Stoss

Eckdaten

Von Gais nach Gais

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 7.9 km     auf 169 m       ab 169 m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung: 

Route

Die Region um Gais am bekannten Übergang ins Rheintal bietet auch im Winter zahlreiche landschaftliche Kontraste. Im Süden erheben sich die felsigen Gipfel des Alpsteins und tauchen die weite Talmulde mit den weitläufigen Mooren in Schatten, während der Hügelzug des Gäbris im hellen Sonnenschein glitzert - wenn genügend Schnee liegt. Je nach Jahreszeit, empfiehlt es sich, die Route im Gegenuhrzeigersinn zu wandern!

 

Ich starte in Gais und mache vom Bahnhof aus einen Bogen durch den alten Ortskern mit den zwei stolzen Kirchen. Jenseits des Rotbaches schwenke ich nach links und folge der Strasse und der Bahnlinie Richtung Altstätten. Bei der Siedlung Hebrig überquere ich beide Verkehrslinien und gewinne wenige Meter über dem Talboden an der Südflanke des Sommersberg einen schönen Blick über das Kleckelmoos mit dem ausgedehnten Langlaufgebiet.

 

Ungefähr parallel zur Strasse zieht der Weg nach Osten und senkt sich gemächlich ins Rietli. Noch etwa 600 Meter weiter steht das Denkmal, das mich erinnern soll an die wohl wüste Schlacht am Stoss. Jedesmal wenn ich vor so einer Gedenkstätte stehe, und mir das wilde Gemetzel vozustellen versuche, bin ich froh, damals nicht dabei gewesen zu sein.

 

Auf dem gleichen Weg kehre ich zurück zum Rietli und entschliesse mich, den Weg zur Starkenmühle zu gehen. Jenseits der Bahnlinie steht ein gepflegtes Restaurant, wo ich meinen Hunger stillen möchte.

 

Nach der Pause folge ich den Geleisen zur Abzweigung nach Süden. Vorbei am Hof Fohren trete ich ein in die faszinierende Sumpflandschaft, die vermutlich von einem eiszeitlichen See übrig geblieben ist. Wenn der Schnee das Moor bedeckt, ist vom sommerlichen Treiben unzähliger Sumpfbewohner weder etwas zu sehen noch zu hören. In den übrigen Jahreszeiten ist emsiges Treiben zu beobachten.

 

Beim Steg über den Zwislenbach endet das Moor und mein Weg mündet in ein Strässchen, das mich über Oberzwislen nach Zwislen führt. Der Bahnhof von Gais ist schon bald zu sehen, aber ich muss nicht unbedingt der befahrenen Strasse folgen.

 

Schlacht am Stoss

Während der Appenzellerkriege standen sich im 15. Jhd. Habsburger und Appenzeller an verschiedenen Orten gegenüber. Neben der Vögelinsegg kam es auch am Stoss zwischen Gais und Altstätten zu einer heftigen Auseinandersetzung.

 

Schon Jahre vorher lagen Appenzeller und der St. Galler Abt Kuno von Stoffeln einander in den Haaren. Da sich die mit ihm verbündeten Bodenseestädte nach der Niederlage von der Vögelinsegg zurück gezogen hatten, ersuchte Kuno den Habsburger Leopold IV. um Unterstützung. Dessen Vater war in der Schlacht bei Sempach 1386 gefallen.

 

Nun sollte die Eidgenossenschaft die Österreicher unterstützen, denn sie hatten 1394 einen zwanzigjährigen Frieder geschlossen. Bei einem Erfolg hätte sich jedoch die österreichische Grenze wieder Richtung Westen verschoben, was nicht im Sinne der Eidgenossen war. Anderseits verbündete sich die Stadt St. Gallen mit den Appenzellern, um sich endlich vom Kloster lösen zu können.

 

Leopolds Bruder Friedrich IV. erhielt den Auftrag eines Feldzuges gegen die aufmüpfigen Appenzeller. Diese kamen dem Angriff jedoch zuvor und zogen mitten in den habsburgischen Vorbereitungen mit Verstärkung der St. Galler ins Rheintal vor und eroberten Altstätten. Schon bald mussten die Letzeren jedoch nach Hause zurück kehren, weil Friedrich vor den Stadttoren auftauchte.

 

Ein zweiter Teil des Heeres marschierte nach Altstätten, und die Belagerer zogen sich in die Höhe am Stoss zurück. Die österreichische Streitmacht setzte ihnen mit 4000 Mann schwer bepanzerten Rittern nach und stiess unterhalb der Passhöhe auf eine unverteidigte Letzimauer. Dahinter wurde die durchgedrungene Spitze von etwa 400 Appenzellern nach dem selben Muster wie beim Morgarten angegriffen und gegen das nahe Moor gedrängt.

 

Schon nach kurzem Kampf brachen zahlreiche habsburgische Kämpfer in heilloser Unordnung zur Flucht auf, wurden aber durch den engen Durchgang in der Letzi aufgehalten und quasi von hinten getötet. Viele erlitten den Tod aber auch einfach im panischen Gedränge. Schliesslich lagen über 330 tote Österreicher sowie Helfer aus Winterthur auf dem Feld

 

Routenprofil

Zum Denkmal und durchs Moor zurück
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route