Von Waldenburg nach Langenbruck
Marschzeit 2h30min
Strecke 6.8 km auf 492 m ab 318 m
Karte/n 1:50'000 224T
Anforderung:
Aus dem Mittelland nach Basel führen verschiedene Verkehrsachsen, zwei davon über den Hauenstein, sie sind jedoch fast 10km voneinander entfernt! Daneben existieren auch noch eine Autobahn sowie zwei Bahnlinien, die eine mit dem kurzen und die andere mit dem langen Tunnel.
Von der Endstation der Waldenburgerbahn, die Zahl der Haltestellen erinnert eher an ein Tram, mache ich mich auf und steige auf der westlichen Talseite der Vorderen Frenke recht stotzig hinauf zum Waldrand über der Blümlisalp. Diese hatte ich allerdings ganz woanders vermutet!
Die Fahrstrasse windet sich mühsam in etlichen Kehren bergwärts, und ich kreuze sie nur einmal, bevor ich ihr auf dem Dürrenberg, nicht weit vor dem höchsten Punkt meiner Tour, nicht mehr ausweichen kann. Die Schleifen kommen mir sehr entgegen, vermeiden sie doch einen noch steileren Aufstieg.
Von der Krete des Oberen Schellenbergs geniesse ich den wunderschönen Ausblick auf die Basler Landschaft mit dem malerischen Städtchen Waldenburg und dem Edlisberg dahinter, der sich wie ein Vulkankegel präsentiert.
Nun mache ich mich wieder an den Abstieg. Er ist etwas länger und deshalb auch weniger stotzig, ausgenommen am Anfang. Zur Rechten begleitet mich eine langgezogene Flue und sorgt dafür, dass ich mich zumindest in dieser Richtung nicht verlaufen kann.
Vorn an der Spitze dieser Hügelzunge liegt unten am Bach die Siedlung Spittel, aber ich weiche ihr in engem Bogen aus in den Chuenisgraben. In einem weiteren Schlenker wende ich mich zu den Höfen Dürrenberg. Der einsame Schopf am Weg tarnt eine ehemalige Artilleriestellung. Durch die enge Klus zwischen Hälfenberg und der Chräiegg treffe ich auf die Hauptstrasse. Diesen Weg benutzten schon die Römer!
Auf der Strasse gelange ich durch die nördlichen Neubauquartiere zum etwas kompakteren Kern des Ortes Langenbruck mehreren Bushaltestellen.
Der Pass mit der bescheidenen Gipfelhöhe von 734müM gilt als historischer Übergang vom Kanton Solothurn in die Basler Landschaft. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Verbindung Howenstein im Jahre 1145 und zählte damals zu den wichtigsten Juraübergängen des Römischen Reiches. Begründen lässt sich diese Tatsache durch die Funde römischer Münzen und eines Votiv-Altars in der Nähe der Passhöhe. Erst nach der Eröffnung des Gotthard-Passes gewann der Untere Hauenstein an Bedeutung.
Von der alten, mit Pflastersteinen befestigten Strasse sind nur noch wenige kurze Abschnitte erhalten geblieben. Sie verfügte über eingemeisselte Rillen in der Spurweite der Karren, um sie an besonders gefährlichen Stellen am Ausbrechen zu hindern.
Heute führt die Hauptstrasse Nummer 12 von Bern nach Basel, vom Jurasüdfuss ins Ergolztal bei Liestal. Bis zur Eröffnung der A2 durch den Belchentunnel bildete sie die wichtigste Strassenverbindung quer durch den Jura.
Auch während des Zweiten Weltkriegs musste die Schweiz befürchten, dass die Deutschen auf diesem Korridor die Verbindung zu Mussolinis Italien aufbauen könnten. Deswegen spielte diese Achse in den Verteidigungsplänen unserer Armee eine besonders grosse Rolle.
Schon im Jahre 1938 entstanden Pläne zur Sperrung des Oberen Hauensteins. Auserwählt wurden insbesondere die natürlichen Engnisse. Bereits zwei Jahre später begann die Grenzbrigade 4 mit dem Bau von über 40 einzelnen Infanterie- und Artilleriewerken in der gesamten Region. Acht aufeinander folgende Sperren entstanden so an der Strasse von Liestal nach Önsingen, und alle möglichen Umgehungsrouten konnten im Notfall ebenfalls gesperrt werden.
Die Sperrstelle Spittel verfügte über 4 Artilleriebunker, Panzerhindernisse im Gelände sowie Strassen und Bachbarrikaden. Diese Werke stehen heute, nach der Auflösung der Grenzbrigade als Denkmäler von nationaler Bedeutung unter Schutz.