Cherzenstübli

Eckdaten

Von Hüttenleben (Thayngen) nach Merishausen

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 10.7 km     auf 452m       ab 374m

 

Karte/n 1:33'333 Nr 3329

 

Anforderung:

Route

Die Biber und die Durach begrenzen das Gebiet des Reiat im Osten und Westen. Der knappe 700 Meter hohe Rücken beherbergt etliche beschauliche Dörfer, welche ihren ländlichen Charakter zu bewahren wussten.

 

Meine Route startet in Hüttenleben, einem Ortsteil von Thayngen, wohin ich mit dem Bus fahren kann. Der Wanderweg nach Lohn überquert die Reiatstrasse und führt in den nahen Wald. Recht stotzig treffe ich auf den Schweiz-Mobil-Weg mit der Nummer 34 und erreiche bald das Cherzenstübli, einen Grillplatz mit fantastischem Ausblick zu den He-gauvulkanen. Das Bänkli lädt zu einer wohltuenden Rast ein. Woher dessen Name stammt, konnte ich nicht erfahren. Vermutlich war dort im 2. WK ein militärischer Beobachtungsposten eingerichtet.

 

Das Dorf durchquere ich in südwestlicher Richtung und komme dabei an der Bäckerei U-guet an der nördlichen Strassenseite vorbei. Ich kann mir einen Halt im Kafi nicht verkneifen! Zu gut riechen die nach alter Tradition gefertigten Gipfeli. Wer länger bleiben möchte, findet die Bushaltestelle kaum hundert Meter weiter.

 

Durch das Mättetöbeli hinunter und jenseits der langgezogenen Lichtung zieht sich der Pfad hinan auf die Höhe bei Büttenhardt. Westlich der landwirtschaftlich eifrig genutzten Fläche senkt er sich in den hintersten Teil des Freudentales und steigt darauf wieder zum Pferdehof Ferienheim an der Landesgrenze. Hier staunt man über die gigantisch anmutenden Windturbinen auf der deutschen Seite.

 

Vom Gmaafäld mit dem Grenzstein 689 aus folge ich dieser für einen Abstecher zum Jakobsfelsen. Dies ist ein Aussichtspunkt der besonderen Art - lassen Sie sich überraschen!

 

Zurück im Gmaafäld wende ich mich wieder dem Weg Nr. 34 zu und wandere auf dem asphaltierten Strässchen durch das Chörblitobel hinab nach Merishausen. Meist plätschert ein bescheidenes Bächlein zu meiner Linken. Aber es gibt neuerdings auch Tage, an denen es versiegt. Jenseits der ehemaligen Nationalstrasse A4 verläuft die Kantonsstrasse, wo ich nach rechts abbiege, um an die Bushaltestelle „im Kerr“ zu gelangen.

 

Lohn

Dörfer mit dem Namen Lohn gibt es in den Kantonen Graubünden, Luzern, Solothurn und an dieser Wanderroute in Schaffhausen. Sie zählt als eigenständige Gemeinde zum Bezirk Reiat. Schon seine Silhouette verrät einiges über den Ort, der im 13. Jahrhundert noch Lône hiess. Im Jahre 1836 zählte er 308 Einwohner, heute sind es etwas über 700.

 

Die Gemarkung Lohn, im Jahre 1238 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 20 Jahre später durch den Grafen von Kyburg an das Kloster Paradies verschenkt, welches sie seinerseits an die Stadt Schaffhausen weiter verkaufte.

 

Schon lange war bekannt, dass wertvoller, weisser Ton von bester Qualität aus dem Dorf bis nach Strassburg verkauft wurde. Gewonnen wurde er in grossen Tongruben am steilen Hang des nahen Bibertals. In den ortseigenen Ziegelhütten entstanden aber gleichzeitig ebenfalls verschiedenste Tonwaren. Von den zwei übrig gebliebenen Betrieben, ist allerdings nur noch eine aktiv. Hier werden hauptsächlich Chamotte-Steine für den Cheminée- und Ofenbau gebrannt. Zwei markante, hohe Kamine prägen das Ortsbild noch heute.

 

Weitere Kulturgüter, die dem Besucher sofort ins Auge fallen, sind die reformierte Kirche St. Martin mit ihrem stattlichen Turm, Mutterkirche aller Reiatgemeinden, etliche Dorfbrunnen und das gut erhaltene Vogtshaus. Das Schulhaus beherbergt nur noch zwei Klassen der oberen Primarschule. Die Kleineren werden in Büttenhardt und die Sekundarschüler in Herblingen unterrichtet. Das Lindenforum bietet für Schulabgänger ein einjähriges Brückenjahr für Kreative an.

 

Neben einigen Gewerbebetrieben finden die Bewohner auch Einkaufsmöglichkeiten im VOLG, in der Traditionsbäckerei U-guet sowie in der Kochbox. Die einstigen Wirtshäuser im traditionellen Stil wurden in den letzten Jahren geschlossen. An ihre Stelle traten kleine, alternative Lokale wie der Kuhstall, das Kaphilon und das bereits erwähnte U-guet.

 

Routenprofil

Geologisch und wirtschaftlich interessante Gegend
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route