Landwasser

Eckdaten

Von Passugg nach Churwalden

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 9.4 km     auf 627 m       ab 78 m

 

Karte/n 1:50'000 247T / 248T

 

Anforderung:

Route

Wahrscheinlich suchen Sie die Landwasser eher in der Region Davos, aber der Bach von Churwalden nach Chur heisst auch so. Sein zweiter Name Rabiusa existiert aber ebenfalls ein zweites Mal, nämlich im Safiental. Da soll noch einer drauskommen!

 

Ich verlasse das Postauto im Riedwisli in Passugg, einem Ort, den die massigen Gebäude der Allegra Mineralquellen AG dominieren. Weiter oben am Hang thront das stolze Gebäude der Hotelfachschule.

 

Ein weiss-rot-weiss markierter Weg klettert am östlichen Hang empor, zweigt jedoch schon nach wenigen Metern mit gelben Wegweisern nach Süden ab. Er folgt in wilden Schleifen der Topografie der steilen Bergflanke parallel zum Wasserlauf des mit Landwasser angeschriebenen Bachlaufs. Dieser heisst je nach Kartenmassstab etwas anders, selbst Rabiusa liest sich manchmal Rabiosa. Hauptsache, das klare Bergwasser rauscht talwärts!

 

Ich geniesse die sanfte Steigung im Schatten der Bäume, auch wenn es nicht viel zu sehen gibt von der Umgebung. Erst bei der Lichtung Gadenstatt entdecke ich auf der Gegenseite das lang gezogene Dorf Malix unmittelbar über der Hauptstrasse Nummer 3 nach der Lenzerheide. Am südlichen Dorfrand steht die Burgruine Strassberg an bevorzugter Lage auf einem Geländevorsprung.

 

Dem Gaziwaldrand entlang führt mich der Weg weiter bergan, ich habe schon fast 1100müM erreicht, als ich auf eine einsame Hütte mit stolzem Wegkreuz begegne. Ich stelle mir vor, wie es sein müsste, an diesem stotzigen Hang Landwirtschaft zu betreiben zu. Da wäre sogar ich froh, um etwas Unterstützung von oben!

 

Nach dem Weiler Bach komme ich dem jungen Gewässer immer näher, bis ich die Rabiusa auf einer soliden Brücke überqueren kann, um durch das „Gewerbegebiet“ Churwaldens zur Hauptstrasse empor zu steigen. Den Witibach überschreite ich auf einem fussgängereigenen Steg und zweige gleich von der Strasse ab, um auf dem Wanderweg dem Strassenverkehr auszuweichen. So gelange ich zum grossen Parkplatz bei den Talstationen der beiden Seilbahnen, und von dort ist die Haltestelle der Autopost nicht mehr weit.

 

Passugger

Etwas südlich von Chur, wo sich die Plessur aus dem Schanfigg und die Landwasser von der Lenzerheide vereinen, liegt der Flecken Passugg an der Strasse nach Tschiertschen.

 

Seit dem Jahre 1562 ist die Existenz von insgesamt fünf Quellen in der Rabiosa-Schlucht schriftlich belegt. Zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten, wurden sie im 19. Jrhd. vom Churer Ulrich Sprecher wieder entdeckt, aber erst seit 1951 wird am heutigen Standort Mineralwasser zum Verkauf abgefüllt.

 

Kurz vor der Jahrhundertwende erwarb die Bierbrauerei Feldschlösschen, die ihrerseits zum Carlsberg-Konzern gehört, die Mehrheitsbeteiligung an der Passugger-Quelle. Nur gerade zwei Jahre später übernahmen die Bierbrauer Passugg ganz, und gleich auch die nahe gelegene Mineralquelle Rhäzüns.

 

Eine Gruppe einheimischer Investoren kauften die beiden Bündnerbetriebe Allegra mit einer eigenen Quelle in Malix und Passugg der Feldschlösschen Getränke AG ab und gründeten eine rein bündnerische Gesellschaft. Sie füllt nicht nur Mineralwasser in Flaschen ab, sondern produziert auch für die Getränkeindustrie, z.B. Apfelshorley für die Mosterei Möhl in Arbon.

 

Der in der Mitte des 19. Jrhds. aufgebaute Kurbetrieb mit einem äusserst stattlichen Kurhaus, welches während seiner Blütezeit mehrmals renoviert und ausgebaut wurde und über 200 Betten verfügte, musste 1979 stillgelegt werden. Dies, obwohl die unterschiedliche Zusammensetzung des Wasser aus den fünf Quellen sehr unterschiedliche Kuren ermöglichte.

 

Heute beherbergt der in klassizistischem Stil erbaute Gebäudekomplex die internationale Bündner Hotelfach- und Touristikschule. 2013 diente das Hotel als Schauplatz eines historischem Dramas des Schweizer Autors Hans Peter Gansner. In diesem Werk geh es um das Aufeinandertreffen des wohl bekanntesten Patienten des ehemaligen Kurhauses Bebel mit Kämpferinnen für den Sozialismus.

 

Routenprofil

Einem mehrnamigen Bach entlang
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route