Conterser Schwendi

Eckdaten

Von Weissfluhjoch (Davos) nach Küblis

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 15.6 km     auf 76 m       ab 1940 m

 

Karte/n 1:50'000 248T

 

Anforderung:

Route

Wer kennt ihn nicht, den Schnee- und Lawinenbericht vom Weissfluhjoch ob Davos? Und wer kennt nicht das Sprichwort „Es führen viele Wege nach Rom“? Das Weissfluhjoch kann es in dieser Hinsicht beinahe aufnehmen mit Rom, denn so viele Seilbahnen wie hier treffen kaum irgendwo anders zusammen. Ich habe die Standseilbahn gewählt, die nicht weit von der Station der Rhätischen Bahn in Davos-Dorf losfährt.

 

Schon auf dem Weg spürte ich den Druckunterschied in den Ohren, immerhin liegt die Endstation fast 1000 Meter höher. Das hält mich jedoch nicht lange auf, aber der Blick in die Weite ist fantastisch, auch wenn er durch die Weissfluh nach Westen versperrt bleibt.

 

Hinab zur Wasserscheidi ist es nicht weit. Dort verzweigt sich der Weg, und ich nehme den nach Norden durch das Obersäsställi Richtung Kreuzweg und dann zum Casannapass. Statt hinunter nach Strassberg ziehe ich rechts am Seehorn vorbei und gelange an den idyllisch gelegenen Grüensee. Hier muss ich eine kleine Pause einlegen, um einfach nur hier zu sein.

 

Beim nahen Durannapass schwenke ich nach rechts und steige durch die sumpfige Mulde hinab zur Alp Obersäss. Da liesse sich gut Kuh sein, inmitten der saftigen Kräuter. Durch die Fideriser Duranna erreiche ich die Waldgrenze. Der Schatten der Bäume ist ein Geschenk, das ich gerne und ohne zu klagen annähme, wenn denn der Weg nicht genau zwischen den Waldparzellen hindurch führen täte.

 

So gelange ich zur Conterser Schwändi, wo mich gleich zwei Bergrestaurants einladen. Ich kann nicht widerstehen, schliesslich möchte auch der Magen etwas von der Wanderung haben. Und von der Aussicht allein hat er nicht genug!

 

Nun wechselt die Farbe der Wegweiser zu gelb, und sie geleiten mich über fünf Wasserläufe nach Conters. Das waren schon jetzt mehr Höhenmeter als mich die Bahn hinaufgebracht hat, und 300 sind noch zu bewältigen! Etwa parallel zur Strasse laufe ich also weiter abwärts ins Prättigau. Statt den direkten Weg hinauf zur Hauptsstrasse, nehme ich aber lieber den Uferweg und schwenke erst später nach rechts.

 

SLF Weissfluhjoch

Die Weissfluh ist sozusagen der Hausberg Arosas im Schanfigg, Klosters im Prättigau und von Davos im Landwassertal. Mit 2843 müM ist sie der höchste Gipfel dieser Kette. Gleich neben ihm liegt eine kleine Lücke, das Weissfluhjoch. Dieses gilt aus Ausgangspunkt, um auf den Gipfel zu gelangen. Gleichzeitig ist es ein äusserst gut erschlossenes touristisches Zentrum für die gesamte Region. Hier vereinigen sich die beiden Wintersportregionen Klosters und Davos mit unzähligen Seil-und Gondelbahnen sowie etlichen Schleppliften.

 

Das Gebiet wird durchzogen von zahlreichen Wander- und Bergwegen und verschiedene Stellen am Berg locken zum Klettern. Selbstverständlich trifft man auf den Wanderwegen auch allenthalben verwegene Biker, die nicht aus eigener Kraft empor pedalt sind. Dafür gibt es ja die Bergbahnen.

 

Bekannt geworden ist das Weissfluhjoch durch den winterlichen Lawinenbericht am Radio. Bereits im Jahre 1936 entstand hier ein Labor zur Untersuchung der Schneebeschaffenheit und und die daraus entstehende Lawinenbildung. Eine Holzbaracke und ein bescheidener Arbeitsraum mussten anfangs genügen. In jedem Winter wurde diese Baracke eingeschneit. Dies schuf beste Bedingungen für ein natürliches Kältelabor. 1942 ist das Gründungsjahr des Eidgenössischen Instituts für Schnee- und Lawinenforschung und zwei Jahre später konnten auch die neuen Kältelaboratorien bezogen werden. Das Institut unterstand damals noch der Schweizer Armee, was aus jener Zeit heraus durchaus verständlich ist. In einem speziellen Studio entstehen heute die erwähnten Lawinenwarnungen.

 

Seit 1956 steht neben dem Institutsgebäude eine Schneerutschbahn - nicht für die Kinder, sondern um das Gleitverhalten verschiedener Schneearten zu studieren. Dabei spielen auch die Druckverhältnisse im Schnee und beim Aufprall auf Hindernisse eine grosse Rolle. In einem ausgedehnten Versuchsfeld gewinnen die Forscher Erkenntnisse über den Aufbau der Schneeschichten sowie über die unterschiedlichsten Schneearten bei verschiedenen klimatischen Verhältnissen.

 

Die nahen Lawinenhängen verraten ebenfalls viele Daten zum Verhalten des Schnee unter bestimmten Voraussetzungen.

 

Routenprofil

Vom Gipfel über drei Tälern hinab
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route