Sulsseeli

Eckdaten

Von Sulwald Stn.  nach Grütschalp Stn.

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 9.5 km     auf 547 m       ab 516 m

 

Karte/n 1:50'000 254T

 

Anforderung:

Route

Das Lauterbrunnental ist bekannt durch die häufigen Unfälle von Gleitschirmfliegern und Hasardeuren in Wingsuits, aber auch durch die spektakuläre Landschaft mit vielen gewaltigen Wasserfällen, welche auch von den hohen Felswänden stürzen.

 

Mit der Seilbahn lasse ich mich von Lauterbrunnen auf die Grütschalp fahren und starte gleich zu dieser harmlosen, jedoch äusserst abwechslungsreichen Bergtour.

 

Durch den Marchegg- und den Spryssewald steige ich empor, um die Marchegg in weitem Bogen umgehen zu können. An der nördlichen Flanke erreiche ich die Alp Sousläger mit einem niedlich kleinen Seelein. Dessen Wasserstand ist aber heute etwas tief - hat wohl schon länger nicht mehr geregnet.

 

Am Seeli und den Hütten vorbei nähere ich mich dem Sousbach und dann folgt ein happiges Stück Weg. Stotzig geht’s hinauf zwischen Felsbändern hindurch zum oberen Weg. Dieser macht einen weiten Bogen um den Gälbe Chopf und den stattlichen Ars herum zur Alp Suls. Etwas weiter oben versteckt sich das Sulsseewli, das die zusätzliche Schleife von etwa 40 Minuten lohnt. Ausserdem liegt da in der Nähe noch die Lobhornhütte, gerade richtig für eine kleine Verpflegung.

 

Der Abstieg führt an den Sulsbach zurück und dann Richtung Nordost in den Guferwald. Da liegen jede Menge grösserer Steine herum, die wahrscheinlich nicht hier gewachsen sein können. Felsstürze sind auch hier schon früher vorgekommen. Die meisten sind hübsch mit Moos überzogen und flössen keine Angst mehr ein.

 

Auf seiner anderen Seite treffe ich auf das Fahrsträsschen und auf die ersten Häuser des Dörfchens Sulwald. Einige Meter später finde ich auch die Bergstation der Seilbahn nach Iseltwald. Die Strasse hinab ins Lütschinental führt durch einen fast 700 Meter langen Tunnel unter der Isenfluh.

 

Höhenangst

Am 3. Oktober 2016 sollte in der reformierten Kirche in Mürren ein Konzert stattfinden mit den drei, in einschlägigen Kreisen bekannten, Opernsängern Dilian Kushev, Jurii Nikolov und dem Pianisten Manol Paskalev aus Bulgarien stattfinden. Das Trio nennt sich Sacralissimo, obwohl sich ihr Glaube an die Heiligkeit offenbar in engen Grenzen hält.

 

Wer sich nämlich am geplanten Veranstaltungsort zur angekündigten Zeit einfand, fand wie weiland zu Luthers Zeit einen Zettel am Kirchentor mit der lapidaren Aufschrift: „Konzert abgesagt“.

 

Was war geschehen? Zwei der drei Musiker wurden von Todesangst gepackt, als sie unten in Stechelberg bemerkten, dass sie mit der Luftseilbahn hinauf nach Mürren fahren sollten. Der Sänger Kushev: „Dafür ist mir mein Leben zu teuer!“ Auch der Pianist weigerte sich, in die Gondel der Schilthornbahn einzusteigen: „Vielleicht ist das für Schweizer und Touristen normal, aber für uns kommt das nicht in Frage!“

 

Sie hatten im September einen Zeitungsbericht gelesen. Wegen einer Panne mussten damals 33 Touristen in einer Kabine der Seilbahn im Mont-Blanc-Gebiet eine ganze Nacht ausharren, bis sie gerettet werden konnten. Dies sei jedoch nicht der einzige Grund für die Absage des Konzertes gewesen. Zum einen hätte der Transport des Klaviers und des restlichen Equipments unzumutbare Anstrengungen verlangt, und zum anderen wäre ihnen erst zu spät klar geworden, dass sie mit der ausgehandelten Gage einen Verlust eingefahren hätten. Allein die Anreise, der Transport der Ausrüstung sowie die Miete der Kirche hätten den Rahmen gesprengt, denn der Anlass hätte gemäss Aussage von Mürren Tourismus lediglich 20 Besucher gelockt.

 

Kushev räumt ein, dass er als Organisator einen Fehler begangen hätte. Aber, fügte er entschuldigend hinzu, dass auf der Website von Mürren ein Hinweis auf die spezielle Anreise fehle. Es wird also in Mürren nie ein Konzert des Trios Sacralissimo geben.

 

Routenprofil

Auf den Spuren von 007
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Das Wetter auf der Route