Bergün-Preda

Eckdaten

Von Bergün nach Preda

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 11.1 km     auf 865 m       ab 307 m

 

Karte/n 1:50'000 258T

 

Anforderung:

Route

Von der Station Begrün an der Albula-Bahnlinie durchquere ich das herausgeputzte, schmucke  Dorf Richtung Flusslauf der wilden Alvra. Über die Brücke am Dorfausgang gelange ich auf die andere Seite und folge dem Wasserlauf bergwärts. Am malerisch gelegenen Campingplatz vorbei steige ich aufwärts in das immer enger werdende Tal. Von der gegenüberliegenden Seite rattern oder rauschen in regelmässigen Abständen die Züge vorbei, und ab und zu erheische ich einen Blick auf eine der bunt bemalten Lokomotiven. Vor allem die kreischenden Räder in den sehr engen Kurven sind nicht zu überhören!

 

Beim Punt Tranter Ils Craps erreiche ich den ersten Kehrtunnel. Eigentlich ein dummer Name, denn es wird in diesen Tunnels nichts gekehrt, weder die Wagen mit dem Besen noch die Fahrtrichtung. Besser wäre wohl Kreistunnel oder Spiraltunnel? Jedenfalls kann ich die Vorbeifahrt der Züge hautnah miterleben, wenn sie aus dem dunklen Loch schiessen. Der kurze Pfiff aus der Lok gilt übrigens nicht als freundlicher Gruss, sondern als Warnung. Weiter oben, beim Punt Ota, würde die Streckenführung vollends unübersichtlich, wenn nicht der Höhenunterschied der einzelnen Stufen wäre. Hier liegen Kehrtunnels sogar übereinander.

 

Beim Weiler Naz öffnet sich das Tal wieder etwas, ich trete jedoch nicht hinaus in den Talboden, sondern halte mich an den südlichen Waldrand. Nur wer ganz schwere Füsse hat, zieht hinüber zur Bahnstation Preda. Ansonsten ist der Lai da Palpuogna nicht mehr weit und durchaus einen kleinen Umweg wert.

 

Hier stört kein Bahnlärm mehr, denn die Züge sind unterdessen im Hades unterwegs Richtung Engadin - also in der Unterwelt. Nach der Umrundung des malerischen Seeleins treffe ich wieder auf den Wanderweg, den ich bereits kenne, schwenke aber nach 200 Metern nach rechts, um nicht wieder nach Naz zu gelangen. Durch den God Lavizun steige ich hinunter zu den Bahngeleisen und erreiche ich durch eine Unterführung die Häuser von Preda. Die Bahnstation vor den beiden Tunnelportalen, dem alten und dem neuen, ist nicht zu verfehlen!

 

Albula-Bahn

Die Eidgenössische Bundesversammlung beschloss im Jahre 1898 den Bau einer Bahnlinie über die Albula ins Engadin, neben der Bernina-Linie bis heute die bahntechnisch anspruchsvollste Strecke. Über 5000 Personen arbeiteten während der fünfjährigen Bauzeit an der schwierigen Verwirklichung des Projektes. Allein zwischen Begrün und Preda bewältigt die Bahn  709 Höhenmeter auf nur gerade 21 Geleise-Kilometern. Auf der gesamten Strecke zählen wir 20 Tunnels, 15 Viadukte und 9 Schutzgalerien.

 

Das Teilstück Begrün - Preda gilt als das Herzstück der ganzen Albula-Linie - und das mit Recht. Vereinigt es doch einige der wichtigsten Leistungen der Ingenieure im Eisenbahn-Bau der letzten hundert Jahre. Angefangen bei der raffinierten Linienführung, welche die Gegebenheiten des Terrains geschickt ausnutzt, bis zu den vielen Kunstbauten. Weit spektakulärerer als die Tunnels sind natürlich die zum Teil geschwungenen Viadukte, obwohl erstere oft schwieriger zu erstellen waren. 

 

Aus diesem Grund entstand in den 80er Jahren der noch heute bestehende Bahnlehrpfad, der den Besucher detailliert ebenso über die Geschichte der Bahntrasse informiert, als auch über die darauf verkehrenden Fahrzeuge.

 

Leider ist dieser Bahnerlebnispfad heute in eher schlechtem Zustand, trotzdem die Anlage zum UNESCO-Welterbe RhB zählt. Die Erneuerung des Weges ist jedoch im Gang und eine erste Etappe sollte bis 2013 den Gästen zur Verfügung stehen. Da dieses Projekt erhebliche Kosten verursacht, sind die Verantwortlichen dankbar für jede Spende. Solche können via Internet unter www.berguen-filisur.ch angemeldet werden.

 

Für eine fachkundige Führung telefonieren Sie mit Herrn Barandun:

081 252 57 24

 

Routenprofil

Fantastische Ingenieurs- und Mineurs-Leistung
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Das Wetter auf der Route