Lac de Montsalvens

Eckdaten

Von Charmey (Gruyère) nach Charmey

 

Marschzeit  3h

 

Strecke 9.9 km     auf 436 m       ab 436 m

 

Karte/n: 1:50'000 252T

 

Anforderung:

Route

Der Lac de Montsalvens ist sozusagen der schweizerische Dreischluchten-Stausee, denn der Stausee mit der ältesten Staumauer Europas wird gespiesen von drei Flüsschen, von denen jedes durch ein mehr oder weniger enges Tobel in den See fliesst.

 

Mein Vorschlag startet jedoch nicht bei der schon in die Jahre gekommenen Mauer am unteren Ende des Sees, sondern in Charmey. Dieses Dorf könnte man als das Arosa des Greyerzerlandes bezeichnen, wenn wir schon dabei sind, Vergleiche anzustellen. Es unterhält im Winter ein ausgedehntes Skigebiet und lockt im Sommer zum Wandern. Eine Seilbahn führt auf den Dent de Vounetse und im Dorf lockt ein Kurbad.

 

Ich beginne mit dem Abstieg zur Jogne, die vom Jaunpass herunter fliesst und folge ihr bis zu einem kleinen Kraftwerk am oberen Seeende. Dort überquere ich den Bach noch einmal und umrunde nun den ganzen See dem Ufer entlang. Umrunden ist zwar nicht ganz korrekt, denn das Ufer ist an der Südseite nicht begehbar.

 

So komme ich also an der Kläranlage vorbei, erreiche eine schmale Halbinsel und überquere den nördlichen Seitenarm auf einer kleinen, schwankenden  Seilbrücke. Bald folgt wieder ein Bachlauf und dann endlich die Staumauer mit vielen steilen Stahltreppen, die aber der Überwachung, nicht der näheren Besichtigung der Anlage, dienen. Für Wanderer sind sie gesperrt. Schade eigentlich.

 

An die Talsperre schliesst ein schmaler, oft feuchter bis nasser Pfad an. Auf diesem wähnt man sich schnell einmal im wilden Dschungel, allerdings sehe man keine gefährlichen Schlangen und höre auch keine Brüllaffen. Trotzdem kann ich mir gut vorstellen, ein tollkühner Entdecker zu sein.

 

Nach der zweiten Brücke über den Motélon steigt mein Weg auf in die Mulde Pra Lé Avau, wo ich auf eine einsame Kapelle treffe. Dann geht es auf den Hügelrücken La Monse, von dem ich einen wunderschönen Blick auf den eigenartig geformten See geniesse. Dann kehre ich wieder zur Jogne zurück und erreiche auf seiner Gegenseite meinen Ausgangspunkt in Charmey.

 

Lac de Montsalvens

Im Frühjahr 1918 wurde vom Freiburger Grossrat der Bau einer Bogenmauer am Eingang der Jaunschlucht zur Gewinnung von Elektrizität genehmigt. Schon zwei Jahre später war der Bau fertig gestellt, kostete aber fast doppelt soviel, wie im Voranschlag berechnet worden war. Dadurch gerieten die Freiburgischen Elektrizitätswerke vorübergehend in arge finanzielle Schieflage. Kostenüberschreitungen bei grösseren Bauprojekten waren also schon damals gang und gäbe. 

 

Einer der grössten Abnehmer des erzeugten Stroms war schon damals die Schokoladenfabrik Cailler am unteren Ende der Jaunbach-Schlucht bei Broc. Auch sonst liess sich der Strom in der aufstrebenden Region sehr gut verkaufen, was dazu beitrug, dass die anfängliche Geldnot in kurzer Zeit behoben war.

 

Die älteste Bogenmauer Europas ist 55m hoch und hat eine Kronenlänge von 155m. Hinter ihr sammeln sich 12.6Mio m3 Wasser aus einem Einzugsgebiet von 173 km2. Obwohl die Fläche des Sees mit 74ha nicht besonders gross ist, beträgt der Wanderweg um alle Buchten und Halbinseln herum doch stolze 10km. Dies nicht zuletzt deshalb, weil das südliche Seeufer nicht begehbar ist. Der Weg macht einen Umweg durch die Mulde Pre Beignard mirt einer hübschen Kapelle. Gespiesen wird der See durch die Jogne vom Jaunpass, den Javrot aus dem Tal Valsainte und dem Motélon von den Gipfel um den Vanil Noir.

 

Er liegt inmitten eines touristisch gut erschlossenen Gebietes an der Strasse zum Jaunpass. Von Charmey aus stehen unzählige Wanderrouten zur Auswahl und im Winter ist das Skigebiet durch 2 größere Seilbahnen erschlossen.

 

Nicht weit vom See, in der Abgeschiedenheit des Tales des Javrot, steht das heute noch bewohnte Kartäuser-Kloster Valsainte. Es beherbergt zur Zeit 12 Patres und 7 Laienbrüder. Es kann nur im Eingangsbereich besichtigt werden.

Routenprofil

Älteste Bogenstaumauer Europas
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route