Plessur

Eckdaten

Von Langwies (Schanfigg) nach Arosa

 

Marschzeit 2h30min 

 

Karte/n 1:50'000 248T

 

Strecke 7.9 km     auf 593 m       ab 176 m

 

Anforderung:

Route

Die ab und zu wilde Plessur hat in Jahrtausende langer Arbeit das enge Schanfigg von Arosa bis nach Chur ausgehoben. Das Tal ist gute 20 Kilometer lang und beherbergt etwa ein Dutzend kleine oder sehr kleine Dörfer, welche zur Hauptsache recht hoch über dem Talgrund an der Sonnenseite des Tales liegen. Erschlossen wird das Tal einerseits von der zwar gut ausgebauten, aber kurvenreichen Strasse, die allerdings des öftern durch starke Schneefälle unterbrochen wird, und durch die Rhätische Bahn.

 

Ich starte den einfachen Spaziergang bei der Station Langwies und steige auf dem Strässchen anfangs Richtung Dorf, aber nach wenigen Metern hinab zur Brücke über den rauschenden Bach, der knapp unterhalb des majestätischen Viadukts in die Plessur fliesst, und dessen Namen ich nicht weiss. Im Zickzack führt der Weg zur nächsten Brücke und dann gleich zur dritten, diesmal über den Hauptfluss in der Talsohle. Von hier aus bestaune ich das gewaltige und dennoch filigrane Bauwerk, über welches der Zug fährt. Auf dem Rückweg werde ich den atemberaubenden Blick in die Tiefe selber erleben können!

 

Jenseits der Bahntrasse am westlichen Brückenkopf schwenke ich scharf nach links und ziehe fast unmerklich steigend Richtung Litzirüti. Immer wieder fahren Züge mit bunt bemalten Wagen an mir vorbei, mal tal- und mal bergwärts. Verirren kann man sich auf diesem Weg nicht, selbst wenn man nicht Karten lesen kann!

 

In Litzirüti überquere ich die Geleise unmittelbar beim Stationsgebäude. Das Gasthaus Rüti ist nicht viel weiter entfernt und mein Hunger und Durst sind schon so gross, dass beide dringend gestillt werden müssen. Anschliessend folgt eine Geländestufe, die der Zug in abenteuerlichen Schleifen überwinden muss, ich aber in lediglich zwei spitzen Kehren bewältigen kann.

 

Nach den letzten Häusern folgeich nun dem Bachlauf bis zum Stausee, welcher den elektrischen Energiehunger Arosas allerdings nicht voll befriedigen kann. Ich verlasse das Ufersträsschen durch eine enge Bahnunterführung und erreiche so das Unterdorf des Touristenorts Arosa. Ich passiere den unteren See mit dem Bad und gelange fast geradeaus zum Obersee mit dem Bahnhof.

 

Schanfigg

Der Name Schanfigg hängt etymolgisch (Etymologie heisst die Wissenschaft über die Herkunft unserer Wörter) zusammen mit Hanf, der seit dem Mittelalter im ganzen Tal als Nutzpflanze für allerlei täglich benötigte Produkte angebaut wurde. Aus den Hanffasern entstanden Stoffe, Schnüre und Seile und sogar Papier. Zudem galt Hanf - und gilt heute noch - als Medizin bei einer ganzen Reihe von Krankheiten.

 

Die Bewohner des Schanfigg sind ursprünglich Rätoromanen, deren Sprache sie wahrscheinlich mit den Bewohnern der Surselva verband. Viele Flurnamen zeugen noch von dieser Zeit. Als jedoch deutschsprachige Walser von Davos her das Schanfigg zu besiedeln begannen und etwas später die Stadt Chur vom Churer Welsch (Chuderwelsch) zur deutschen Sprache wechselte, wurde das Sursilvan mehr und mehr zurück gedrängt. Dabei spielten die Gemeinden Langwies und Praden ein besonders wichtige Rolle.

 

Auch im benachbarten Prättigau sprach man ab dem 14. Jahrhundert zunehmend deutsch. Bei der Aussprache der Ortsnamen entstanden dadurch deutliche Unsicherheiten und Unterschiede, wie bei Lüen, Calfreisen oder Rueun. In Arosa und anderen bedeutenden Tourimus-Zentren ist Rätoromanaisch oder das typische Walserdeutsch vollständig verloren gegangen.

 

Der religiöse Einfluss der Hauptstadt fand allerdings im Schanfigg überhaupt nicht statt. Die Mehrheit der Bevölkerung zählt seit der Reformationszeit zur evangelischen Konfession und unterhält etliche Pfarrämter. Einzig in Arosa existiert eine katholische Kirchgemeinde mit eigener Kirche.

 

Anfangs konzentrierte sich der Tourismus allein auf den Ort Arosa. Durch die Kooperation mit Arosa Tourismus und die verkehrstechnische Erschliessung er übrigen Orte, begann die Entwicklung eines breiteren Angebotes auch hier Fuss zu fassen. Weil der Kanton heute lediglich noch Tourismus-Regionen finanziell unterstützt, tritt die ganze Talschaft unter dem Logo Arosa-Schanfigg auf und verfolgt unübersehbar die Strategie „Investition bringt Erfolg“. Dazu gehört auch die Verbindungsbahn zwischen den Gebieten Arosa und Lenzerheide, welche vor kurzer Zeit eingeweiht werden konnte.

 

Routenprofil

Im Schatten des berühmten Arosa
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route