Bewerber Kreuzpointer wurde sofort zur Fahndung ausgeschrieben, aber es gelang ihm noch, Lenas Schmuck zu verhökern und die Tatwaffe, eine Browning 7.65, einer unbeteiligten Person zu anzudrehen. Diese brachte sie ohne Umschweife auf den Polizeiposten Heiden.

 

Wenige Tage später, am 4. März, wurde der ebenfalls tote Kreuzpointner in einem verlassenen Heustadel bei der Schwägalp gefunden. Er hatte sich dort erhängt. Keine der involvierten Gemeinden wollte den Leichnam auf ihrem Friedhof beisetzen, sodass er an die Universität Zürich für wissenschaftliche Untersuchungen gegeben wurde. Folglich war es niemals möglich, den exakten Tathergang eindeutig aufzuklären.

 

Routenprofil

Ungewohnter Blick auf den König des Alpsteins
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route