Hundwilerhöchi

Eckdaten

Von Herisau nach Gonten

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 12.8 km     auf 908 m       ab 753 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Herisau ist sozusagen das Tor zum Appenzeller-Land, wenigstens für die, die aus dem Westen kommen. Ein stattliches Tor übrigens mit über 15’000 Einwohnern und allen kantonalen Ämtern (ausgenommen des Hohen Gerichts) des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Zusammen mit Trogen ist Herisau Kantonshauptort, und genau hier starte ich meinen Tripp zur Hundwiler-Höhi.

 

Vom Bahnhof aus marschiere ich nach Südwesten und verlasse das Häusermeer im Quartier Roren. Dann halte ich auf die Rorenschwendi zu, ein bewaldeter und nicht zu übersehender Buckel. Die Bäume bescheren mir jedoch nur kurz wohltuenden Schatten, dafür senkt sich der Weg nun spürbar gegen das schroffe Tobel der Urnäsch.

 

Über die alte Brücke wechsle ich nach dem stotzigen Abstieg zur anderen Seite mit dem ebenso stotzigen Aufstieg. Kaum aus dem Wald, erblicke ich die wunderschönen Häuser von Hundwil mit dem markanten Kirchturm. Nun führt mich der Weg weiter der Sonne entgegen über Pfand und Horn zum Buechberg. Hier empfängt mich das gepflegte Restaurant Alpenrose, um den Durst zu löschen.

 

Anschliessend beginnt die Ersteigung des langgezogenen Rückens. In spitzen Kehren gewinne ich an Höhe und verliere ich an Flüssigkeit. Trotz atmungsaktiver Wäsche geht der Atem schwerer, aber schliesslich wird die Mühe belohnt: Auf dem höchsten Punkt der Hundwiler Höhi steht eine ausladende Gaststätte. In dieser nehme ich eine der angebotenen Spezialitäten zu mir und bin nachher nicht nur satt, sondern auch vollauf zufrieden.

 

Ich befinde mich hier exakt auf der Grenze zwischen den beiden Appenzeller Kantonen, beziehungsweise Halbkantonen. Der Weiterweg beliebt jedoch auf der Ausserrhoder Seite zu bleiben. Wenige Minuten südlich liegt (oder steht) die Gigershöhi, und deren Kante folge ich nun sanft abwärts zur Göbsi. In einem weiten Bogen zieht sich die Krete - jetzt auf Innerrhodener Boden - Richtung Gonten im Tal des Wissbaches.

 

In der Mitte des langgezogenen Dorfes stehen Kirche und Bahnstation eng beisammen, aber von mir aus gesehen, die Kirche zuerst.

 

Ausser- oder Innerrhoden?

Vermuteter Ursprung des Wortes Rhoden ist das lateinische Opera rogate und bedeutet auf deutsch soviel wie Fronarbeit, hat also mit Roden von Waldflächen nichts zu tun! Allgemein wird angenommen, dass der St. Galler Abt Ulrich von Sax - er lebte von 1204 bis 1240 - diesen Ausdruck geprägt hat. Sein Vater stammt aus dem Bleniotal, wo noch heute eher romanisch als italienisch gesprochen wird. Und dort hiessen die Verwaltungsbezirke rodariae. Ähnlich wie bei der Rhätischen Bahn wurde bis ins 19. Jahrhundert dieses Wort auch ohne "h" geschrieben.

 

Die Rhod-Hauptleute, welche den Rhoden vorstanden und vor allem die Steuern und das Militär verwalteten, wurden ursprünglich vom Abt bestimmt und später von den Bewohnern des Bezirks gewählt. Schliesslich setzten sich diese durch mit einer Art genossenschaftlicher von Selbstverwaltung.

 

Die Organisation des Kantons Appenzell, wo sich diese Rhoden am längsten behaupten konnten, ist belegt durch Aufzeichnungen und Protokolle aus dem 14. Jahrhundert. Damals zählten die Bezirke Trogen und Appenzell je sechs solcher Rhoden.

 

Im Verlaufe der Zeit verschwand diese Verwaltungsform und musste moderneren Formen Platz machen. Heute gilt trotz der Bezeichnung auch in den beiden Halbkantonen die in der Schweiz übliche Gemeindestruktur. Sie geht zurück auf die während der Helvetik durch Napoleon eingeführten Municipales.

 

Der international tätigen Rotary-Clubs haben mit den eben beschriebenen Rhoden nichts gemein. Sie nennen sich so, weil sich ihre Mitglieder abwechselnd in verschiedenen Orten treffen und ihre Ämter innerhalb der Organisation jährlich weiter gegeben werden - also rotieren.

 

Routenprofil

Zu einem der bekanntesten Aussichtspunkte im Appenzellerland
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Das Wetter auf der Route