Von Hinwil nach Bauma
Marschzeit 5h
Strecke 15.8 km auf 788 m ab 716 m
Karte/n 1:50'000 226T
Achtung: Der Weg durch das Lochbachtobel ist bis 31.Okt. gesperrt. Eine Umleitung führt über Neuthal.
Anforderung:
Eine reizvolle und abwechslungsreiche Wanderung für Wanderer mit Kondition! Der höchste Punkt mit fast 1100 müM muss neben der langen Strecke auch noch erstiegen werden.
Ich starte beim Bahnhof in Hinwil, wo die alte Dampfbahn ins Tösstal ihre Endstation hat. Quer durch die junge Stadt führt mich der Wanderweg zum Ausgang des Wildbach-Tobels. Dem Wasserlauf entgegen steige ich nun bergwärts und geniesse das Gurgeln und Plätschern des Baches, den ich auf etlichen Stegen überquere. Der Ausstieg aus dem tiefen Schlund ist kräftezehrend aber kurz. Der Pfad streift den Burghügel der Ruine Bernegg und schwenkt dann auf die Strasse zum Dorf Girenbad.
Durch den sehr gestaltenreich geformten Anrisstrichter der vielen Zuflüsse des Wildbaches mit Tobeln, mit Wellen und Kreten erreiche ich mit vielen Schlenkern den einsamen Hof Allmen. Wenn ich den Gipfel Almen bezwingen möchte, wähle ich den oberen Weg, ich reizte der kurze Abstecher zur Täuferhöhle, die wohl das geheime Versammlungs-Lokal der verfolgten Täufer war.
Beim Frauebrünneli treffen sich die beiden Wege wieder und folgen der Krete zur Strasse nach Ghöch. Unterwegs lösche ich meinen Durst in der gepflegten Gaststätte beim Skigebiet und ziehe dann gestärkt weiter zur Ghöchweid. Hier wechsle ich die Richtung und wechsle hinüber ins Tal des Kollerbaches. Nun ist es Zeit, meinen Kalorienbedarf wieder aufzufüllen. Dafür scheint das Wirtshaus Sunnehof gerade richtig.
Ein paar hundert Meter weiter gabelt sich der Weg, und der Strasse überdrüssig, wähle ich den um den Tännler herum zur Hohenegg. Dort erwartet mich ein fast sensationeller Weg durch das Lochbachtobel. Geländer, Treppenstufen und Leitern machen diese Kleinod überhaupt begehbar. Die Überraschung sind zwei eindrückliche Wasserfälle, die sich über die Nagelfluh herabstürzen. Herr Guyer-Zeller hat diese Einrichtungen für seine Arbeiter in der Weberei montieren lassen.
Über Hinterwis gelange ich schliesslich unter der weiten Schleife der Museumsbahn hindurch zum Bahnhof Bauma.
Hinwil, mein Startort für die Wanderung nach Bauma, ist die Heimat des Formel 1 - Rennstalls Sauber. Genau an der Wildbachstrasse 9. Hier hatte Peter Saubers Vater eine Firma für elektrotechnische Anlagen aufgebaut und beschäftigte 200 Mitarbeiter. Er selber schloss eine Lehre als Elektromonteur ab und plante sich mit der nötigen Weiterbildung fit zu machen, für die Übernahme des elterlichen Betriebs.
Ein Freund überredete ihn, seinen VW-Käfer, mit dem er täglich zur Arbeit kam, etwas aufpushen zu lassen. Mit diesem getunten Fahrzeug nahm er spasshalber an einigen Clubrennen teil und fand plötzlich Freude sowohl am Basteln als auch am Fahren. Also gründete er im Jahre 1989 das Mercedes Juniorenteam für die Sportwagen-WM. Als Fahrer verpflichtete er zusammen mit seinem Geschäftspartner Neerpasch Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen und Karl Wendlinger.
Wenige Jahre später übernahm er selber die Führung des Teams, und es gelang ihm Red Bull und Petronas als Sponsoren ins Boot zu holen. Die solide finanzielle Grundlage ermöglichte dem Team, sich in der Formel 1 zu etablieren. Etliche Erfolge führten zu weiteren Höhepunkten. Zum einen wurde die Credit Suisse Partner der Firma, Sauber gewann den 4. Rang in der Konstrukteurs-WM im Jahre 2001 und im selben Herbst konnte der neue Windkanal in Betrieb genommen werden.
In die Cockpits setzten sich Räikkönen und Felipe Massa. Anstelle der bisher verwendeten Ford-Motoren, wurden 2005 Aggregate von Ferrari eingebaut und BMW übernahm die Mehrheit der Aktien. In dieser Formation gelang dem Team beim Grand Prix von Kanada der erste Sieg, und es sollte der letzte bleiben. Dabei feierten die Sauberautos gleich einen Doppelsieg: Kubica vor Heidtfeld.
Nach einigen schwierigen Jahren kaufte Sauber seinen Rennstall wieder zurück, verliess ihn dann aber bald als Teamchef und übergab die Verantwortung an Monisha Kaltenborn. Die Firma Sauber erlebte im Jahre 2014 eine äusserst schwierige Saison mit den beiden Fahrern Sutil und Gutierrez. An deren Stelle rückten für die darauf folgende Rennsaison die talentierten Chauffeure Nasr und Ericson. Beide brachten Millionen als Mitgift in die Kasse des klammen Rennstalls.