Fideriser Heuberge

Eckdaten

Vom Berghaus Arflina (Heuberge) nach Fideris

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.6 km     auf 18 m       ab 1275 m

 

Karte/n 1:50'000 248T

 

Anforderung:

Route

Bei Fideris im Prättigau fliesst der Ariesbach in die Landquart. Er hat ein langes und meist recht schmales Tal ausgefressen. Einer seiner Quellbäche, der Bergbach kommt aus dem Fideriser Tarnuz, einem ausgedehnten Feuchtgebiet mit ungezählten Bächlein und vielen Sümpfen. Inmitten der Mulde mit fantastischer Felskulisse steht das Berghaus Arflina, das nicht nur eine breite gastronomische Palette anbietet, sondern auch Betten zum Übernachten.

 

Mit dem privaten Bus lasse ich mich genau dort hinauf chauffieren und nehme nach einem aufputschenden Kaffee den Weg zurück unter die Sohlen. Ich folge dem Strässchen, das ich soeben herauf gefahren bin zurück. Trotz Strasse empfinde ich eine gewisse Abgeschiedenheit in diesem Talkessel und geniesse die Ruhe. Allerdings könnten die Wegweiser ohne weiteres gelb sein, aber bald, nämlich bei den ersten Kehren bei Laflina wird der Weg selbständig und gebirgiger.

 

Immer wieder treffe ich auf die Strasse, benutze sie für eine kurze Strecke und verlasse sie wieder. So auch durch das Val Maladersch, eher einTobel als ein gewöhnliches Val.

 

Beidseits des Weges stehen weit verstreut einzelne Hütten und Schober, in denen sicher früher das Heu gelagert wurde, bis es im Winter mit dem Schlitten ins Tal gefahren werden konnte. Heute sind die meisten leer.

 

Unterhalb Egge stosse ich wieder auf die Strasse, aber ich kürze deren weite Kehren ab. Ganz ohne schafft es aber auch der Bergweg nicht, und so zickzacke ich ebenfalls hinab in die Talsohle des Prättigaus. Ein etwas weiter Abstecher würde noch in die Schlucht hinein zum ehemaligen Bad  Fideris führen, aber ich müsste zusätzliche 45min investieren. Und im Moment ist mir gar nicht danach zu Mute. Jetzt, zu Hause am Bildschirm bereue ich diesen Entschluss! Wäre vielleicht schön oder interessant oder beides gewesen?

 

In Fideris könnte ich auch noch den Bus nehmen, um hinab zum Bahnhof zu fahren, aber dies lässt mein Stolz dann doch nicht zu. Also ziehe ich durch das Grossfeld zum Fluss, wo der grosse Verkehr zirkuliert.

 

Die Landquart

Zusammen mit dem Vereinabach, der sein Wasser an der Ostseite des Pischahorn bezieht, ist die Landquart ein 54km langer Fluss. Ihren Ursprung hat sie im Silvrettamassiv durch den Zusammenfluss des erwähnten Vereinabaches und dem Verstanclabach. Sie durchfliesst das markante Prättigau und mündet im Churer Rheintal beim nach ihr benannten Ort Landquart in den Alpenrhein.

 

Vor ungefähr tausend Jahren erschien der Fluss erstmals in schriftlichen Unterlagen als fluvium langorum und ein paar Jahrhunderte später unter dem Namen Langwer. Diese Bezeichnung geht wohl auf die keltische Sprache zurück.

 

Bis ins späte 19. Jahrhundert diente das Wasser der Landquart zum Flössen. Etliche Holzstämme wurden dafür zu einem Floss zusammengebunden (Gestör) und dann durch die Flösser talwärts manövriert. Treiben die Stämme lose, also einzeln, auf dem Wasser, spricht man von Trift (von treiben lassen). 

 

Für die Mannschaft ist diese Arbeit äusserst gefährlich. Bei der Trift hüpfen die Flösser von Stamm zu Stamm und dirigieren das Holz mit dem Flösserhaken oder lösen Verkeilungen, die zum Stau nicht nur der Stämme, sondern auch des Wassers führen konnten. Auf grösseren Flüssen werden die losen Stämme in Rahmen zusammen gefasst und als über 100m lange Schleppen durch Boote gezogen.

 

Diese Art des Holztransports hat den Vorteil, dass während der Talfahrt verschiedene Stoffe, auch Salze, durch das Wasser aus dem Holz heraus gelöst werden. Dadurch wird dieses ruhiger, d.h. es verzieht und verwirft sich beim anschliessenden Trocknen viel weniger und kann deshalb rascher verarbeitet werden.

 

Im 20. Jahrhundert entstanden in etlichen Dörfern entlang der Landquart, wie Klosters, Malans u.a. Elektrizitätswerke. Diese hemmten den ungehinderten Fluss des Wassers und verhinderten damit die Arbeit der Flösser. Der gewonnene Strom jedoch verhalf dem ganzen Tal zu wirtschaftlichem Aufschwung und einem gewissen Mass an Industrialisierung.

 

Routenprofil

Von der Einsam- in die Betriebsamkeit
Enthält alle obigen Informationen
GN20 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 433.1 KB

Das Wetter auf der Route