Gamser Rugg

Eckdaten

Von der Gamsalp (ob Lisighaus) nach Walenstatt

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 11.1 km     auf 488 m       ab 1830 m

 

Karte/n 1:50'000 237T

 

Anforderung:

Route

Ich fahre also mit der Seilbahn, die ihre Talstation unten an der Thur stehen hat, nach Oberdorf und setze die Fahrt nach einem kurzen Fussmarsch mit der zweiten Sektion fort nach Gams. Im Wissen, dass ich das nächste Wirtshaus erst auf der anderen Seite des Ruggs antreffen werde, genehmige ich mir einen guten Kaffee und mache mich dann auf den Weg.

 

Dieser verläuft auf der deutlich sichtbaren Kante bergwärts. Beim Blick zurück habe ich eine wunderschöne Sicht auf des obere Toggenburg. In weitem Bogen umrunde ich den höchsten Punkt - mehr als Aussicht bietet er wohl auch nicht! So gelange ich auf die viel schroffere Südseite und in die Tiefe Kerbe zwischen Gamser Rugg und Chäserrugg. Dabei wundere ich mich über die unterschiedliche Schreibweise.

 

Im Sattel schwenke ich nach links und folge dem Weg zu den Obersässhüttli. Durch die Mulde und am Pizol Nr. 2 vorbei, erreiche ich die Kante, hinter welcher es dann wirklich abwärts geht. In engem Zickzack vernichte ich die Höhenmeter gleich im Dutzend bis nach Lüsis. Etwas abseits des Weges steht das versprochene Gasthaus. Es wurde nach einer Feuersbrunst und einem späteren Lawinenniedergang wieder aufgebaut, war jedoch geschlossen, als ich einkehren wollte. Machen Sie sich besser im Internet vorher schlau über die Öffnungszeiten. Die traumhafte Aussicht auf den Walensee wurde wegen meiner Unbedachtheit allerdings nicht getrübt.

 

Auf der Ostseite des Widenbachs schlenkert sich der Weg in unzähligen Kehren dem Tal zu, er muss immerhin 600 Höhenmeter überwinden! Schliesslich erreiche ich beim Sunnebärg die obersten Häuser von Walenstadt, und dann jenseits der Seez, den Bahnhof.

 

Churfirsten

Sieben, oder wenn man anders zählt gar neun, mehr oder weniger spitze Berggipfel begrenzen das Toggenburg gegen das Seeztal mit dem Walensee. Früher bildete diese Kette die Grenze zwischen den Einflussgebieten der Klöster St. Gallen und Chur.

 

Es handelt sich um relativ junge Kalksteinberge, welche gegen Norden in schiefen Rücken mit saftigen Weiden drauf ins Thurtal auslaufen. Nach Süden fallen sie hingegen äusserst steil und felsig gegen den Walensee ab. Diese Seite der sieben Zacken wurde wesentlich geformt vom Rheingletscher während der kalten Würmzeit, also vor 100’000 bis 10’000 Jahren. Erstaunlicherweise behielten die durch tiefe Einkerbungen voneinander getrennten Gipfel eine fast durchgehend gleiche Höhe um 2200 müM.

 

Touristisch spielen wohl der Gamser Rugg sowie der Chäserrugg die grösste Rolle, sind sie doch durch leicht begehbare Wanderwege und Seilbahnen am besten erschlossen. Die anderen müssen lediglich durch einen mühsam zu meisternden Zickzack-Weg bestiegen werden, auf dem man auch den Abstieg wieder zu bewältigen hat.

 

Der Name der gesamten Kette wurde in der Vergangenheit von den „Sieben Kurfürsten“ des Heiligen Römisch-Deutschen Reiches abgeleitet. Mit ihrer äusserlich auffallenden Ähnlichkeit der Gipfel stellte sie eine gewisse „Kollegialität“ dar, die an das Wahlgremium im Mittelalter erinnerte. Deshalb mussten es auch zwangsweise immer sieben Kuppen sein.

 

In Wirklichkeit stammt der Name vom Kloster St. Gallen. Damit wollte es seine Stellung als Reichsabtei unterstreichen und festigen. Der Spottname „Kuhfürsten“ oder auch „Kuhfirsten“ entstand durch die Konflikte des Klosters mit dem Toggenburg. In der ersten Karte werden sie „die VII Churfürsten“ genannt, und der Chäserrugg las sich damals als Kaiserruck. Diese Bezeichnung hielt sich bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts und wechselte dann in der Karte von Eschmann in Churfirsten.

 

Zum Auswendiglernen: Chäserrugg, Hinterrugg, Schibenstoll, Zuestoll, Brisi, Frümsel und Selun (von Ost nach West).

 

Routenprofil

Die steile Seite der Churfirsten
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route