Von Faltigberg (Wald ZH) nach Faltigberg
Marschzeit 2h
Strecke 5.9 km auf 308 m ab 308 m
Anforderung:
Auf einer wunderschönen Sonnenterrasse hoch über Wald im Zürcher Oberland steht an der südwärts geneigten Flanke des Chatzenstricks die Zürcher Höhenklinik Faltigberg. Sie ist in einer knapp 20minütigen Busfahrt bequem erreichbar und Ausgangs- sowie Endpunkt meiner Rundwanderung hinauf zur Farneralp.
Unmittelbar vor der Klinik endet die Busstrecke, und ich staune erst einmal über die grosszügige Anlage der Reha-Klinik. In der einladenden Cafeteria genehme ich mir vor dem Aufbruch noch einen stärkenden Znüni und mache mich dann auf die Socken.
Ich folge dem Strässchen an den gut belegten Parkplätzen vorbei Richtung Chrinnen, wo der Diezikonerbach entspringt. Er hat sich ein markantes Tobel geschaffen, das sich nach Laupen hinunter und dann bis zum oberen Zürichsee zieht. Vor mir erhebt sich wie ein massiver Riegel die Krete des Chrinebergs, der ein bescheidenes Wintersportgebiet beherbergt.
Oberhalb der Höfe von Chrinnen schlängelt sich das Alpsträsschen wie betrunken bergwärts, bis ich auf knapp 1100 Metern Höhe die Trasse eines Skiliftes kreuze und zwar gleich dreimal. Nach einem weiten Bogen erreiche ich die Farneralp mit einem einladenden Alprestaurant auf St. Galler-Boden.
Nach der genussreichen Mittagspause ziehe ich weiter und folge der Krete die letzten Meter aufwärts zum höchsten Punkt. Die Aussicht von hier oben könnte schöner kaum sein, auch wenn namhafte Viertausender fehlen! Anschliessend senkt sich der Weg deutlich nach Südosten und schwenkt dann fast unvermittelt nach rechts. In weiter Schleife erreiche ich die Siedlung Tann, die durch ein schmales Strässchen von Goldingen herauf erschlossen ist.
Auf schmalem Pfad wandere ich nun wieder kaum merklich aufwärts nach Chrinnen, wo ich vor fast zwei Stunden vorbei gekommen bin. Auf dem Asphaltsträsschen gelange ich zum Ausgangspunkt bei der Klinik zurück, wie es sich für eine Rundwanderung ja geziemt!
Mehrere Jahre der Planung konnten im November 2018 abgeschlossen und die Pläne für die weitere Entwicklung des Rehazentrums in Wald der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Auf dem Faltigberg soll in den kommenden Jahren ein neues, modernes und zukunftsweisendes Zentrum für Rehabilitation und Schlafforschung entstehen. Die Gebäude der heutigen Klinik werden, so sieht es der Plan vor, nach dessen Bezug zurück gebaut und das Gelände der Natur wieder überlassen.
Die bestehenden Bauten sind trotz mehrfacher Sanierungen und Erweiterungen den Anforderungen an den Betrieb eines zeitgerechten Rehazentrums nicht mehr gewachsen. Die Stiftung, welche das Klinikum führt, hat sich anstelle einer aufwändigen Renovation für einen Neubau entschieden. Dieser soll neben der bisherigen Anlage gebaut werden, damit der Betrieb während er Bauzeit möglichst störungsfrei weiter laufen kann.
Vorgängig sollten umfassende Untersuchungen Aufschluss geben über die Machbarkeit an diesem auch tektonisch besonderen Ort. Ausserdem wurden Natur- und Heimatschutz in die Planung mit einbezogen, um das Erscheinungsbild der grossen Baukörper in der Landschaft abzuklären. Insbesondere galt es, auf die eigentümliche Gestaltung des Untergrundes Rücksicht zu nehmen, stehen doch im Gebiet Tösssstock - Brandegg die Gesteinsschichten teilweise senkrecht und sind durch die Auffaltung stark gekippt, nicht umsonst heisst der Hügel Faltigberg! Diese Tatsache stellt besondere Herausforderungen an den Neubau.
„Auf dem Faltigberg soll ein führendes Kompetenz-Zentrum für die Spezialisierte Rehabilitation von Patientinnen und Patienten mit komplexen Funktionsdefiziten entstehen“ (Zitat). Mit dem Abrücken vom bisherigen Standort soll einerseits der lückenlose Betrieb sicher gestellt werden und gleichzeitig wird der komplette Rückbau der bestehenden Anlage und damit die Wiederherstellung einer ökologisch wertvollen Landschaftskammer ermöglicht. Geplant sind wertvolle Hecken, Waldränder und Trockenwiesen für selten gewordene Pflanzen- und Tierarten mit Spazierwegen und Grillstelle, welche den Erholungssuchenden, Patienten, Besuchern und Gästen zur Verfügung stehen.