Lostallo

Eckdaten

Von Cabbiolo nach Leggia

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 10.0 km     auf 165 m       ab 273 m

 

Karte/n 1:50'000 277T

 

Anforderung:

Route

Die Moesa ist einer der wichtigsten Zuflüsse des Ticino unterhalb der Leventina. Wie diese wird auch das Misox, oder eben Mesocco, geprägt von einer äusserst bedeutenden Autobahn. Im Gegenzug ist die Bahnlinie von Bellinzona bis Mesocco, die ihren Personenverkehr 1972 einstellte.

 

Ich beginne meinen Spaziergang in Cabbiolo, wo das Postauto bei der Kirche hält. Der Wanderweg führt mich am westlichen Dorfrand zum wildrauschenden Bach Groven. Ein kurzer Abstecher zum Wasserfall ist ein Muss!

 

Quer über die völlig flache Campagna stosse ich auf eine Fischzucht mit grossen Becken und gleich darauf folgt Lostallo mit etwa 700 Einwohnern und drei Kirchen. Südlich des Ortes liegen Dutzende Zeugen eines Felssturzes im nahen Wald verstreut. Es gibt jedoch auch zwei Grotti für eine angenehme Pause!

 

Nach dem Bach Drenola wechselt der Weg auf die andere Seite der alten Hauptstrasse und folgt dem Ufer der Moesa - mal nah am Wasser, mal etwas weiter weg. Für einige Meter lässt man dem Fluss ein bisschen Freiheit - wie grosszügig!

 

Auf der Höhe des Weilers Sorte überquere ich den Wasserlauf, denn die Überreste des Castello Norantola liegt auf einem kleinen Hügel zwischen Moesa und A13. Schon bald kehre ich wieder zurück, um Cama auf der Westseite zu umgehen. Denn dort, etwas höher als das Dorf finde ich einige steinerne Hütten. Diese stehen auf „atmenden Löchern“, Fiadiré, die durch einen Felssturz entstanden sind. Hier dringt kühle Luft aus dem Untergrund und hielt die Lebensmittel- und Futtervorräte der kleinen Restaurants, Grotti, in den Häuschen während des Sommers kühl. Die aufkommenden Kühlschränke machten diese Einrichtungen überflüssig, brauchen aber Strom zum Kühlen.

 

Nach einem ungefähren Kilometer erreiche ich Leggia bei einer deutlichen Talenge. Nicht weit von der Brücke über den Fluss und die Autobahn finde ich die Haltestelle des Postbusses.

 

Die A13

Die Nationalstrasse A13 führt von St. Margrethen bis an die Landesgrenze bei Chiasso. Aber im Volksmund bekannt ist eigentlich nur der Abschnitt zwischen Bad Ragaz und Bellinzona, also die spektakulärere Alpenstrecke, die auch immer im Radio als Ausweichroute für den überlasteten Gotthard genannt wird.

 

Seit 2000 Jahren, also auch schon von den Römern, wird der Alpenübergang zwischen Hinterrhein und Ticino benutzt, und er stand immer im Wettbewerb mit dem Splügen, der damals noch stärker begangen aber für den Bau einer Strasse mit den steilen Rampen eher ungeeignet war. 

 

Eine Hungersnot im Kanton Graubünden löste 1817 einen regelrechten Boom im Strassenbau aus, und 1822 konnte eine durchgehend befahrbare Strasse über den San Bernardino eröffnet werden. Allerdings war diese während der Wintermonate gesperrt. Erst der 6.6km lange Tunnel zwischen Hinterrhein und dem Dorf San Bernardino machte den ganzjährigen Betrieb möglich. Der Abschnitt zwischen Reischen und Bärenburg, also die Umfahrung Andeers, fehlte aber damals noch. Die Zufahrt durch das Misox bis Soazza war nur über die bestehende Kantonsstrasse möglich.

 

Ein besonders störendes Streckenstück stellte schon seit seiner Erstellung die Ortsdurchfahrt mitten durch Roveredo dar. Im Jahre 2016 konnte die hässliche Schneise endlich durch einen weiteren Tunnel, den San Fedele, ersetzt werden. So entstand ein seltsam leerer Streifen im Dorf, der auf den neueren Karten sehr gut zu erkennen ist. Es zeigte sich jedoch bald, dass das Problem, diese Gasse mit neuem Leben zu erfüllen, gar nicht so einfach zu lösen ist.

 

Vor wenigen Jahren informierte eine Interessengemeinschaft über die Idee, bei Andeer eine Autobahnkirche zu bauen. Sie wurde extra für dieses Unterfangen gegründet. Dies in Anlehnung an die mittelalterlichen Wegkapellen, die den Säumern für ein kurzes Innehalten mit einem Gebet zur Verfügung standen. In der neuen Kapelle sollen auch drei grössere Räume für weltliche Bedürfnisse der Reisenden bereit stehen.

 

Routenprofil

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Das Wetter auf der Route