Atzmännig

Eckdaten

Von Wattwil nach Atzmännig

 

Marschzeit 4h

 

Strecke 10.4 km     auf 932 m       ab 351 m

 

Karte/n 1:50'000 226T

 

Anforderung:

Route

Die Chrüzegg ist ein bekannter, alter Übergang vom Toggenburg ins Zürcher Oberland. Er führt von Wattwil durch das Steintal hinauf zur Passhöhe mit dem sehr geräumigen Gasthaus und auf der Westseite hinunter in den Schutt, besser bekannt als Atzmännig mit Sesselbahn und allerlei anderen attraktiven Anlagen und "Spielgeräten".

 

Vom Bahnhof Wattwil steigt der Wanderweg teilweise recht stotzig hinauf, vorbei am Klösterli Sta. Maria der Engel aus dem Jahre 1621 immer weiter hinein ins Steintal. Je höher die Sonne steigt, umso mehr freue ich mich über die kurzen Passagen durch den Wald mit dem willkommenen Schatten. Äusserst zahlreich sind die eher einsam am Wegrand stehenden Anwesen, die noch heute der Alpwirtschaft dienen oder zum Teil auch dem Verfall preisgegeben wurden. Sie sind kaum mit gewöhnlichen Autos zu erreichen.

 

Im Schwämmli beim Älplispitz gibt es eine erste Verpflegungsmöglichkeit in einer rustikalen Hütte mit leckeren Alpspezialitäten. Hier schwenkt mein Weg nach Südwest und ich nehme bei der markanten Gabelung den Pfad rechts, auf dem ich nach wenigen hundert Metern die Chrüzegg erreiche. Hier lässt sich bequem und gediegen die verdiente Mahlzeit geniessen und die wunderschöne Aussicht bewundern.

 

Frisch gestärkt und ausgeruht nehme ich anschliessend wieder den Weg unter die Füsse und ziehe weiter leicht abwärts gegen den Rotstein. Die erste Seilbahn ist leider nicht für Personen gedacht, also wandere ich weiter und schaue zur Linken empor zum bereits erwähnten Rotstein, den ich heute aber weglasse. In leichtem Bogen erreiche ich schliesslich die Schwammegg, von der ein Sessellift hinunter in den Schutt fährt. Auf halber Strecke steige ich aber aus und benütze für den Rest des Weges die Sommerrodelbahn. Diese, sowie der Schiffliteich, die Hüpfburgen und der Seilpark im nahen Wald gehören zum Erlebnispark Atzmännig. 

 

Bevor ich ins Postauto steigen, lösche ich im Restaurant aber noch den Durst.

 

Schloss Hagenwil

Wattwil ist mit über 8000 Einw. die grösste Toggenburger Gemeinde.Sie erstreckt sich über eine Fläche von 44 qkm, deren höchster Punkt der Tweralpspitz mit 1322m ist.

 

Zur Geschichte dieses wirtschaftlichen Zentrums ist nicht viel bekannt - oder jedenfalls publiziert. Der Ort wird im Jahre 897 unter dem Namen Wattinwilare (zu Deutsch der Hof des Watto) zum ersten Mal erwähnt. 1230 erstellte der Verwalter der Fürstabtei St. Gallen auf dem nahe gelegenen Hügel seine Residenz, die Burg Iberg. Von hier genoss der Minister einen grossartigen Blick über das Thurtal bis nach Ebnat-Kappel sowie auf den Zugang zum damals schon beutenden Rickenpass. Im Jahre 1405 eroberten die Appenzeller während der Appenzellerkriege die Burg und hinterliessen eine Ruine.

 

Wenige Jahre später wieder aufgebaut erlebte die Burg verschiedene Besitzer und diente während des 30-jährigen Krieges sogar als Hort der Kirchenschätze des Klosters. Nach der Aufhebung der Fürstabtei kam das Schloss in private Hände und wurde zuletzt vom Fabrikanten Jakob Schwander bewohnt. Er wollte sie zum Armenhaus umgestalten, was aber von der Gemeinde abgelehnt wurde. Aus Zorn darüber, liess er alle Dachstühle abbrechen und die Reste des ehemaligen Prunkbaus dem Zerfall preis gegeben.

 

Wenigstens den Bergfried stellte die Gemeinde anfangs des 20. Jahrhunderts wieder her und rekonstruierte einige Teile es Ökonomiegebäudes als Ausflugsziel.

 

In der Neuzeit erlangte Wattwil Bedeutung durch seine verkehrstechnisch einzigartige Lage. Eine Bahnlinie verbindet das obere Toggenburg mit Wil, und eine andere Führt von St. Gallen über Wattwil ins Zürcher Oberland. Ausserdem verfügt Wattwil über eine sehr gute Anbindung an das Strassennetz mit verschiedenen Buslinien.

 

Diese Tatsache kam auch der ehemaligen Weberei Heberlein zugute, als hier das wohl erste elastische Kunststoffgarn Helanca, das der Amerikaner Kägi erfunden hatte, weiter entwickelt und vermarktet wurde.  Es trat in der Folge die Reise in die ganze Welt an. Es wird noch heute in der Schweiz produziert. 

 

Routenprofil

Abwechslungsreiche Wanderung ins Zürcher Oberland
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route