Längenberg

Eckdaten

Von Schaffhausen nach Osterfingen

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 8.7 km     auf 298 m       ab 183 m

 

Karte/n 1:50'000 206T oder 1:33'333 Nr. 3329

 

Anforderung:

Route

Reiat heisst das Gebiet im Kanton Schaffhausen, das östlich der Hauptstrasse A4 von Schaffhausen Richtung Bargen liegt. Er reicht hinüber bis ins Tal der Biber, also zu den Ortschaften Bibern und Thayngen. Obwohl der Reiat landschaftlich abwechslungsreicher gestaltet ist, hat er neben dem viel bekannteren Klettgau einen schweren Stand, mindestens touristisch gesehen. Vielleicht weil sich der Tourismus hauptsächlich auf die Weinregionen stützt?

 

Mit dem Bus fahre ich bis zum Dachsenbühl, dem nördlichsten Quartier der Stadt und folge dann den gelben Wegweisern am Tierheim im Pantli vorbei hinein ins Freudental, wo die weidenden Kühe einen Auslauf von mehreren Hektaren Wiesenland geniessen. Dem Waldrand entlang erreiche ich die Verzweigung zum Emmerberg. Das Strässchen steigt angenehm zur langgezogenen Waldlichtung. Kleine Waldparzellen wechseln sich ab mit Wiesen- und Ackerflächen. In letzteren fallen mir die unzähligen hellen Steine auf, die im Frühling helfen, den Boden rascher aufzuheizen.

 

Der abwechslungsreiche Abschnitt auf dem breiten Hügelrücken zieht sich, aber die unzähligen Blumen (je nach Jahreszeit) sorgen für Abwechslung. Auf dem Gmaafeld treffen wir auf eine Feuerstelle. Hier wäre eine günstige Gelegenheit, die Wurst zu braten, oder ich verpflege mich im Restaurant des Pferdehofes auf dem Schlösslibuck. Es ist nur Mo und Di geschlossen.

 

Für eine kurze Strecke wechsle ich nun auf deutschen Boden, was ich eigentlich gar nicht bemerken würde, wenn nicht beim Wiedereintritt in die Schweiz eine Tafel darauf verwiese.

 

Leider ist das Strässchen seit Neuestem asphaltiert, aber es gibt keine sinnvolle Variante. Es führt über das Neufäld hinab zur Nordseite des Waldstreifens und würde mich in fast gerader Linie parallel zur Landesgrenze nach Altdorf geleiten. Aber ich zweige nach etwa 200 Metern ab und lenke meine Schritte auf das Dörfchen Opfertshofen zu. Bevor der Bus angefahren kommt, kehre ich im freundlichen Reiatstübli ein und lasse mir die Route nochmals durch den Kopf gehen.

 

Verena-Legende

Kapelle in der Verenaschlucht
Kapelle in der Verenaschlucht

Am Oberen Nil in Ägypten wurde laut der Vita Prior Verena Theben als Kind wohl angesehener Eltern geboren. Zur Taufe und anschliessenden christlichen Unterweisung wurde das Kind dem alten Chaeremon, einem Bischof überlassen. Das müsste nach weiteren Recherchen um 250 n.Chr. gewesen sein, was bis zu ihrem Tod im Jahre 344 ein Alter von 94 Jahren ergäbe.

 

Nach dem Tode ihres Mentors Chaeremon ist Verena wahrscheinlich mit anderen Christen dem Nil entlang nach Norden gereist sein. Die Kaiser Diokletian und Maximian bauten zu dieser Zeit die Thebäische Legion auf, in deren Schutz Verena nach Mailand gelangt sein könnte.

 

Hier fand sie für einige Jahre Unterkunft bei einem heiligen Maximilian und während dieser Zeit hatte sie Gelegenheit, die Kerker der Heiligen und weitere Märtyrerstätten aus der Zeit der Christenverfolgung zu besuchen. Erst durch den Tod unzähliger Legionäre aufgeschreckt muss sie dann weiter gezogen sein nach Agaunum, dem heutigen St-Maurice im Wallis. Ihr Begleiter und Verlobter Victor war Soldat aus dem Lager dieser Legion.

 

In einer Höhle bei Rüttenen, unweit nördlich von Solothurn, in der nach ihr benannten Schlucht hat sie sich durch den Verkauf von Handarbeiten ihren Lebensunterhalt verdient. Nebenbei machte sie sich einen Namen durch die angebliche Heilung von Blinden und Besessenen. Verehrer aus den Reihen der Alamannen liessen sich durch diese wundersamen Ereignisse zum Christentum bekehren und von einem verbannten Priester aus Italien sogar taufen.

 

Weil die Nachrichten sich schnell verbreiteten, zogen immer mehr Menschen in die Verenaschlucht, und etliche Jungfrauen blieben gleich da. Dies blieb auch den Römern nicht verborgen, die sie alsbald arretierten. Eines nachts besuchte sie ein junger Mann, der sich als Mauritius vorstellte. Der römische Statthalter war an einem rätselhaften Fieber erkrankt, und Verena sollte ihn heilen. Anschliessend wurde sie auch der Haft entlassen und kehrte in ihre Einsiedelei in der Schlucht zurück.

 

Was die heilige Verena mit dem Verenabuck bei Büttenhardt im Kanton Schaffhausen zu tun hat, ist mir nicht bekannt.

 

Routenprofil

Typische Juralandschaft in der Ostschweiz
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route