Birs

Eckdaten

Von Laufen nach Kleinlützel

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 12.9 km     auf 515 m       ab 454 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Die Birs zeigt sich in der Regel als ein munter dahinfliessender Bach, der früher Mühlen und Sägewerke antrieb und heute die geklärten Abwässer mitnehmen darf. Durch nichts verrät sie, wozu sie ebenso gut imstande ist, nämlich mit ihrem Hochwasser Angst und Schrecken zu verbreiten wie zum letzten Mal im Jahre 2013.

 

Mein Weg führt zuerst unter den Bahngeleisen hindurch von der Birs weg, macht einen Bogen durch ein Industriequartier und trifft den Fluss erst, wo das Tal enger wird und dessen Flanken steiler aufsteigen. Ich folge dem Wasser erst einmal hinter dem Bahntrasse. Vorn am Ufer stehen einige Gebäude, die wohl zur ehemaligen Mühle gehörten, und eine halbe Stunde später treffe ich auf eine Glashütte.

 

Hier mündet von Süden her der Modlenbach. Er entspringt an einem Hügelzug, hinter dem französisch gesprochen wird. Die Haltestelle der Bahn heisst Bärschwil, aber das Dorf liegt zwei Kilometer entfernt.

 

Ich ziehe weiter dem Bach entgegen, wechsle jedoch die Zwischen ihn und die Bahn bis diese ihrerseits die Flussseite tauscht. Die Birs beschreibt hier nun wilde Kurven und Schlenker und über mir entdecke ich lange, schmale Felsbänder im Wald: Dieses Tal hat offenbar die Bird ganz allein geschaffen!

 

Mitten in einer schmalen Klus steht die Station Liesberg, wo ich die Wanderung beschliessen könnte. Ich quere jedoch den Bach, marschiere auf der Strasse ein Stück zurück und steige dann recht stotzig hinauf zur Hochfläche, auf welcher sich das gleichnamige Dorf ausbreitet. Von allen Wanderwegen nehme ich den ersten, der rechtwinklig abzweigt an der Kirche vorbei nach Norden.

 

An der Flanke des Räschberges steige ich weiter bis zur Geländekante und dann abwärts zu den Häusern von Ring. Sie liegt verstreut in der Landschaft, eher Weiler als Dorf. Von hier kann ich schon bald mein Tagesziel erspähen. Kleinlützel an der Lützel - logisch, oder? - liegt im Kanton Solothurn und zählt etwa 1300 Einwohner, hat aber einen Fussballclub, einen Turnverein und eine Schützgesellschaft. Zudem führt irgendeiner der über hundert Jakobswege hier vorbei.

 

Die Birs

Die Birs ist mir seit dem Geschichtsunterricht über die junge Eidgenossenschaft ein fester Begriff. Nur hat sich das prägende Ereignis in St. Jakob ereignet, und dieses wiederum dürfte allen Schweizer Fussballfans ein fester Begriff sein.

 

Der Fluss entspringt südlich von Tavannes beim Ausgang der Klus vom Pierre Pertuis. Auf ihrem Weg bis zur Mündung in den Rhein bei Birsfelden durchquert sie 8 Bergrücken in sehr unterschiedlichen Klusen und legt 73 Kilometer zurück. Wer sie als jungen, ungebändigten Fluss im oberen Lauf schon gesehen hat, der empfindet ob dem kläglichen Bild, das sie auf den letzten Kilometern durch das Birseck mit dem Häusermeer um Basel abgibt, Mitleid. Eingezwängt zwischen steile Mauern, möglichst geradlinig bietet sie kaum einem Lebewesen eine geeignete Heimat.

 

Früher überliess man dem Wasser auch noch menschliche und industrielle Abwässer, doch seit diese vor dem Abfluss geklärt werden, hat sich die Wasserqualität signifikant verbessert. Ausserdem arbeiten Kantone und Gemeinden intensiv an weiteren Renaturierungs-Projekten. Diese ermöglichen einer grossen Anzahl Pflanzen und Tieren sich in und an der Birs wieder niederzulassen. Während im oberen Lauf hauptsächlich Forellen beherbergt, gilt ihr Unterlauf als Äschenregion.

 

Nach der engen Klus Angenstein tritt die Birs hinaus ins sogenannte Birseck zwischen Aesch und Dornach. Weil sie diese Ebene vor der vollkommenen Überbauung immer wieder überschwemmte, wurde sie in diesem Abschnitt zuerst in ein enges Korsett gezwängt. Weiter flussaufwärts geschah diese Korrektion erst mit dem Bau der Bahnlinie im ausgehenden 19. Jahrhundert.

 

Das Einzugsgebiet umfasst oberirdisch gute 900 Quadratkilometer. Bevor das Wasser aus der Quelle tritt, hat sie jedoch schon ein weit verzweigtes Netz von Höhlen und natürlichen Stollen passiert. Wie gross dieses Höhlensystem ist, weiss man derzeit noch nicht - wird man vielleicht auch gar nie erfahren.

 

Bei Reinach breitet sich ein urtümlicher Auenwald aus, der nie urbanisiert wurde und deshalb heute ein äusserst wertvolles Naturschutzgebiet darstellt. Hier gedeihen Trockengebüsche und Magerwiesen wie seit Urzeiten.

 

Routenprofil

Die Birs - ein heimtückischer Fluss wehrt sich
Enthält alle obigen Informationen
JO11 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 489.7 KB

Das Wetter auf der Route