Pischa

Eckdaten

Von Alp Languard (Pontresina) nach Bernina Suot

 

Marschzeit 4h30min

 

Strecke 10.5 km     auf 702 m       ab 945 m

 

Karte/n 1:50'000 T269T

 

Anforderung:

Route

Eine richtige Hochgebirgswanderung mit allem, was dazu gehört - nur keine Kletterei. Für uns Ostschweizer aus der Bodenseeregion ist die Bernina ziemlich weit entfernt. Dank den neuen Gotthardzügen ist man viel schneller im Tessin, als hier. Eine Tagestour mit anschliessender Heimreise  lohnt sich also kaum. Vielleicht finden Sie in der Region Touren, sie sich mit dieser Route kombinieren lassen.

 

Ich fahre von Pontresina mit der Luftseilbahn auf die Alp Languard hoch über dem Ovel da Languard. Der Bergweg verläuft über den steilen Felsabbrüchen nach Osten und senkt sich erst nach einer Viertelstunde hinab zur Brücke. Auf der anderes Talseite steige ich wieder hinan durch das Paradis. Dieses hat mich zur Wahl dieses Weges bewogen!

 

Nach einem guten halben Kilometer erreiche ich die Capanna Paradis, in der ich einen feinen Znüni mit Kaffee und Kuchen geniesse - neben dem fantastischen Rundblick. Die Hütte steht bereits höher als der Säntis!

 

Nun senkt sich der Weg wieder hinunter an den Bach, wo ich auf die anderen Wege, die ich hätte gehen können, treffe. Parallel zum Bachlauf steige ich auf am Lej Languard vorbei durch die steile Fluh zum Punkt Suot Albris zwischen dem gleichnamigen Gipfel und dem Muot da la Pischa mit einer markanten Nase nach Süden.

 

Um diese herum zieht sich mein Weg durch felsige Passagen, und es gelingt ihm, lange zu verbergen, was dahinter auf mich wartet. Da sticht die Spur in engem Zickzack entlang der Falllinie durch das Val Pischa hinunter zur Ova da la Val da Fain. Ab und zu, wenn ich innehalte und den Blick schweifen lasse, bin ich ergriffen von der Kulisse mit dem markanten Piz Alv geradeaus, der Diavolezza zur Rechten und ungezählten weiteren Pizzen links und hinter mir.

 

Unten im Val Torta halte ich mich an den Bachlauf und gelange schliesslich zur Hauptstrasse, zwischen dem Gasthaus Bernina Suot und der Haltestelle Diavolezza der RhB. Ich ziehe zweites vor, um das Laufen auf der Hauptstrasse zu meiden, und ist erst noch ein bisschen näher!

 

Morteratschgletscher

Der Morteratschgletscher ist, obwohl er heute nicht mehr mit dem Persgletscher zusammenfliesst, noch immer der grösste Gletscher der Ostalpen. Er besteht aus etwa 1.2 Kubikkilometer Eis, büsst jedoch fortlaufend Masse ein, weil in den letzten schneearmen Wintern weniger Eis nachwuchs, als in den warmen Monaten abschmolz. Seit dem Beginn der regelmässigen Kontrollen 1878 sind so über 2km an Länge verloren gegangen, und auch die Dicke ist signifikant zurück gegangen.

 

Den Namen bekam der Morteratsch durch die Sage von der reichen Bauerntochter Annetta, die sich in den Viehhüter Aratsch verliebt hatte. Ihre Eltern wollten diese Liaison verhindern, vorausgesetzt, Aratsch würde bald zu Reichtum gelangen. Der Abgewiesene ging als Söldner ins Ausland, und die Tochter starb vor Kummer, bevor er zurück kehrte. Darauf ritt er zur Alp hinauf und liess sein Pferd in einen Schlund hinab springen. Seither irrt der Geist des Mädchens in der Gegend herum und seufzt: „Mort Aratsch“ (Aratsch ist tot).

 

Im steilen Teil des Gletschers, weit oben an den Flanken der über 3000m hohen Gipfel der Berninagruppe, ist der Morteratsch stark zerklüftet. Viele Spalten und Brüche durchziehen den Eisstrom, bevor er in die langgezogene Zunge im flacheren Teil mündet. An seiner breitesten Stelle misst der Gletscher stattliche 2.8km und die Gesamtlänge beträgt heute immerhin noch etwa 6.4km mit einer mittleren Eisdicke von 75m.

 

Die Fliessgeschwindigkeit ist schwierig zu ermitteln. Ein gutes Mittel dafür sind hingegen die Ogiven. Das sind farbliche Streifenmuster welche in mehr oder weniger regelmässigen Abständen das Eis quer überziehen. Sie entstehen durch Sandauftrag während der schneefreien Sommerzeit. Für den Morteratsch konnten so 120m pro Jahr errechnet werden.

 

Die Landschaft, welcher der abschmelzende Gletscher hinterlässt, ist deutlich geprägt durch abgeschliffene Felskanten im oberen und aus meist feinem Kies aufgeschütteten Moränen im unteren Teil. Geschieht der Rückzug rasch, hinterlässt die Zunge auch Stirnmoränen, hinter denen sich häufig kleinere Seen aufstauen.

 

Routenprofil

Techn. einfache Hochgebirgswanderung
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route