Von Rolle nach Allaman
Marschzeit 3h30min
Strecke 15.3 km auf 480 m ab 463 m
Karte/n 1:50'000 260T / 261T
Anforderung:
Der Signal de Bougy ist ein bekannter Aussichtspunkt hoch über den ausgedehnten Rebhängen am westlichen Genfersee. Das Zentrum dieser Weingegend ist Rolle, wo ich meine Wanderung beginnen möchte.
Einen kurzen Rundgang durch den geschichtlichen Teil dieses Ortes mit dem wunderschönen Schloss am Ufer kann ich nur empfehlen. Dann steige ich zum Bahnhof zurück und ziehe zwischen L’Ermitage und dem zweiten Schloss Le Rosey zur Autobahn-Unterführung. Dann geht’s wirklich bergwärts, auf dem Strässchen in der Falllinie durch die Reben nach Bugnaux. Hier scheint jedes Haus eine Kellerei zu sein, alles dreht sich nur um den kostbaren Rebensaft.
In einem weiten Bogen erklimme ich den Hügel mit der Ruine des Schlosses auf dem Mont-le-Vieux und danach das Dörfchen Châtel. Da oben wird es flacher und es hat keine Reben mehr, denn die Sonneneinstrahlung ist für guten Wein zu schwach.
Auf dem Rücken zieht sich der Weg nun nach Osten und erreicht nach etwa 20 Minuten den ausgedehnten Golfplatz auf Les Tattes. Mitten im Wald öffnet sich ein gigantischer Parkplatz, von wo ich an die markante Geländekante gelange. Von da öffnet sich mir das ganze Panorama mit dem Lac Léman zu Füssen. Eindrücklicher kann man diesen Teil der Welt kaum erleben.
Im Restaurant verköstige ich mich sehr gepflegt und geniesse anschliessend einige Möglichkeiten im weiten Freizeit- und Kulturpark. Am zweiten Parkplatz vorbei ziehe ich weiter, schwenke aber bald nach rechts und nehme den Abstieg unter die Füsse.
Kurz vor dem malerischen Flecken Féchy schwenke ich nach links und gelange parallel zur Strasse zum ebenso malerischen Kern von Aubonne. Nun zieht der Weg aber wirklich hinunter Richtung See, erst durch die Reben, dann durch Obstplantagen und schliesslich zum Anschluss Aubonne der A1 mit den mächtigen Industrieanlagen von Allaman. Das winzige Dörfchen selber mit dem dazugehörenden markanten Schloss liegt jenseits der Eisenbahnlinie inmitten des unteren Rebstreifens.
Der Lac Léman gilt als grösster See sowohl der Schweiz als auch Frankreichs. Etwas mehr als die Hälfte seiner Fläche von 580qkm liegen auf Schweizer Seite. Beteiligt daran sind die Kantone Genf, Waadt und Wallis. Das Wasser stammt von ungezählten Bächen rundherum, aber der grösste Teil stammt von der Rhône. Bei Genf verlässt diese den See wieder unter der Brücke „Pont du Mont Blanc“, diese weist übrigens schweizweit das grösste Verkehrsaufkommen aller Strassenabschnitte auf.
Die zweitgrösste westschweizer Stadt, Lausanne, liegt ebenfalls am Genfersee. Montreux, Nyon und Vevey sind vor allem unter Film- und Musikliebhabern bekannt.
Der Lac Léman beherbergt auch sieben Inseln, alle auf Schweizer Gebiet, sie sind jedoch fast mickrig klein. Die grösste mit etwas mehr als 5000qm ist der Fels, auf welchem das Schloss Chillon steht, lediglich 12m vom Ufer entfernt. Die kleinste ist die Ile de Choisi bei Bursinel, auf ihr finden gerade mal zwei oder drei Bäume Platz.
Der See spielt heute vor allem touristisch eine äusserst wichtige Rolle. Der bedeutendste Anbieter dürfte die Compagnie Générale de Navigation, also die Personenschifffahrtsgesellschaft, sein. Sie unterhält 16 Schiffe, welche die über 35 Häfen regelmässig anlaufen. „La Suisse“ heisst der fast 80m lange, stolze Raddampfer, welcher mit 850 Plätzen die Rangliste anführt. Daneben fahren noch weitere vier Schiffe in dieser Kategorie, aber auch drei dieselelektrisch betriebene Schiffe unter dem Begriff „Belle Epoque“. Das jüngste Boot wurde im Jahre 2007 in Dienst gestellt und heisst „Coppet, Genève“. Etliche Routen verkehren auch über die Grenze und laufen französische Destinationen an.
Rund um den See werden weitere touristische Attraktionen angeboten, wie Bademöglichkeiten, Wassersportaktivitäten oder kleine und grössere Golfplätze. Praktische jedes Dorf hat sein eigenes Strandbad, aber auf dem See ssind auch Surfen, Segeln, Kiten, Wakeboarden oder Stand-up-Paddeln und gewöhnliches Rudern möglich. Für Taucher bieten sich die Wracks von Raddampfern auf dem Seegrund bei La Tour-de-Peilz an.