Val-Terbi (- Dorée)

Eckdaten

Von Vicques (Delémont) nach Corban

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 11.5 km     auf 543 m       ab 481 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Das Tal zwischen den Kantonen Basellandschaft und dem Jura, also vom Laufental nach Delémont heisst Val Terbi und umfasst eine ganze Reihe von kleineren Gemeinden, die sich touristisch zum Valdorée zusammengeschlossen haben. Sie bieten dem Besucher über das ganze Jahr eine breite Palette von Freizeitaktivitäten vom Wandern über das Reiten bis zum Schneeschuhlaufen an.

 

Meine Wanderung beginnt mitten im Dorf Vicques, wobei es eigentlich gar keine Mitte gibt. Es gehören einige verschiedenartige Quartiere zusammen, aber in einem steht die Kirche. Von dieser führt mich der ausgeschilderte Wanderweg nach Süden, wo sich der markante Hügel Sur Rose erhebt.

 

Im Schatten des Waldes beschreibe ich einen weiten Bogen hinüber in die enge Klus Tiergarten des Flüsschens La Gabiare. Etwa 300 Meter nördlich des Waldrandes steht der Hof von Christian Schneiter. Er beherbergt hier ein Museum der ganz besonderen Art, das der erfolgreiche Tierpräparator Arche-Noe nennt. Sie ist ein Besuch wert!

 

Wieder im Wald ziehe ich unterhalb beeindruckender Felsen durch die Klus und erreiche bald den einsamen Hof Tiergarten. Etwas höher als der Bach halte ich auf der Rückseite der Plain Fayen nach links Richtung Vermes. Sehr lange kann ich mich nicht an den typisch welsch gebauten Häusern erfreuen, der Besuch in der Arche hat meinen Zeitplan ohnehin etwas durcheinander gebracht. Geben Sie den Namen dieses Dorfes besser nicht als Suchbegriff in Google ein, und wenn Sie schwache Nerven haben gehen Sie nicht auf „Bilder“!

 

Recht stotzig erklimme ich durch den Forêt du Droit die Höhe der Plain und halte bei der Cabane nach Osten. Der Funkturm auf der Krete ersetzt fast den Wegweiser. Meine Route schwenkt da wieder nach links und steigt in einer langen Kehre zurück ins Tal der Scheulte.

 

Kaum aus dem Wald zeigt sich mir das Dorf Corban, das sich zu beiden Seiten des Tales in die Hänge hinein zieht. Es liegt fast exakt in der Mitte zwischen Courchapoix und Mervelier. Hier finde ich eine Bus-Haltestelle für die Rückfahrt nach Delémont.

 

L'Arche-Noé

Könnte die Arche des Noah aus der Bibel nicht auch auf dem Jura gestrandet sein statt am Berg Ararat? Diese Vorstellung faszinierte Christian Schneiter so sehr, dass er auf der Wiese vor seinem Bauernhof im Val Terbi während Jahrzehnten Tiere aus aller Welt präparierte, um sich seine eigene Arche zu gründen.

 

Leider reichte es nicht für ein Holzschiff, aber es reichte für eine jurassische Arche in Form eines Museums, das dem Publikum offen steht. Die grösste Privatsammlung präparierter Tiere in Europa steht in der Nähe von Vicques an der Strasse nach Vermes, dort wo die Gabiare aus der engen Klus tritt und in wilden Schlenkern der Scheulte zufliesst.

 

Das Innere der Scheune hat wirklich etwas von einer Arche. Sie beherbergt Tiere aus der Arktis, wie die Eisbären und Moschusochsen ebenso wie andere aus der Savanne Afrikas, wie Löwen oder Giraffen. Aus dem Urwald am Amazonas stammen die grell-bunten Papageien oder die gefährlichen Leoparden, und die Alpen sind vertreten durch Luchs und Gämse.

 

Der Präparator hat es verstanden, alle seine Tiere nicht einfach bloss in Reih und Glied in die Vitrinen zu stellen, wie es in naturkundlichen Museen früher häufig geschah, wo man hunderte Schubladen mit aufgespiessten Insekten bewundern konnte. Nein, hier beobachtet man die Tiere quasi in Aktion, sie sind Teil einer Szenerie in ihrem angestammten Umfeld. Christian Schneiter bemüht sich, seine Präparate in typischer Bewegung darzustellen, so wie sie sich während ihrer Lebzeit bewegt haben.

 

Während Jahren hat er Tiere beobachtet, im Tierpark, im Zoo und auf Reisen in die ganze Welt. Er hat sie gezeichnet, um sie sich einzuprägen, und um sie dann zu Hause entsprechend gestalten zu können. Dabei nimmt er sich auch gewisse Freiheiten, wie an der äusserst witzigen Ausstellung „Manimal“, für die er 100 Tierköpfe auf gekleidete Schaufensterpuppen setzte.

 

Durch seine Arche führt er gerne Schulklassen, um den Kindern seine zoologischen Kenntnisse zu vermitteln und ihnen Zusammenhänge in der Natur buchstäblich vor Augen zu führen.

 

Routenprofil

Durch eine fast unbekannte Klus mit deutschem Namen
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route