Nessental

Eckdaten

Von Weiler (Innertkirchen) nach Nessental

 

Marschzeit 1h30min

 

Strecke 4.8 km     auf 257 m       ab 67 m

 

Karte/n 1:50'000 255T

 

Anforderung:

Route

Wer auf dem Sustenpass von der Aare an die Reuss fährt, verpasst zwar die Wasserscheide wegen eines etwa 330m langen Tunnels. Die Sicht auf eine eindrückliche Felslandschaft ist jedoch trotzdem gegeben! 

 

Die hier vorgestellte Wanderung liegt viel, weiter unten, bietet aber ebenfalls eine prächtige Kulisse: Zur Rechten erheben sich der Bänzlouwistock, der Brunnenstock, der Graustock sowie der Homadstock, alle gute 2000m hoch und zur Linken der Gummenhubel, eines der vielen Rothörner und das stattliche Balmeregghore.

 

Auf der Südseite der Gadmerwasser lenkt mich der Weg angenehm steigend in die Schwendi. Etliche Häuser und Hütten stehen verstreut zu beiden Seiten meiner Route und scheinen mir zuzuwinken.

 

Eine widerstandsfähige Felsnase drängt den Bach ganz an meine Talflanke, lässt ihn jedoch alsobald wieder auf die Strassenseite zurück weichen. An dieser Stelle möchte ich mich micht zu einem kühlen Bade überreden lassen, zu wild tönt das Rauschen aus der Enge zu mir herauf!

 

Kurz nach der Streckenhälfte treffe ich auf ein künstlich erstelltes Wasserbecken. Auch ein Kraftwerk steht in Hopflauenen. Die zu- und abführenden Wasserleitungen verlaufen unterirdisch und sind nicht sichtbar. Sie dienen sowohl der Speisung der Speicherseen auf der Trift und im Gänteltal, als auch der Stromgewinnung, wenn solcher gebraucht wird.

 

Der folgende Talabschnitt heisst Nesseltal und beherbergt einige Siedlungen, von Grin hinauf bis zum Schwendeli, wo eine Seilbahn empor zur berühmten Hängebrücke über den Triftgletscher führt. Leider zieht sich dessen Zunge immer weiter zurück, sodass heute tief unter der Brücke nur noch der Triftbach, oder besser die Triftwasser, rauscht.

 

Nachdem ich die Gadmerwasser überquert habe, überquere ich gleich auch noch die Sustenstrasse und umgehe einen markanten Gupf mitten im Talgrund. Dennoch gelange ich präzise nach Nessental, wo ich auch die Haltestelle des Postautos entdecke. Für den anschliessenden Kilometer verlässt sich nämlich der Wanderweg auf die alte Passstrasse, was mir nicht gefällt!

 

Abstammung der Haslitaler

Zur Zeit des schwedischen Königs Cisbertus sollen ganze Heerscharen von Menschen aus Ostfriesland wegen einer Hungersnot nach Süden geflüchtet sein. Jeder zehnte Mann wurde angewiesen, mit dem gesamten Hab und Gut eine neue Bleibe für sich und seine Familie zu suchen. Jede Woche wurde einmal ausgelost!

 

Die auswandernden Gruppen waren ohne einen anerkannten Führer ihrem Schicksal hilflos ausgeliefert. Also übernahmen die Schweden Swicerus und Remus, sowie Wadislaus aus der Stadt Hasnis in Ostfriesland je eine Anzahl Auswanderer und führten sie an den Rhein, wo sie sich niederlassen wollten.

 

Die dortigen Bewohner zu beiden Seiten des Stromes waren allerdings gar nicht entzückt über die Neuzuzüger und schickten sie weiter. So gelangten sie schliesslich an den Alpennordrand, wo sie wegen der hohen und schneebedeckten Berge nicht mehr weiter kamen.

 

In der heutigen Innerschweiz, die dannzumal gemäss der Sage zu Österreich gehörte, machten sie erstmal Pause und liessen sich mit der Einwilligung des Herzogs am „brochen birg“ (heute Fräckmünt oder auch Pilatus) nieder. Die Gegend war unwirtlich und deshalb nur spärlich besiedelt, weshalb es kaum zu Problemen mit Alteingesessenen kam. Da die Zuwanderer wussten, dass es niemals ein Zurück geben konnte, passten sie sich aber auch rasch an die örtlichen Gegebenheiten an, sodass man sie schon nach wenigen Generationen nicht mehr von den Innerschweizern unterscheiden konnte.

 

Ein Haufen der grossen Menge folgte hingegen ihrem Anführer Wadislaus und zog weiter, ins „tal enent den swarzen bergen“ Sie wählten den Brünigpass und besetzten das Land an der oberen Aare. Sie nannten es so, wie der Ort ihrer alten Heimat geheissen hatte: Hasnis. Das wirkte gegen zu heftiges Heimweh, auch als es sich nach einiger Zeit zu Hasli verändert hatte. Auch ihre Sprache hatte sich inzwischen verändert und den Ureinwohnern des Haslitals angepasst, sodass heute niemand mehr auf die Idee mit dem Ostfriesland käme. Gut gibt es dafür noch die Sage!

 

Routenprofil

Zugang zum Gotthard
Enthält alle obigen Informationen
BO31 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 599.1 KB

Das Wetter auf der Route