Gelmerbahn

Eckdaten

Von Handegg (Grimselpass) nach Handegg

 

Marschzeit 2h

 

Strecke 5.2 km     auf 191 m       ab 648 m

 

Karte/n 1:50'000 255T

 

Anforderung: 

Route

Ich starte die Tour mit der atemberaubenden Seilbahnfahrt von der Handegg zur Mauer des Gelmer-Stausees auf 1850m. Über diese, oder dem Wanderweg folgend deren Fuss entlang, erreiche ich die andere Seeseite und nehme nach einigen eindrücklichen Fotoaufnahmen sogleich den Abstieg zur Grimselpassstrasse in Angriff.

 

Der Weg ist gut angelegt und einwandfrei unterhalten. Besonders steil ist er nicht, es gibt aber ein paar Stellen, welche die volle Konzentration erfordern: Aus dem Fels gehauene Treppen mit sehr unregelmässigen Stufen jedoch mit Halteseilen oder auch schmale Passagen hart am Abgrund. Hier hebt sich der Wanderer das Verlangen, die Gegend zu bestaunen, vorteilhafterweise auf und hält lieber später inne, um den Blick schweifen zu lassen.

 

Nach einer guten halben Stunde gelange ich an das malerische Stockseewli, das sich, eingebettet in meist junge Föhren und andere Arten von Bäumen, geradezu für den Mittagshalt aufdrängt. Vor dem Hinsetzen lohnt sich aber eine kurze Kontrolle des auserwählten Wiesengrundes. Die Umgebung des Seeleins ist sumpfig, und mit nassem Hosenboden wandert es sich nicht leichter!

 

Anschliessend steige ich ab zur Strasse und folge dem schmalen Pfad durch die Heidelbeerstauden zum alten Säumerweg. Auf der aanderen Talseite wander ich talwärts und staune über die Baukunst vergangener Zeiten. Die steinerne Brücke sowie die noch vorhandenen Fahrbahnplatten sind noch weitgehend intakt, obwohl sie aus dem 14. Jhrd. stammen. Auffällig sind die vielen blank geschliffenen Felspartien, die der Gletscher zurück gelassen hat. In eine sind noch deutlich die ausgehauenen Treppenstufen sichtbar, die das Passieren auch den Saumtieren ermöglichten.

 

Um vom Hotel Handegg wieder zurück auf den Autoparkplatz jenseits der jungen Aare zu gelangen, benütze ich die Hängebrücke unmittelbar beim Zusammenfluss von Aare und Ärebach. Der Blick hinab in die Tiefe zum tosenden Wasser lässt mich ein letztes Mal erschauern, sofern nicht der Heimweg auf der Strasse noch weitere Abenteuer parat hält.

 

Grimselkraftwerk KWO

Elektrischer Strom ist nicht erst seit gestern ein begehrtes Gut. Schon Ende des vorletzten Jahrhunderts wurde nach Möglichkeiten gesucht, die Wasserkraft zu nutzen.

 

Die Region Grimsel und Susten erwies sich schon bald als geeignetes Gebiet mit reichlichen Niederschlagsmengen, grossen Geländekammern und äusserst widerstandsfähigem Untergrund. Nach der Gründung der KWO (Kraftwerke Oberland) entstanden schon bald die ersten Anlagen zur Gewinnung von elektrischer Energie. Grimsel- und Gelmersee sowie das Kraftwerk Handeck wurden zwischen 1925 und 1932 erstellt.

 

Inzwischen ist ein verzweigtes Netz von acht Seen, 150km Stollen und hunderten Kilometern Rohrleitungen entstanden. Der begehrte Strom wird in neun Kraftwerkanlagen erzeugt. Das System funktioniert als Pumpspeicherwerk, das den überschüssigen Strom während der Nachtzeit nutzt, um Wasser aus den Rückhaltebecken im Tal wieder in die Speicherseen hoch zu pumpen, um es in Spitzenzeiten nochmals zur Energie-Erzeugung zu benützen. Auf diese Weise kann der Strom dann zur Verfügung gestellt werden, wenn er wirklich gebraucht wird. Im Zusammenhang mit der Nutzung von erneuerbaren Energien könnte diese System eine noch wichtigere Funktion übernehmen, zum Beispiel wenn die Windkraftwerke bei nächtlichen Winden auf Hochtouren laufen und nur wenig Strom benötigt wird.

 

Daneben engagieren sich die KWO als Förderer des Tourismus in der ganzen Region und unterhält ein weitläufiges Netz von Wander- und Tourenwegen mit Verpflegungs- und Schlafmöglichkeiten. Sie bieten auch Führungen durch ihre Anlagen mit Besuchen in den unterirdischen Kavernen und durch die Staumauern. Ein spezieller Magnet für die Besucher stellt die Kristallkluft dar im Zugangsstollen zum Werk Räterichsboden. Sie wurde bei den Ausbruchsarbeiten zufällig entdeckt und zeigt Kristalle in ungewöhnlich grosser und reiner Form. 

 

Routenprofil

Steil - steiler - Gelmerbahn
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route