Wonnenstein

Eckdaten

Von Niederteufen nach Teufen

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 11.2 km     auf 584m       ab 581m

 

Karte/n 1:50'000 227T

 

Anforderung:

Route

Von der Bahnstation Niederteufen aus steige ich dem kleinen Bach entlang hinab und unterquere die autobahnähnliche Umfahrungsstrasse am tiefsten Punkt des Tobels. Nach wenigen steilen Metern auf der anderen Seite, stehe ich vor dem Kloster Wonnenstein, das im Jahre 1379 gebaut worden ist.

 

Anschliessend führt der Wanderweg gleich wieder stotzig hinunter ins Rotbachtobel, um den gleichnamigen Bach zu überqueren. Auf der südlichen Talseite gelange ich über Hinterhaslen und Hüsli bei den Höfen Hämet zur Strasse, welche Teufen mit Haslen verbindet. Leider muss ich nun ein gutes Stück diesem ungeliebten Asphaltband um den Hügel herum nach Haslen folgen, bevor ich sie am südlichen Dorfende, wo der kleinen Bach unter der Brücke durch sprudelt, wieder verlassen kann.

 

Durch äusserst stark coupiertes Gelände geht es meist im Schatten des Waldes hinauf gegen das Untere Nördli. Nach einem heftigen Schwenker komme ich zu einer Weggabelung, aber ich ziehe geradeaus weiter, bis ich wieder auf ein Fahrsträsschen stosse, das mich nach Osten für die nächsten paar hundert Meter begleitet. Kurz vor der nächsten Kreuzung lädt mich ein heimeliges Gasthaus zum Verweilen ein.

 

Gestärkt zweige ich nach 150 Metern nach links ab und wandere gemütlich am unübersehbaren Bildstock vorbei gegen den Wald hinunter. Auf dessen nördlicher Seite erreiche ich aufs Neue ein Strässchen, das ich aber bald wieder verlasse. So begegne ich wieder dem Rotbach, an dem sich etliche grosse Fabrikbetriebe angesiedelt haben. Leider führt kein Weg dem Wasser entlang, weshalb ich hinauf zur Bahnlinie und zur Hauptstrasse ausweichen muss, bevor ich über zwei Brücken zur Oberen Lochmühle gelange. Nach drei weiteren Übergängen stosse ich auf das Freibad von Teufen. Es ist noch Zeit, mich im erfrischenden Wasser etwas abzukühlen, bevor ich den letzten Kilometer bis zur Bahnstation unter die Füsse nehme.

 

Das Kloster

Nach den Reformationswirren teilten sich die Appenzeller in zwei Halbkantone: Während in Innerrhoden die Katholiken unter sich blieben, bildeten die reformierten Ausserrhödler ihren eigenen Kanton.

 

Wie das Kloster Grimmenstein in der Nähe von Walzenhausen liegt auch das Kloster Wonnenstein auf Ausserrhoder Boden. Die territoriale Zugehörigkeit war nach der Landteilung also umstritten. Hilfe brachte erst ein Bundesratsbeschluss von 1870, der alles Gebiet innerhalb der Klostermauern dem Kanton Innerrhoden zuhielt.

 

Das Kloster Wonnenstein, früher unter dem Namen Mariä Rosengarten, wurde 1380 als Beginenkloster erbaut. Dieser Orden verbreitete sich ab dem 13. Jahrhundert von Holland aus in ganz Europa. Die Beginen (weiblich) und Begarden (männlich) verschrieben sich in ihrer Gemeinschaft einem andächtigen Leben jedoch ohne Klostergelübde. Trotzdem führten sie ein frommes, eheloses Leben in ordensähnlicher Art. Sie wurden jedoch von der Katholischen Kirche als häretisch abgelehnt und beschimpft. Die Inquisition sah sich sogar genötigt, die Angehörigen dieser Gemeinschaften zu verfolgen und umzubringen. Erst zu Beginn der Frühen Neuzeit, also etwa im 15. Jahrhundert, wurden sie kirchlich anerkannt. Die Integration in die Katholische Kirche gelang jedoch nicht, sie schlossen sich alsbald der Reformation an.

 

Im Jahre 1590 wechselten die in Wonnenstein verbliebenen Frauen und mit ihnen das gesamte Kloster zu den Kapuzinerinnen. Sie wurden damit zu einem Teil des franziskanischen Bettelordens, den man an der typischen Kleidung mit der markanten Kapuze kennt. Sie unterschieden sich jedoch von den anderen Zeugen dieses Ordens durch die besondere Bedeutung der Stille und des stillen Gebets, aber auch durch die Nähe zum Volk - und hier besonders zu den Armen. Dies offenbart sich aus dem aktiven Engagement in der Seelsorge bei den Randgruppen und bei den Obdachlosen.

 

Heute teilen nurmehr fünf Schwestern die täglichen Aufgaben in der Klostergemeinschaft unter sich auf.

 

Routenprofil

Historische Stätte des unerschütterlichen Glaubens an Gott
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route