Tomasee

Eckdaten

Von Oberalp-Passhöhe nach Tschamut

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 10.0 km     auf 585 m       ab 906 m

 

Karte/n 1:50'000 256T

 

Anforderung:

Route

Von der Oberalp-Passhöhe begleitet uns die Passstrasse nach Südosten, also in der Richtung nach Chur, für ein paar hundert Meter. Schnell wird klar, dass sich diese Strasse als Wanderweg überhaupt nicht eignet. Autos, Lastwagen und Motorräder bedrängen den gemütlichen Wanderer allzu sehr, und die Strasse ist nicht übertrieben breit.

 

Also zweigen wir ab vor den engen Haarnadelkurven und folgen dem markierten weiss-rot-weiss markierten Bergweg nach Süden. Langsam gewinnen wir an Höhe bis zum Punkt 2056, und dann wird der Weg deutlich stotziger. Unsere Schritte werden kürzer und der Atem schneller und die Zickzack-Kehren des Weges enger. Wir steigen buchstäblich der Sonne entgegen, bis wir die Krete der Mulde erreichen, in welcher sich das glitzernde Kleinod versteckt. Nach einigen Metern abwärts stehen wir vor dem Lia da Tuma, allgemein gültig für die Quelle des Rheins. Wieviele Holländer mögen schon einmal hier gestanden sein, an dem glasklaren Wasser, auf dem im Hafen von Rotterdam die ungezählten Schiffe ein und aus fahren?

 

Nach der Überquerung des Rein da Tuma senkt sich der Weg wieder im Zickzack abwärts und quert den wild sprudelnden Bach weiter unten gleich nochmals, bevor man in die sumpfige Ebene Plidutscha gelangt. Dann folgen wir einem der vielen Seitenarme des jungen Rheins in weiten Schleifen hinab in Richtung Prau Mulins. Von der Gegenseite her hören wir den Lärm des Verkehrs auf der Passstrasse, geniessen aber doch eher das Gurgeln und Plätschern des munteren Baches. Vielleicht reicht die Zeit für ein ganz kurzes, äusserst erfrischendes Bad, bevor sich der Weg gegen Tschamut zu wendet. Der Weg zur Bahnstation überquert die Hauptstrasse etwas ausserhalb des Dorfes und steigt bis zu den zahlreichen Lawinenverbauungen im lichten Wald oberhalb der Häuser.

 

Tomasee

Der Tomasee gilt allgemein als Quelle des Rheins. Genauer betrachtet ist er lediglich ein Bergsee, welcher in der Nähe der Quelle des Rein da Tuma liegt. Dessen Wasser durchfliesst den See, bevor es sich Richtung Oberalppass über eine zerklüftete Felsstufe stürzt. Unten vereint er sich mit dem schon etwas grösseren Bruder vom Oberalp. Zusammen ergibt das den Vorderrhein, der das gesamte Wasser aus der Surselva sammelt.

 

Der Tomasee - oder Lai da Tuma - liegt unterhalb des Piz Badus auf einer Höhe von 2345m in einer Mulde. Daher stammt wohl auch sein Name, heisst doch das lateinische Wort Tumba etwa Grab oder Mulde. Er umfasst eine Fläche von etwa 2.5ha und ist maximal 10m tief. Sein Wasser hat Trinkwasser-Qualität, wie der Rhein auf fast der ganzen Länge auf Schweizer Gebiet. Ab hier wurde die Länge des Rhein bis zur Mündung in die Nordsee gemessen. Sie beträgt stolze 1250km. 

 

Diese Strecke wollte jüngst ein sportlicher Umweltschützer als PR-Aktion für das Wasser durchschwimmen. Der Start im Tomasee fand aber nur symbolisch im Fernsehen statt, ist dieser doch im Winter zugefroren und mit Schnee bedeckt. Im Sommer wäre die Aktion nicht am kalten Wasser gescheitert, sondern am regen Schiffsverkehr unterhalb Basel.

 

Routenprofil

An der Quelle der 1320km langen Reise
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route