Von der Enge (Beringen) nach Merishausen
Marschzeit 4h
Strecke 14.0 km auf 559 m ab 487 m
Karte/n 1:50'000 205T oder 1:33'333 Nr. 3329
Anforderung:
Der Randen ist Teil des Juras, der sich entlang des Schweizerischen Mittellandes vom Bodensee bis zum Lac Léman erstreckt. Im Gegensatz zu den bekannten Wellen des Faltenjuras, ist der Randen horizontal verworfen, also eher verwandt mit den Tafeln, die wir im Gebiet von Baselland und Aargau antreffen.
Vom Bahnhof Beringen aus marschiere ich nordwärts und schwenke dann beim ehemaligen Dorfzentrum nach rechts ab um die Höhe des Randens zu erklimmen. Es steigt jedoch gemütlich bis zur Spitzkehre.
Von hier ist es nicht mehr weit zum Beringer Randenturm. Er bietet eine wunderschöne Aussicht über den ganzen Klettgau - schönes Wetter vorausgesetzt - und das Lieblosental zu meinen Füssen. Das heimelige Restaurant ist jeweils ab Mittwoch jeden Tag geöffnet, aber für die restlichen Tage stehen Grillplätze zur Verfügung. Kinder tummeln sich an den speziellen Geräten für sie.
Über die Bloshalde und das Hägliloo gelange ich in weitem Bogen zum Winkelacker oder auch den Winkeläckern. Hier oben erinnert nichts an der Verkehr auf der Autobahn oder das Gedränge auf dem Bahnhof! Dann steige ich wieder hinab in das abgelegene Hemmentalertal. Das Dörfchen wurde vor wenigen Jahren der Stadt Schaffhausen einverleibt.
Durch das Gerentobel gelange ich auf die Höhe des weiten Chlosterfeldes, das dem Namen nach wohl einmal im Besitz des Klosters Allerheiligen war. Dem Waldrand entlang erreiche ich den kühlen und feuchten Chrummackergraben, um gleich darauf wieder steil hinauf zu steigen zum Buechberghaus der Naturfreunde. An den Wochenenden serviert das anwesende Team gerne eine schmackhafte Suppe oder Getränke sowie süsses Gebäck. Hier finden Familien einen Baum-Lehrpfad und einen gut eingerichteten Spielplatz oder. Sogar Übernachten ist nach Voranmeldung möglich.
Der Abstieg nach Merishausen ist nun nach dieser Pause leicht zu bewältigen. Er führt neu über einen schmalen Wurzelpfad durch den Wald. Man kann jedoch auch das Strässchen benützen, bis man wieder auf den Wanderweg stösst. Durch ein neu erstandenes Quartier treffe ich auf die Bushaltestelle an der Hauptstrasse.
Der Grundstein für das weitverzweigte Netz der Schweizer Naturfreunde wurde vom Ungarn Bednarz im Jahre 1908 gelegt. Mit zu den ersten Sektionen gehörte auch Schaffhausen, deren Gründungsversammlung im Frühjahr jenes Jahres im damaligen Restaurant Tannenhof in der Stadt abgehalten wurde. Von den 15 Gründungsmitgliedern war übrigens nur gerade der Präsident Franz Lehner ein sesshafter Schweizer. Alle anderen seien deutsche und österreichische Wanderburschen gewesen.
Ihr Vereinshaus auf dem Buchberg bei Merishausen konnte 5 Jahre später eröffnet werden und erlebte seither eine äusserst abwechslungsreiche Geschichte. Diese von einer breiten Gemeinschaft, die weit über den eigentlichen Verein hinaus reicht, gestützte Idee, hielt sich bis heute und ist seit dem Anwachsen der Sorge um unsere Natur aktueller denn je. Auch das soziale Engagement zählt seit Jahrzehnten zu den Grundpfeilern der Naturfreunde. So werden beispielsweise alleinerziehende Eltern mit ihren Kindern zu einem Gratis-Wochenende eingeladen, um für eine kurze Zeit die Sorgen und Nöte des beschwerlichen Alltags hinter sich zu lassen.
In der Zeit des Zweiten Weltkriegs diente das Haus 80 jüdischen Emigranten für kurze Zeit als Hort der Sicherheit, während innerhalb des Plans Wahlen etwas unterhalb des Hauses Kartoffeln angebaut wurden. Wenige Jahre später verband eine Telefonleitung von Merishausen herauf das Naturfreundehaus mit der Welt. Seit Anbeginn verfügt es zudem über eine eigene Quelle. Das Wasser wird in einer 12’000 Liter fassenden Zisterne aufgefangen, und wenn diese voll ist, in einem 30’000 Liter fassenden Frischwassertank gespeichert. Heute durchläuft der wertvolle Stoff verschiedenste Filter. Eine UV-Anlage tötet sämtliche Keime, sodass Dusch-, Trink- und Kochwasser unbedenklich frisch genossen werden kann.
Damit das Haus auch während kühleren Zeiten als Unterkunft genutzt werden kann, sorgt eine Zentralheizung, welche auch die Schlafzimmer im Obergeschoss bedient, für Behaglichkeit. Dadurch lassen sich hier interessante und lehrreiche Vereinsanlässe und Klassenlager durchführen. An jedem Wochenende wird der Wanderer von einem engagierten und aufgestellten Team aufs Beste bewirtet.