Oensinger Roggen

Eckdaten

Von Oensingen nach Balsthal Innere Klus

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 5.8 km     auf 428 m       ab 428 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Bei Oensingen zweigt eine autobahnähnliche Strasse von der A1 ab und zwängt sich durch die enge Klus von Balsthal Richtung Basel. Genau dort verlasse ich den Zug und fahre noch ein paar Stationen mit dem Bus Richtung Oensinger Roggen. Beim grossen Schulhaus mit dem Sportplatz steige ich aus - und habe eine halbe Stunde urbanes Wandern auf Asphalt gespart.

 

Nach den letzten Häusern beginnt der Weg zu steigen, und ich strebe unaufhaltsam dem gut sichtbaren und eindrücklichen Schloss Neu Bechburg entgegen. Es gäbe neben dem Wanderweg noch einige Pfade, die vielleicht kürzer wären, aber dafür umso steiler!

 

An dem stattlichen Gebäude vorbei windet sich mein Weg weiter bergan über den Hänkelberg zur nächsten Lichtung mit einem Bergrestaurant in der Mitte. Schon allein das Wissen um eine Gaststätte macht den Durst doppelt so gross, also schalte ich auf dem Oensinger Roggen eine Trinkpause ein.

 

Um die Krete herum erreiche ich die Abzweigung nach links, wo der weiss-rote Weg hinunter zur langgezogenen Flüe beginnt. Ich folge der Geländekante mehr oder weniger ebenaus und wage ab und zu einen Blick über die schroffen Felsen hinab - es schaudert mich, auch wenn es nur 20 Meter sind!

 

Unterwegs begegne ich zwei Funktürmen, schliesslich möchten die Leute hinter dem Jurarücken und in der Klus auch fernsehen und telefonieren. Obwohl in Letzterer kaum viele Wohnhäuser stehen. Die grossen Hallen erinnern an die grosse Zeit der Stahlwerke, und ich frage mich, ob die bekannten Dolendeckel mit dem Namen KLUS noch immer hier gefertigt werden.

 

Knapp über meinem Tagesziel treffe ich auf die Burg Alt Falkenstein, die wohl nicht nur wegen des ungehinderten Blicks ins Engnis hier gebaut wurde. Schliesslich wohnten da ja die „Oberen“. 

 

Ein stotziges Weglein bringt mich nun hinunter in den Talboden mit der Bahnhaltestelle Thalbrücke am Augstbach.

 

Falkenstein

Der Falke gilt in der Mythologie als sehr mutiges Tier mit scharfen Augen, dass in kürzester Zeit grosse Distanzen zurück legen kann. In alten Kulturen taucht er gar als Gottheit und in Ägypten als Symbol des Pharaos auf. Das dürfte der Grund dafür sein, dass es im deutschsprachigen Raum 31 Falkenburgen gibt.

 

In der Region Balsthal stehen sowohl eine Burg Alt Falkenstein als auch eine Neue Falkenstein. Beide sind nur noch als Ruinen erhalten, auch wenn in der alten heute ein Museum zu Hause ist.

 

Die historisch wichtigere Rolle spielt wohl die nördlich von Balsthal gelegene Neu Falkenstein, obschon sie vermutlich älter ist als ihre Kollegin auf der anderen Talseite. Diese wurde im 13. Jhd. von Rudolf von Falkenstein im Auftrag des Basler Bischofs Burkhard von Fenis erbaut. Er sollte von hier aus dessen Territorium, das er von Kaiser Heinrich IV. als Belohnung für deine Treue erhalten hatte, überwachen und die Grenze beschützen.

 

Etwa 200 Jahre später verkaufte der inzwischen verarmte Landadel die Burg an die Stadt Solothurn, die den Bau erweitern liess, um sie ihren Vögten als Amtssitz überlassen zu können. Heute ist in Heimatmuseum in diesen Mauern untergebracht.

 

In Sichtweite, in knapp 600müM auf der zweiten Jurakette, steht die Burg Neu Falkenstein. Sie besteht aus einer Zwingeranlage mit Hindernissen gegen allfällige Angreifer und einem Kernbereich mit Wohnräumen und einem runden Bergfried. Im weiteren fanden sich Reste einer Kapelle und mehreren Ökonomiebauten. Auf einer Gartenterrasse könnten auch etliche Geschütze gestanden haben.

 

Erbaut wurde diese Burg vermutlich im 12. Jhd. von einer lokalen Adelsfamilie. Gegen Ende dieses Jahrhunderts traten die Freiherren von Bechburg als Lehensträger auf. Mit weiteren Anlagen in der Region beherrschten diese den südlichen Zugang zum Hauenstein.

 

Später nannte sich ein Zweig der Bechburger Grafen von Falkenstein, liess die Burg umgestalten und durch einen grossen Palas an der Ostseite erweitern. Auch der runde Turm stammt wahrscheinlich aus dieser Zeit.

 

Routenprofil

Alte Burgen gut erhalten
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route