Höji Wispile

Eckdaten

Von der Stn. Wispile (Gstaad) nach Gsteig

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 8.7 km     auf 107 m       ab 828 m

 

Karte/n 1:50'000 262T

 

Anforderung:

Route

Die Höji Wispile ist so etwas wie der Hausberg des bekannten Ferienortes Gstaad. Der Ort liegt an der Saane, exakt dort, wo dieser auf kürzester Distanz Wasser aus allen Himmelsrichtungen zufliesst. Der Bach mit dem wohl originellsten Namen ist der Turbachbach. Etwas abseits der Hauptstrasse aus dem Simmental hinüber an die Rhône haben sich unzählige Reiche und Vornehme ein Ferienhäuschen erstanden oder erbaut, über die seit 1934 das grosse Palace-Hotel auf dem Ausläufer der Hornfluh thront.

 

Ich beginne meine Tour mit einer Gondelbahnfahrt, die mich in zwei Etappen hinauf den höchsten Punkt der Wispile führt. Gut, dass mich dort oben ein Gasthaus empfängt, wo ich mich von der anstrengenden Fahrt erholen kann, bevor der Fussmarsch beginnt.

 

Der Vorteil von Kreten-Wanderungen ist die fantastische Aussicht nach beiden Seiten. Zur Linken begleitet mich der markante Giferspitz und zur Rechten winken jenseits des Saanetals ein paar weitere Gipfel.

 

Bei der obersten Wispile-Hütte wechselt der Bergweg zum gelb markierten Wanderweg und senkt sich immer deutlicher nach Süden. Nach dem letzten Buckel des Rückens überrascht mich ein malerisches Seelein und lädt mich zu eine Pause ein.

 

Weiter zieht der Weg fast ebenaus zum Chrinetritt und in einer Schleife um die Kante herum zur Chrine. Der stotzige Zickzackweg motiviert mich nicht! Bei der Hütte weisen gelbe Tafeln in alle Richtungen Ich wähle den Weg zum Bach und dann dem Wasser folgend hinunter. Dort treffe ich bald auf ein Strässchen, das sich wie betrunken abwärts schlängelt. Deshalb begegne ich ihm noch einige Male.

 

Einem weiteren Bachlauf entlang erreiche ich schliesslich die Häuser von Rohr, es sind nur deren vier oder fünf. Am Ufer der jungen Saane schwenke ich nach links, um das Laufen auf der Strasse zu vermeiden. Es ist kaum weiter dem rauschenden Wasser nach, und in Gsteig komme ich sowieso an, sehe ich doch bereits den Kirchturm.

 

Krishnamurti

In den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts kamen im Zusammenhang mit Befreiungsbewegungen der Blumenkinder in Amerika verschiedene Aspekte des Buddhismus und anderer religiöser Strömungen aus dem asiatischen Raum auch nach Europa.

 

Krishnamurti, der als Jugendlicher einige Male in Saanen in den Ferien weilte, hatte sich in die Landschaft des oberen Saanetals verliebt und organisierte ab 1961 die „Sannen Gatherings“. Diese Treffen fanden 25 Jahre lang jeden Sommer statt und halfen ihm, seine Lehre von der Bescheidenheit einerseits und dem Mut, Grenzen aufzubrechen anderseits, in Vorträgen und Gesprächen unter die Leute zu bringen.

 

Im ersten Jahr versammelten sich etwa 350 Menschen aus 19 Nationen im Saaner Rathaus, um Krishnamurti zu hören und wohl auch zu sehen. Beim letzten Treffen 1985 fanden sich über 3000 Teilnehmer ein. Während der Dauer der Veranstaltungen stand ein grosses Versammlungszelt und ein spezieller Campingplatz zur Verfügung. Zum Abschluss verabschiedete sich der Inder mit den Worten: „Wir hatten wundervolle Tage, liebliche Morgen, schöne Abende, lange Schatten und tiefblaue Täler und einen klarblauen Himmel und den Schnee. Nie war ein Sommer so wie dieser. Die Berge, das Tal, die Bäume und der Fluss sagen uns lebewohl.“

 

Im folgenden Jahr tauchten viele Anhänger, die vom Tode Krishnamurtis nicht erfahren hatten, wieder in Saanen auf. Das Tourismusbüro organisierte für diese Videovorführungen mit Aufnahmen vergangener Treffen. Dabei kam es auch zu kontroversen Diskussionen, ob diese auch ohne deren geistigen Führer weitergeführt werden sollten oder eben nicht.

 

Schon nach dem zweiten Anlass wurde klar, dass die Anhänger von Krishnamurtis theosophischer Lehre ein Raum geboten werden musste, um sich weiterhin zu begegnen. Seit etwa 1990 stehen ein Chalet für Treffen junger Menschen und eines für Eltern mit ihren Kindern zur Verfügung. Das Ziel dieses Austausches ist, Vergleich, Imitation und Angst hinter sich zu lassen und mit Gewohnheiten zu brechen. Ein solches Leben, sagen seine Kritiker, sei von keinem Menschen zu bewältigen.

 

Routenprofil

Wunderschöne Kretenwanderung auf Gstaads Hausberg
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route