Noirvaux

Eckdaten

Vom Col des Etroits (Sainte-Croix) zum Col des Etroits

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 11.0 km     auf 459 m       ab 459 m

 

Karte/n 1:50'000 241T

 

Anforderung:

Route

Die Strasse von Ste-Croix hinaus nach Frankreich oder ins Val de Travers führt über den von der Höhe bescheidenen Col des Etroits. Hier finde ich einen geräumigen Parkplatz, aber auch eine Bushaltestelle.

 

Der gut beschilderte Wanderweg lenkt meine Schritte in fast nördlicher Richtung durch einen lockeren Wald und umgeht dabei in spitzer Kehre ein Felsband. Dahinter quere ich das Flüsschen Noiraigue und schwenke beim Hof Noirvaux-Dessus nach rechts. Parallel zum Bach gewinne ich der steilen Talflanke entlang an Höhe und treffe auf ein Strässchen, das die entlegenen Gehöfte bedient.

 

Ich folge jedoch dem nun leicht sinkenden Weg zur Grotte und überquere bald die Kantonsgrenze zwischen der Waadt und Neuchâtel. Wenige Meter ausserhalb des Waldes zweigt der als Bergweg gekennzeichnete Pfad nach rechts ab und zielt direkt auf die Grotte zu. Im Schutze eines mächtigen Felsbrockens empfängt mich eine kleine Statue umrahmt von erloschenen Kerzenstummmeln und animiert mich zu einer besinnlichen Pause.

 

Nach dem Halt kehre ich auf dem gleichen Weg zurück, der mich hergeführt hat. Bei der Verzweigung 1099 wähle ich nun jedoch das absteigende Waldsträsschen und steige in einigen spitzen Kehren hinab zum Flüsschen, um auf der gegenüber liegenden Seite nach einigen Asphalt-metern wieder bergan zu laufen.

 

An der östlichen Talseite erklimme ich fast die gleiche Höhe wie vorher auf der anderen und treffe an einer felsigen Stelle auf einen munteren Bach. Den kurzen Abstecher zum nahen Wasserfall lasse ich mir nicht nehmen.

 

Wieder zurück auf „meiner“ Route geht’s weiter sachte aufwärts. Ein kurzes Stück Fahrstrasse lenkrt mich links um den Rücken La Broutire mit dem markanten Funkmasten herum und nähert sich parallel zu einem namenlosen Bächlein der Passhöhe des Col des Etroits. Diese kommt mir bekannt vor, bin ich doch erst vor knappen vier Stunden genau da gestartet.

 

Val de Travers

Den Namen trägt das Tal, das schon damals als Durchgangsachse zwischen dem Schweizer Mittelland und der französischen Region Pontarlier eine wichtige Rolle spielte, seit der Römerzeit. Er bedeutet ganz einfach Quertal, obschon es, geologisch betrachtet, ein Längstal ist. Es verläuft parallel zur „vordersten“ Jurakette und ist durch die enge Schlucht der Areuse mit dem Neuenburgersee verbunden.

 

Als im 10. Jahrhundert beim heutigen Môtiers durch Benediktinermönche ein Kloster gegründet wurde, begann die Besiedelung des Tales. Der Talboden wurde gerodet und urbar gemacht, was einer vielseitigen Landwirtschaft ein bescheidenes Leben ermöglichte. Im Jahre 1237 gelangte die Talschaft vom Königreich Burgund unter die Hoheit der Grafen von Neuchâtel, die auf einem markanten Felssporn oberhalb Môtiers das heutige Vieux Château erbauten. Die Verwaltung der Kastlanei Vautravers wurde durch einen Vogt übernommen.

 

Neben der Landwirtschaft entwickelten sich mit der Zeit verschiedene Gewerbezweige, welche sich teilweise auf vorhandene Bodenschätze stützten. Seit 1714 wurde zuerst bei Buttes und später bei Môtiers Asphalt abgebaut, der für die Dichtung der Segelschiffe auch bei den aufkommenden Entdeckungsfahrten eine äusserst wichtige Rolle spielte.

 

Im fortgeschrittenen 19. Jahrhundert erlangte das Tal weltweite Bedeutung als Zentrum der Absinthherstellung. Dieses Destillat basiert auf dem Wermutskraut, welches dem Getränk nicht nur sein Aroma, sondern auch den Thujongehalt verlieh. Dieses Nervengift war schliesslich der Grund, weshalb Herstellung und Genuss des Absinth 1908 verboten wurde. Vor 20 Jahren hob auch die Schweiz dieses Verbot wieder auf, und seither kann man in Couvet, dem einstigen Zentrum der Brennerei, wieder Absinth geniessen. Ein sehenswertes Museum steht heute in Môtiers für Besucher und Liebhaber offen.

 

Daneben spielt heute der Tourismus eine nicht zu unterschätzende Rolle für das Val Travers. Es bietet auch eine Reiheweiterer  sehens- und bestaunenswerter Besonderheiten: Den einzigartigecn Creux du Van, die Mines d’Asphalt, den Chapeau de Napoléon, die Source d’Areuse und andere mehr.

 

Routenprofil

Ein äusserst malerisches Tal
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route