Weissenbach

Eckdaten

Von Zweisimmen nach Boltigen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 11.8 km     auf 203 m       ab 253 m

 

Karte/n 1:50'000 253T

 

Anforderung:

Route

Zweisimmen ist sozusagen das Zentrum des Obersimmentals., auch wenn es absolut nicht in dessen Mitte steht. Hier laufen nicht nur die Verkehrsadern (Strasse und Bahn) zwischen dem Berneroberland und dem Welschland zusammen, hier finden wir sogar einen Flugplatz.

 

Vom Bahnhof aus folge ich dem ausgeschilderten Wanderweg vorbei am Spital gegen die Häuser von Obegg. Dort schwenke ich nach rechts und kehre zurück zur Hauptstrasse beim Forellensee. Dort werden Touristen eingeladen, gegen Entgelt ihren Zmittag gleich selber zu fangen. Als ich da war, durften die Gäste die Forellen sogar selber töten. Einige benötigten dazu 7 bis 8 Hiebe mit Holzbengel - ein zweifelhaftes Vergnügen für den Fisch!

 

Über die nächste Brücke wechsle ich auf die andere Seite der Bahnlinie. Dem Ufer der gezähmten Simme entlang ziehe ich am Mannenberg vorbei, von dem die Burgruine Untere Manneberg herunter schaut.

 

Nach der Kläranlage ist zwischen den Gleisen und dem Fluss kein Platz für den Wanderweg, also weicht dieser aus auf die Ostseite, kehrt aber gleich wieder zurück, um das Engnis Laubegg mit dem Wasserfall zu umgehen.

 

Bei Littisbach steht eine Holzbrücke und zeigt voller Stolz ihre offenbar sehr solide Konstruktion. Nun bleibe ich dieser Seite treu, es ist auch mehr Platz da, denn das Bachbett wurde ganz auf die linke Talseite geschoben.

 

Von Klein Weissenbach bis zur Schintibrügg bei Reidenbach plage ich mich über harten Asphalt, und die Sonne am Himmel gibt sich alle Mühe, mich auf keinen Fall frieren zu lassen! Also schalte ich am Schatten im kleinen Wäldchen eine Trinkpause ein, aber der Tee aus dem Rucksack hat einen schalen Geschmack.

 

Also setze ich alle meine Hoffnungen auf das nahe Ziel Boltigen, wo ich tatsächlich an der Hauptstrasse, nicht weit von der Station, ein gepflegtes Restaurant antreffe. Und der Fahrplan ist so dicht, dass ich locker eine Pause einschalten kann, bis der nächste oder übernächste Zug anhält.

 

Die Simme

Bei den Siebenbrunnen südlich der Lenk entspringt die Simme und vereinigt sich nach wenigen Metern mit dem Trüebbach. Sie zwingt ihm auch ihren Namen auf, obwohl er viel mächtiger daher rauscht als sie. Ihr Wasser sprudelt bei der Rezlialp aus einer breiten Felsspalte. Wahrscheinlich stammt es aus dem Gletscher der Plaine Morte zwischen dem Gletscherhore und dem Wildstrubel.

 

Nach einem Richtungswechsel um beinahe 180° stürzt sie sich über die Simmenfälle und überwindet in etlichen Stufen an die 200 Höhenmeter. Beim gleichnamigen Restaurant tritt sie hinaus ins breite Tal der Lenk und hält sich gezwungenermassen und mit viel Aufwand begradigt an die westliche Seite der Ebene.

 

Nach etwa 2.5km erhält sie Zuwachs durch den Iffigbach, dessen Wasser vom selben Gletscher stammt, und wechselt die Talseite, um am eidgenössischen Sportzentrum hinter dem Burgbüel vorbei durch das Dorf Lenk zu fliessen.

 

Im weiten Talkessel von Zweisimmen vereinigt sie sich mit der etwa 10km langen Kleinen Simme, dessen Quellen bei Saanenmöser zu finden sind. Gemeinsam streben sie nun Richtung Norden, zwängen sich durch die Engnisse bei Mannried und der Laubegg mit dem Laubeggfall und erreichen schliesslich bei Boltigen das Niedersimmental.

 

Ganz allmählich und in vielen Schleifen wendet sich der inzwischen zum Fluss gewordene Bach nach Osten. Die Gantrisch- und die Stockhornkette waren ein doch zu hohes Hindernis. Die Dörfer und Weiler haben sich hoch auf der Sonnenseite eingerichtet, auf der Schattenseite verteilen sich mehrheitlich Einzelhöfe.

 

Kurz vor der Port, wie die markante Enge bei Wimmis zwischen Stockhorn und Niesen genannt wird, mündet von rechts her der Chirel aus dem Diemtigtal. Dann ergiesst sich die Simme nach 55km mit einer durchschnittlichen Wassermenge von 21m3 pro sec in den Thunersee.

 

Routenprofil

Flusswanderung an der oberen Simme
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route