Safien Thalkirch

Eckdaten

Von Safien Platz nach Thalkirch

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 9.4 km     auf 740 m       ab 367 m

 

Karte/n 1:50'000 257T

 

Anforderung:

Route

Das Safiental mündet bei Ilanz ins Tal des Vorderrheins, kurz bevor sich dieser durch die wildromantische Rheinschlucht zwängt. Nach Safien-Platz gelange ich mit dem Postauto.

 

Die Wegweiser schicken mich auf der Strasse aus dem Dörfchen hinaus und nach der Brücke über den Bach, welcher aus dem Furratobel herunter rauscht, auf schmalem Pfad bergwärts. In engem Zickzack gewinne ich rasch an Höhe und treffe dort auf ein weiteres Strässchen, das mich Richtung Camanaboda führt.

 

Das ehemalige Schulhaus in Camana beherbergt heute das Hotel Camana mit Beizli, Lotsch und Zuber. Dem Haus ist trotz vielseitigstem Angebot der einstige Zweck noch anzusehen - und das ist auch beabsichtigt.

 

Die Wanderroute zweigt allerdings im Boda von der Strasse ab und zeichnet eine weite Kehre zu den Camana Hütta. Diese reihen sich in einer langen Zeile an den Weg wie die Perlen einer Halskette. Hier habe ich den höchsten Punkt der Route erreicht, und der Weg senkt sich vorerst gemächlich talwärts.

 

Südlich davon liegt der Camaner Wald, durch dessen obersten Zipfel ich zum Bächer Tobel gelange. Zwischen ihm und dem Bawald stehen weit verstreut ein paar Hütten, gut erschlossen durch eine fast komfortable Strasse.

 

Zu meiner Linken zieht sich die Hauptstrassee taleinwärts, und weiter unten rauscht die junge Rabiusa in ihrem engen Bett. Auf der Gegenseite trotzen ihr steile Felswände und darüber stehen die fast 3000m hohen Gipfel vom Bärahorn bis zum Piz Beverin. Dahinter quält sich die A13 dem Bernardino zu.

 

Dann tauchen endlich die Häuser von Thalkirch vor mir auf. Dorf kann  man dies kaum nennen, aber immerhin thront eine stolze Kirche hart an der Talkante zum wilden Bach. Und eine Bushaltestelle gehört auch dazu.

 

Das Safiental

Das knappe 30km lange Tal der Rabiusa umfasst eine Fläche von 151km2 und wird sicher seit der Bronzezeit bewohnt, was etliche Fundstücke belegen. Diese Epoche erstreckt sich über die Zeit zwischen ungefähr 2000 bis 800 v.Chr. und ist gekennzeichnet durch das Aufkommen von Metallen im alltäglichen Leben. Im Val Lumnezia wurden sogar bei Crestaulta Reste einer Wehrsiedlung gefunden.

 

Der Name des Safientales taucht allerdings erst im Jahre 1314 als Stosavia in Urkunden auf. Es bildete damals ein bischöfliches Lehen der Freiherren von Vaz. Diese Familie war zu ihrer Zeit eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter im gesamten Alpenraum. Die heutige Gemeinde Vaz/Obervaz gilt als Teil ihres mächtigen Nachlasses. Ihre Stammburg Nivagl stand südlich von Zorten.

 

Sie waren es, welche die Ansiedlung von deutschsprachigen Walsern in ihren eher dünn besiedelten und teilweise recht kargen Besitzungen. Diese bildeten untereinander vier Bäuerten, eine Art Betriebsgemeinschaften, die noch heute erkennbar sind: Malönnia - heute Thalkirch, Camana, Zalön - Safien-Platz und Gün - heute Neukirch. Das jenseits des Heinzenberges gelegene Kloster Cazis, das über den Glaspass erreicht werden kann (siehe Route Glaspass), behielt die Grundherrschaft über das Safiental. Ausgenommen war lediglich die Bäuerte Tenna, zu welcher man direkt von Versam aus gelangen konnte.

 

1338 wurde die Vogtei über das Tal an die Grafen von Werdenberg-Sargans veräussert, fünfzig Jahre später an die Freiherren von Rhäszüns und 1443 wieder an die Werdenberger. In dieser Zeit genossen die Safier grössere Freiheiten, aber der Episode endete 1493, weil der Graf Gian Giacomo Trivulcio aus Milano die Rechte übernahm. Die geistliche Grundherrschaft endete mit der Reformation, und nach dem Untergang der Alten Eidgenossenschaft geriet das Tal in die Zugehörigkeit des Hochgerichtes Heinzenberg.

 

Im Januar 2013 schlossen sich die bis dahin eigenständigen Gemeinden zur neuen Gemeinde Safiental zusammen, die nun die Geschicke des ganzen Tales bis nach Versam lenkt.

 

Routenprofil

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Das Wetter auf der Route