Von Monstein nach Filisur
Marschzeit 3h30min
Strecke 10.8 km auf 597 m ab 873 m
Karte/n 1:50'000 T258
Achtung: Der Weg zwischen Monstein und dem Bärentritt durch die Schlucht ist zur Zeit gesperrt! Als Alternative könnte die Route "Jenisberg" dienen.
Anforderung:
Die Landwasser hat sich während langer Zeit ein stattliches Tobel oder besser Schlucht geschaffen, die von den Menschen nur unter grössten Anstrengungen und hohem technischen Aufwand bezwungen werden konnte.
Um diese Schlucht zu durchwandern, beginne ich bei der Bahnstation Davos-Monstein (Betonung auf -stein!) und gelange den Geleisen entlang zum Bergbaumuseum Schmelzboden. Auch wenn ich weiss, wie lange der Weg nach Filisur sein wird, so lasse ich mir diesen Museumsbesuch nicht nehmen! Es lohnt sich.
Bevor die Fahrstrasse im Tunnel verschwindet, verlasse ich sie und folge dem gelb markierten Wanderweg, der sich dem Fluss entlang immer tiefer ins unwirtliche Tobel wagt. Nach einer Viertelstunde verschwindet nach der Bahn auch mein Weg im Fels, aber nur kurz. Dann erlebe ich wieder hautnah, welche Mühe die Leute noch vor wenigen Jahrzehnten auf sich nehmen mussten, diesen Schlund zu durchlaufen.
Schroffe Wände versuchen, mich zu ängstigen, und der Bach rauscht auch fast unheimlich. Manchmal näher am Wasser, manchmal etwas weiter entfernt komme ich gut voran und begegne dann und wann auch wieder der Eisenbahn. Beim Bärentritt entlarvt sich mein Weg als alte Landstrasse, die ich jedoch nach der Biegung verlasse, um zur Haltestelle Wiesen zu gelangen.
Leider ist der Statiönli-Kiosk seit 2017 für immer geschlossen! Auf der unteren Seite der Bahnlinie steige ich abwärts und unterquere diese. Durch den Wald senkt sich der Bergweg weiter zur Lichtung Leidboda über wechselt später die Talseite bis zum weltberühmten Landwasser-Viadukt. Für ein Foto warte ich an günstiger Stelle den nächsten Zug ab.
Vor der Albulastrasse schwenke ich nach links und jenseits der Brücke gleich wieder nach rechts. So erreiche ich schliesslich den Bahnhof Filisur und fahre mit der Bahn über Thusis zurück. Nur diese Linie führt über den Viadukt, den ich von untern bestaunt habe.
Meister Hämmerling, gemeinhin Bergmönch genannt, wurde von Zeit zu Zeit als Riese in einer schwarzen Mönchskutte gesichtet. Er erschien mal im Tal, mal auf einer Alp und recht häufig bei einem Bergwerk in den Bündneralpen. Es könnte gut und gerne das Silberbergwerk in der Zügenschlucht gewesen sein.
Häufig trat er hier an Freitagen vor dem Wochenende auf und war besonders geschäftig, indem er das ausgegrabene Erz aus einem Eimer in den anderen schüttete und dann wieder zurück. Der Eigentümer des Bergwerks schüttelte gar oft den Kopf darüber, allein, er wollte sich auf keinen Fall einmischen, auch wenn er den Sinn dieser Beschäftigung nicht verstand.
Eines Tages wurde der Geist von einem Arbeiter beobachtet, und dieser regte sich fürchterlich auf. Er schimpfte und polterte und erzürnte den Geist dermassen, dass dieser ihn mit grosser Gewalt am Kragen packte, sodass sein Gesicht sich ihm umkehrte. Als er in den Stollen zurückkam, erschraken die Gesellen ob dem ungewohnten Anblick ihres Kollegen. Da zog der Geist zur Grube Annaberg. Dort brauchte er die Bergwerker nur anzuhauchen, und sie fielen allesamt tot um. Daraufhin wurde diese Grube, obwohl silberreich, sofort geschlossen.
Im Bergwerk zum Rosenkranz zeigte er sich als wildes Ross mit langem Hals und fürchterlich blitzenden Augen auf der Stirn. Zu Schneeberg erschien er als der grosse, schwarzer Mönch in der St. Georgen-Grube. Er ergriff unvermittelt einen Knappen und setzte ihn so heftig auf den Boden, dass dessen Glieder zerbrachen und er nicht mehr aufstehen konnte.
Allerdings bestrafte er wenige Tage später einen bösen Steiger, der seine Untergebenen plagte und misshandelte. Als der Anführer aus der Grube kroch, drückte der unsichtbare Geist ihm mit seinen Knien den Kopf zusammen, dass beinahe der Schädelknochen barst.
Irgendwann traute sich niemand mehr in die verschiedenen Bergwerkstollen und die Förderung des vorhandenen Erzes wurde aufgegeben.