Kronberg

An der nördlichen Flanke des Kronbergs liegt die Jakobsquelle, die das heilende Wasser für das etwas tiefer liegende Jakobsbad lieferte. Wer sie besuchen möchte, verlässt meine Wanderroute bei der bescheidenen Kapelle und zweigt scharf nach links ab. Es sind etwa 300 Meter auf markiertem Wanderweg.

Auf den Gipfel gelange ich ohne Anstrengung vom eben erwähnten Jakobsbad aus mit der Seilbahn. Wer sich vor dem Abmarsch noch eine Stärkung zuführen möchte, hat im einladenden Gipfelrestaurant Gelegenheit. Was Sie aber auf keinen Fall versäumen sollten: Der Blick in die Weite, zu den markanten Gipfeln des Alpsteins und hinunter nach Gonten und Jakobsbad oder zur dahinter aufragenden Hundwilerhöhe lohnt sich.

Der Wanderweg führt mich gemütlich abwärts der Krete entlang an den Skiliften vorbei zur Kapelle St.Jakob und weiter zum Gasthaus auf der Scheidegg. Hier zweigen zwei Wege ab nach Süden und etwa später ein recht stotziger nach Norden. Ich halte aber an die eingeschlagene Richtung und verlasse den Kamm erst kurz vor Wasserschaffen.

Nach einem Schlenker treffe ich auf den Kaubach, der mir den Weg weist zum Kaubad. Das ist ein äusserst gepflegtes Seminarhotel mit allem, was zu einem erholsamen Aufenthalt gehört - auch einem Hallenbad. Da ich nicht zu übernachten gedenke, begnüge ich mich mit einem Besuch im Restaurant, denn Durst hat man immer.

Das Strässchen geleitet mich bis zum nächsten Bach, dann verlasse ich es und ziehe in weitem Bogen nach Vorder Kau und Eischen. Gegenüber des Campingplatzes steht schon wieder ein Gasthaus. Deshalb gilt die angegebene Zeit lediglich für das Wandern - Einkehren ist nicht eingerechnet!

Durch den Kauwald führen einige enge Zickzack-Kehren, aber durch die Bäume kann ich schon die Häuser von Appenzell sehen. Und nach der Querung der Bahnlinie finde ich auch rasch zum Bahnhof.

Etwas abseits der grossen Touristenströme haben sich die Orte Gonten und Jakobsbad einiges einfallen lassen, um den Gästen einen abwechslungsreichen und eventuell auch abenteuerlichen Aufenthalt zu bieten. Zwar verläuft der Jakobsweg - oder besser gesagt, einer der bald unzähligen Jakobswege - von Appenzell nach St. Peterzell am Necker, also über Jakobsbad. Aber im Gegensatz zu etlichen Destinationen am spanischen Jakobsweg, dürfte die Zahl der Pilger hierzulande eher bescheiden ausfallen.

Während in Gonten einige bedeutende Kulturgüter aus dem sakralen Bereich, wie eine Madonnenstatue aus dem 17. Jahrhundert oder ein Prozessionskreuz von 1595 und ein Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert, zu bestaunen sind, hat Jakobsbad in den letzten Jahren eher im säkularen Bereich aufgerüstet.

Neben der Bergbahn zum Gipfel des Kronberges mit 1663 müM wurden nach und nach kürzere und längere Skilifte aufgebaut, um den Wintersport attraktiver zu gestalten. Dazu kamen präparierte und ausgeschilderte Schlittelbahnen, Langlaufloipen sowie auch Schneeschuh-Trails.

Im Sommer stehen den Besuchern ein 5 Kilometer langer Barfussweg von Jakobsbad nach Gontenbad sowie ein Nordic-Walking-Center zur Verfügung. Eine Rodelbahn erlaubt Atem beraubende Schussfahrten und ein Seilpark Schwindel erregende Kletterpartien an schwankenden Seilen und über schaukelnde Brücken. In Gontenbad lädt ein Naturmoorbad zum Abschalten vom alltäglichen Stress und seit 2007 lockt auch ein Golfplatz.

Wirtschaftlich spielt aber auch die Mineralquelle Gontenbad als bedeutender Arbeitgeber eine grosse Rolle. Bekannt wurde die Firma vor einigen Jahren mit ihrem neuen Erfrischungsgetränk flauder. Neben dem chalte kafi in der Flasche und einer ganzen Reihe von iisfee-Getränken in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen ist vor nicht allzu langer Zeit auch die Holunder-Konfitüre auf dem Markt erschienen.