Von Ramsen nach Dörflingen
Marschzeit 2h30min
Strecke 8.8 km auf 223 m ab 175 m
Karte/n 1:50'000 205T
Anforderung:
Ramsen, ganz in der Nähe von Moskau und Petersburg gelegen, ist Ausgangspunkt für die Wanderung über den Rauhenberg, der gemäss Duden allerdings Rauenberg heissen müsste.
Mit dem Bus fahre ich ab Stein am Rhein bis zur Brücke über die Biber. Dort zweigt er ab, ich jedoch überquere den Bach und verlasse erst 100m später die Strasse. Auf dem asphaltierten Veloweg marschiere ich parallel zur Biber und schwenke beim Schützenhaus Richtung Wald.
Bald schickt mich der Wegweiser an der Nordflanke des Rauhenbergs bergauf über den Zündelblatz zum Buechemersäntis. So nennen die Einheimischen einen idyllisch gelegenen Grillplatz mit wunderschönem Blick hinaus in die Weite. Hinter dem Weiler Buch liegt das Häusermeer von Gottmadingen, und dahinter erhebt sich der Hohentwiel mit der Burgruine oben drauf.
Auf der Schattenseite des Hügels ziehe ich nun der Landesgrenze entlang, bis sich diese quer durch den Wald verabschiedet. Ich erreiche gemütlich die grosse Lichtung mit der Schmieder Klinik oberhalb Gailingen und benutze weiter den in gewohntem Gelb markierten Wanderweg. So gelange ich von „hinten“ zu einem bescheidenen Aussichtsturm.
Der Blick nach Süden reicht bei guten Bedingungen bis zu den Alpsteingipfeln, in der Nähe jedoch glitzern gewaltig grosse Treibhäuser einiger Gemüsebauern im gleissenden Sonnenlicht.
Weiter geht’s abwärts auf schmalem Pfad zur gut ausgebauten Strasse. Vor dem Überqueren würde ich mich gut vergewissern, dass sich kein Auto nähert, sie fahren häufig „à discrétion“.
Auf der anderen Seite nimmt mich wieder der Wanderweg auf und führt mich durch meist feuchte bis nasse Areale zum Waldrand. Dieser Abschnitt gilt als beliebter Spazierweg für Gailinger, denn er bietet einige Sitzgelegenheiten, einen schönen Blick und Sonnenschein.
Kurz nach der Grenze schwenke ich ab zu den Reben und den neuen Häusern von Dörflingen mit einer Bushaltestelle im Dorfteil Neudörflingen.
Von Diessenhofen, am Schweizerischen Rheinufer zwischen Schaffhausen und Stein am Rhein gelegen, überspannt eine gedeckte Holzbrücke den Fluss nach Gailingen auf der deutschen Seite. Die Strasse, welche darüber führt, ist lediglich 2.8m breit, also lediglich einspurig befahrbar. Immerhin trägt sie ohne weiteres Fahrzeuge mit bis zu 10 Tonnen Gewicht.
Am Hochrhein, so wird der Abschnitt zwischen Stein am Rhein am Ausfluss des Untersees und Basel genannt, ist sie die einzige, vollständig erhaltene Holzbrücke. Sie ist als Pfahljochbrücke konstruiert und stellt auch deshalb eine echte Rarität dar, weil diese Bauwart einen aufwändigen und regelmässigen Unterhalt erfordern. Dazu wurde während langer Zeit der eingeforderte Brückenzoll verwendet.
Seit dem Jahre 1972 steht das alte Bauwerk, das der Stadt Diessenhofen gehört, unter Denkmalschutz.
Der erste, urkundliche Nachweis eines Rheinübergang an dieser Stelle stammt aus dem Jahre 1292, und die älteste Abbildung von 1548 stellt eine offene Brücke auf acht Pfahljochen dar. Der Neubau des Schaffhauser Baumeisters Heinrich Altenburger wurde am 8. Oktober 1799 durch die flüchtenden russischen Truppen in Brand gesetzt.
Erst 1816 entstand im Auftrag Diessenhofens die neue, noch heute bestehende, Brücke. Sie fiel jedoch gegen Ende des Zweiten Weltkrieges amerikanischen Bomben zum Opfer. Der deutsche Abschnitt samt Widerlager mussten repariert werden, was die USA 70’000 Franken kostete.
Die Brücke weist 5 Felder auf, die sich auf 4 Holzjochen aus Eichenholz abstützen. Aus diesem Holz sind sämtliche tragenden Teile gebaut, während die Verkleidungen aus günstigerem Nadelholz bestehen. Die Pfeiler bestehen aus 10m langen Pfählen, die zwei Meter tief in die Rheinsohle getrieben wurden. Seit der letzten Instandsetzung im Jahre 2002 ruhen sie auf einem Stahlbeton träger, der sich seinerseits auf Bohrpfähle abstützt.
Die lichte Höhe ist recht niedrig, sodass den grossen Boote der Schifffahrtsgesellschaft URh bei hohem Wasserstand die Durchfahrt verwehrt ist.