Chäseren

Eckdaten

Von Brienzer Rothorn  zum Brünigpass

 

Marschzeit 5h

 

Strecke 11.8 km     auf 501 m       ab 1743 m

 

Karte/n 1:50'000 254T

 

Anforderung:

Route

Die Fahrt auf den Brienzer Hausberg mit der Dampflok ist ein Erlebnis der besonderen Art. Allerdings hat dieses Erlebnis auch seinen Preis! In zahlreichen Kurven schlängelt sich der Zug wie ein betrunkener Landstreicher den zum Teil äusserst steilen Hang empor bis wenige Meter vor der Krete. Schon aus den Wagenfenstern geniesst der Fahrgast, oder die Fahrgästin, einen wahrlich atemberaubenden Ausblick.

 

Das Gipfelrestaurant überlasse ich denen, die gleich darauf wieder abwärts fahren und mache mich auf den gut markierten Weg unter dem wirklichen Gipfel hindurch und an etlichen Seilbahnen vorbei zum Eiseesattel. Nun öffnet sich auch die Aussicht nach Norden weit über das Tal der Waldemme hinaus.

 

Die hohe Felswand zur Linken lockt mich nicht, drum bin ich froh um den Weg, der sich unter dieser hinab zieht zur Alp Chäseren. Sollte die Schweizer Flugwaffe ihre Übungen fliegen, bleiben Sie stehen, um den Maschinen nachzuschauen, der Weg ist zu schmal für beides!

 

Östlich der Alp weitet sich der Anrisstrichter des Eistlenbaches und mein Weg schmiegt sich ängstlich an die Flanke des Hoch Gumme. Ab und zu verlangt er meine volle Aufmerksamkeit, denn der Abgrund fällt zu steil in die Tiefe, um die Seele baumeln zu lassen.

 

Die Kante unterhalb des Hörnli führt in eine neue Geländekammer. Vom Wilerhorn herab scheinen im Winter früher oft Lawinen Richtung Brienzwiler abgegangen zu sein. Jedenfalls ist der gesamte Hang mit massiven Verbauungen gesichert und unten im Wald sollen Erdwälle das Rutschen des Schnees verhindern.

 

Die Häuser im Schafplätz sind wohl nicht nur ein Treffpunkt von Bergwegen aus allen Richtungen! Gut stehen da Wegweiser, sonst fiele mir die Wahl schwer. So folge ich einfach dem Pfad hinab zur Schäri. Ob hier die Schafe geschert wurden oder immer noch werden?

 

Für die letzte Etappe wechselt der Weg auf gelb und bringt mich recht stotzig hinunter zu Brünigstrasse und dieser entlang zur Bahnstation und einigen Gaststätten.

 

Brünigbahn

Im grossen Bahnhof Luzern sind auch zwei Geleise für zwei spezielle Bahnen reserviert: die eine führt über Stans nach Engelberg und die andere über den Brünig nach Meiringen. Diese beiden Bahnen fahren auf einer Schmalspur, also auf Geleisen, welche lediglich 1m Spurweite besitzen.

 

Die Brünigbahn - übrigens die einzige Linie der SBB mit einer Meterspur - gehört zu einem ganzen Netz von Schmalspurbahnen, die hauptsächlich dem Tourismus dienen. Sie bildet einen wichtigen Teil der Transversalen "Golden Pass of Switzerland", die über die Montreux-Oberland-Bahn sogar mit dem Genfer See verbunden ist. An die MOB ihrerseits sind wiederum verschiedene weitere Bahnen angeschlossen. So ist das gesamte Berneroberland über ein Schmalspurnetz von fast 200km Länger erschlossen.

 

Unter all diesen Anlagen stellt die Brünigbahn wiederum eine Spezialität dar, verfügt sie doch über einen kombinierten Adhäsions- und Zahnradantrieb. Letzterer wird erst zugeschaltet wenn die Trasse für den Adhäsionsbetrieb zu steil wird.

 

Weil im Jahre 1874 die Finanzierung einer Normalspurbahn von Meiringen nach Alpnach am Vierwaldstättersee nicht möglich war, entschied man sich für die erwähnte Lösung und beauftragte die Jura-Bern-Luzern-Bahn mit dem Bau. Nur zwei Jahre später nahm die Bahn den Betrieb auf, hatte aber weder im Norden noch in Brienz einen Anschluss ans übrige Schienennetz. Erst mit der Übernahme der JBL durch die SBB im Jahre 1903 wurde der Betrieb während es ganzen Jahres sicher gestellt durch die Verlängerungen nach Luzern und nach Brienz.

 

Erst 1944, also mitten im Zweiten Weltkrieg, nahm die Bahn den elektrischen Betrieb auf, denn sie spielte bei der Reduit-Strategie eine nicht unbedeutende Rolle. Um die Reisegeschwindigkeit zu erhöhen, wurden für die steile Bergstrecke spezielle Vorspannlokomotiven eingesetzt. Leider bewährten sich diese Maschinen nicht, weshalb 1989 eine völlig neu konzipierte Serie Loks angeschafft wurden. Seither verkehrt auch die Brünigbahn im Pendelzugbetrieb.

 

Routenprofil

Wunderschöner, auch oft äusserst schmaler, Panoramaweg
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route