Wolfschlucht

Eckdaten

Von Hammerrain (Welschenrohr) nach Ob. Tannmatt (Herbetswil)

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 6.4 km     auf 764 m       ab 235 m

 

Karte/n 1:50'000 223T

 

Anforderung:

Route

Das Tal der Dünnern erstreckt sich von der Kantonsgrenze zwischen BE und SO auf dem Binzberg nach Balsthal, wo der kleine Fluss sich durch die enge Klus hinaus ins Mittelland zwängt. Auf diesem Weg wird sie begleitet von der Kantonsstrasse Moutier - Oensingen.

 

Zwischen den Ortschaften Welschenrohr und Herbetswil mündet der Wolfsbach, der in mühsamer und langer Arbeit die wilde Wolfschlucht geschaffen hat. Bei der Bushaltestelle Hammerrain starte ich auf diese abwechslungsreiche Wanderung. Der Weg hält sich strikte an das Ufer des Baches, es bleibt ja zu wenig Platz für eine Variante!

 

Nach einem knappen Kilometer schwenkt meine Route nach links und verlässt in engem Zickzack die schmale Klus Richtung Rinderberg. Es geht zügig aufwärts, aber jenseits der Krete finde ich eine willkommene Einkehr-Gelegenheit für eine erste Pause.

 

Nun geht’s ungefähr parallel zur Strasse der Krete entlang abwärts zum Punkt 1080 nahe des Hofes Büx. Was dieser Name verraten soll, blieb mir unbekannt, aber ich glaube, ich kann ihn mir merken.

 

Dem Waldrand entlang ziehe ich weiter Richtung Nordost. Die Strasse hat offensichtlich das gleiche Ziel, und noch weiter unten fliesst der Bach. Von der anderen Seite grüssen die Hornegg und der Tannmattchopf. Die Topografie ist äusserst vielseitig und böte gute Gelegenheiten, sich zu verlaufen. Aber zum einen gibt’s kaum Wege und die gelben Wanderwegmarkierungen lenken meine Schritte zielgenau zur Kapelle oberhalb der Mieschegg, und hinterher hinab zu dieser.

 

Inzwischen ist es Mittag geworden und mein Magen leer. Folglich kehre ich in der Bergwirtschaft ein und stille meinen Hunger und Durst in gemütlicher Atmosphäre. Sehr viele andere Gäste sind, wie man auf dem Parkplatz leicht erkennen kann, nicht zu Fuss herauf gekommen.

 

Versehen mit Kalorien und viel guter Laune mache ich mich auf zum letzten Teilstück dieser Wanderung. Sie führt mich hinauf zum Kamm eines weiteren Hügelwalls, auf dem ein gut sichtbares Wegkreuz thront. Vom Kretenweg zweigt ein Pfad nach Südosten ab, der geradewegs zur Bushaltestelle beim Restaurant Obere Tannmatt führt. Achtung: Orientieren Sie sich rechtzeitig über die Abfahrtszeiten dieses Busses!

 

Museum "uhrundzeit"

Die Räume der ehemaligen Uhrenfabrik "Technos" in Welschenrohr beherbergen heute ein äusserst interessantes und liebevoll eingerichtetes Uhrenmuseum. Die Geschichte des Familienbetriebs zeigt deutlich, wie ein blühendes Unternehmen durch äussere Umstände rasch und unwiederbringlich Scheitern kann, auch wenn es im ältesten Uhrmacherdorf des Kantons beheimatet ist, das übrigens früher Rosières genannt wurde.

 

In der 60er-Jahren lancierte die Firma Allemann mit der Uhr "Everlight" eine absolute Weltneuheit. Es war die erste Uhr mit einer Beleuchtung, welche die radioaktiven Leuchtziffern auf dem Zifferblatt ersetzen sollte. Völlig unerwartet liefen jedoch die damals verwendeten Knopfbatterien aus, und die enthaltene Säure zerstörte das Uhrwerk. Die ausgelieferten Uhren mussten allesamt zurück genommen werden, was der Firma das Genick brach. Sie war einfach ihrer Zeit zu weit voraus.

 

René Allemann kam auf die Idee, das Uhrenmuseum zu gründen und dann zu leiten, weil er aus einer Uhrmacherfamilie stammt und trotz eines anderen Berufes die Liebe zur Uhrmacherkunst bewahren wollte. Er gesteht, dass der Anfang dieses neuen Projekts alles andere als einfach war, denn die Erinnerung an die vielen verloren gegangenen Arbeitsplätze schmerzte die Betroffenen noch lange. Im Jahre 2000 veranstaltete die Gemeinde trotz mangender Begeisterung unter den Einwohnern eine erste Ausstellung in der Turnhalle, und heute feiert das Museum sein 20jähriges Jubiläum, betrieben und unterstützt von ehrenamtlichen Helfern.

 

Seit einigen Jahren ist das Museum in den erwähnten Räumlichkeiten untergebracht. Dem Besucher werden etliche Highlights dargeboten, wie die originale Turmuhr der Kirche des Dorfes. Sie versah ihren Dienst während 100 Jahren und geniesst jetzt sozusagen ihr Leben in Rente. In einer Ecke kann jedermann in die Arbeitswelt der Uhrmacher von vor Jahrzehnten eintauchen. Die meisten arbeiteten damals neben ihrem Brotberuf als Feinmechaniker und fertigten die zierlichen Uhrwerke von Hand.

 

Der Arbeitstisch war grün bezogen, um die Augen zu schonen. Weil bei dieser Arbeit absolut ruhige Hände gebraucht wurden, war die Einnahme von Aspirin- oder Saridontabletten weit verbreitet.

 

Über die Öffnungszeiten dieses einzigartigen Museums gibt dessen Website www.uhrundzeit.ch Auskunft.

 

Routenprofil

Auch ohne Wolf wild genug!
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route