Ulmethöchi

Eckdaten

Von Neuhüsli (Passwang) nach Bretzwil

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 8.3 km     auf 337 m       ab 359 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Am Westfuss des Schattenbergs, dort wo die Passwangstrasse über einen kurzen, künstlich aufgeschütteten Damm führt, steht das Restaurant Neuhüsli. Vom einstigen Bergsturzsee ist lediglich ein Moor mit einem munzigen Weierchen geblieben. Diesem Sumpf entlang führt die Strasse zum bekannten Biohof Waldenstein, schwenkt jedoch bei der Glashütte nach rechts und folgt dem Chessilochbach talaufwärts.

 

Bei der Mündung der Lüssel tauche ich ein in das wilde Chessiloch mit trotzigen Felswänden. Das Naturschauspiel ist leider nur kurz, aber das Tälchen bleibt für einige hundert Meter eng und schmal. Erst dann öffnet es sich und macht beim Hinteren Geissberg einem stattlichen Weier Platz. Mir scheint er von Menschenhand aufgestaut.

 

Am Hof vorbei zwängt sich mein Weg wieder durch ein Engnis zwischen Geiss- und Geitenberg, holt dann aber weit aus, um die Hundsmatt zu erreichen. Um den nächsten Rücken herum gelange ich nach einigen Schleifen die Ulmethöchi, wo sich Wanderwege aus allen Himmelsrichtungen treffen.

 

Ich ziehe nach Nordosten, gemütlich abwärts durch das Schlattholz und verlasse das Strässchen bei der ersten Spitzkehre. So laufe ich über die Hochfläche Alete und um den Aletechopf herum - wenigstens halb! und treffe hoch über dem Chalchofe auf die Burgruine Ramstein. Die macht keine provozierende Musik, sondern steht still und stumm, der Stolz ist wahrscheinlich mit den Trümmersteinen talwärts gefallen, zuoberst auf dem Schlossberg. Sie ist mir ein kurzer Abstecher wert, denn die Höhe bietet eine schöne Rundumsicht, die allerdings ohne die Bäume mit dem vielen Laub noch eindrücklicher wäre. Immerhin erkenne ich die umliegenden Höhen, wie den Riedbergchopf, den Kamm vor der Ulmethöchi, wo ich gerade hergekommen bin, den Brang und den Balsbergchopf und wie sie alle heissen mögen. Die Namen musste ich zugegebenermassen aus der Karte ablesen!

 

Wieder zurück auf dem Wanderweg marschiere ich am Hof Ramstein vorbei Richtung Holleschürli und Grabetsmatt. Letztere steht allerdings auf der gegenüberliegenden Seite des kleinen Bachs, der in ungefähr nördlicher Richtung nach Bretzwil fliesst. Dort vereint er sich unterirdisch mit dem Seebach.

 

Und ebenfalls dort wartet der Bus auf müde Wanderer wie mich, um sie ins Laufental zu fahren.

 

Passwang

 Der Passwang, oder Barschwang, wie er früher hiess, ist ein typischer Jurakamm im Kanton Solothurn. Sein Hauptgipfel ist der Vogelberg mit 1203müM. Ebenfalls zum Passwang zählt oder vorgelagerte östliche Ausläufer der Hohen Winde. D durch diesen hin durch führt in einem knapp 22m langen Tunnel die Passwangstrasse. Sie verbindet das Mittelland mit dem Laufental. Die Krete des (also nicht der!) Passwang gilt als einer der schönsten Aussichtspunkte der Region und damit als bedeutendes Naherholungsgebiet.

 

Als er boswand oder auch boschwang wird der Passwang erstmals im Jahre 1480 erwähnt. Später ändert sein Name immer wieder, bis 1905 im Geografischen Lexikon der Schweiz ein Artikel über den Passwang erscheint. Nach dem Namenforscher Rolf Max Kully könnte die Bezeichnung eine Rodung auf der Anhöhe bezeichnen, kommt doch der Ausdruck Born vom althochdeutschen bor auch bei einem Hügel bei Aarburg vor oder im Familiennamen Bornhauser. Verworfen wurde hingegen ie Anlehnung des Wortteils -wang an eine Felswand.

 

Der gesamte Hügelzug erstreckt sich über eine Länge von 22km zwischen dem Oberen Hauenstein und dem Mont Raimeux. Er reicht also vom Waldenburgertal im Kanton BL bis zur Grenze zwischen Bern und Jura und wird begleitet von parallel dazu liegenden Juraketten.

 

Die Passwangstrase ist deshalb äusserst wichtig, weil sie die einzige Verbindung zwischen den Kantonen SO und BL darstellt. Sie überquert den Gebirgskamm zudem schräg, also diagonal, wa völlig unüblich ist. des ist der Tatsache geschuldet, dass die Topografie für deren Bau völlig ungünstig ist. Dem Übergang f ehrt auch die bei anderen Pässen übliche Passhöhe, wenn möglich mit einem Hospiz daneben.

 

Eine weitere Besonderheit trifft der Reisende beim Neuhüsli am Fusse der Nordrampe. 1598 staute ein Bergsturz hier einen See auf, dessen Verlandungsebene noch heute deutlich sichtbar ist, und die von der Strasse auf einem künstlich aufgeschütteten Damm überquert wird.

 

Routenprofil

Wenig bekannte, aber idyllische Landschaft
Enthält alle obigen Informationen
JO29 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 657.8 KB

Das Wetter auf der Route