Fildrich

Eckdaten

Von Tiermattli (Diemtig)  nach Oey Stn.

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 13.7 km     auf 328 m       ab 809 m

 

Karte/n 1:50'000 253T / 263T

 

Anforderung:

Route

Ganz hinten im Diemtigtal liegt Schwenden, dort, wo der Fildrich, der Gurbsi-, der Senggibach und ein weiterer sich vereinen.

 

Ein wunderschöner Wanderweg folgt ab hier dem Wasser zur Tiermatti. Leider musste das rurale Hotel dort vor einigen Jahren seine knorrigen Tore schliessen, aber ich will auch nicht schon jetzt schlafen gehen, nach einer Viertelstunde spazieren.

 

Immer wieder die Seiten des Bachlaufs wechselnd ziehe ich weiter über den Anger zwischen dem Meniggrat links und der Hohmad rechts. Von dieser Seite grüsst auch das Wierihorn, das seine steilen Felsen jedoch auf der „Hinterseite“ verbirgt. Schräg vor mir thront der Abendberg. Da jetzt noch nicht einmal Mittag ist, leuchten seine schroffen Flühe gar nicht so gfürchig im Sonnenlicht.

 

Bei Riedli passiere ich die Talstation der Nüegg-Seilbahn. Diese führt auf den Schwarzeberg mit einem verzweigten Wintersportgebiet. Er trennt die Täler des Fildrich und des Chirel, aber die Ostseite ist zu schroff zum Skifahren.

 

Die Röschtibrugg ist der fünfte Übergang über den inzwischen deutlich angewachsenen Fluss, und dann entferne ich mich von ihm, um etwas weiter östlich den Chirel zu überschreiten. Dann kehrt der Weg nach Horboden ins gefühlte Haupttal zurück. Aber den Fildrich gibt’s ab hier nicht mehr.

 

Auf den letzten drei Kilometern fallen mir die teilweise massiven Verbauungen auf, die den stattlichen Bach zähmen sollen. Im Sommer 2005 hat er den gesamten Ort Oey samt der Bahnlinie mit Wasser und viel Geschiebe überflutet. Die Schäden beliefen sich auf über 3 Milliarden Franken.

 

Chirel

Der etwas über 11km lange Gebirgsbach im Diemtigtal, er wird auch Kirel genannt, entspringt auf einer Höhe von 1400 müM an der Nordflanke des Ladholzhore. Dort, zuhinterst im Tal befindet sich ein Schiessplatz der Armee. Es gibt dort keinen Gletscher, der den Fluss speisen könnte. Man nennt dies ein nivales Abflussregime, das allein durch die fallenden Niederschläge gesteuert wird. Das bedeutet hohe Wasserstände bei viel Schmelzwasser im Frühjahr oder nach heftigen Gewittern im Sommer und extreme Niedrigwasser bei längerer Trockenheit.

 

Der Chirel weist fast auf seiner gesamten Länge eine natürliche oder wenigstens eine sehr naturnahe Ökomorphologie auf. Dazu gehören eine gut strukturierte Gewässersohle mit vielen kiesigen Strecken, abwechselnd schnell und langsam fliessende Bereiche, Abschnitte mit grosser Wassertiefe (Kuhlen) und flache Kiesbänke, ein intakter Uferbereich, standortgerechte Ufervegetation mit ausreichenden Schatten sowie das Fehlen von Stauwehren oder Felsabbrüchen. Trotzdem wird auch der Chirel zur Energiegewinnung genutzt, indem an zwei Stellen Wasser abgeleitet und zur Stromerzeugung verwendet wird.

 

Erst im letzten Abschnitt vor der Mündung in die Simme bei Oey-Diemtigen musste das umliegende Kulturland durch grössere, künstliche Verbauungen vor Hochwassern geschützt werden. Dieser Schutz gilt natürlich auch dem Ort Oey selber, sowie der vorhandenen Infrastruktur, wie Stassen und Bahnlinie. Da im Chirel- und Diemtigtal kaum Industrie und nur wenige Bewohner angesiedelt sind, gilt des Chirelwasser als weitgehend sehr gut und unbelastet.

 

Diese Wasserqualität ist Grundlage für hochstehende Vertreter der Fischfauna. Hier leben hauptsächlich Bach- und einzeln auch eingeschlappte Regenbogenforellen sowie andere Salmoniden. Im unteren Flusslauf trifft man auch auf Groppen. Dieser, lediglich 12 - 16cm kleine und nachtaktive Grundfisch stellt hohe Ansprüche an den Sauerstoffgehalt und die Reinheit des Wassers mit niedriger Temperatur. Als schlechte Schwimmerin bewegt sie sich mit den breiten Brustflossen fast hüpfend über den steinigen Grund. Sie überwindet jedoch höchst selten grössere Strecken, um Energie zu sparen.

 

Routenprofil

Entlang eines wilden Bergbaches
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route