Von Stammheim nach Stein am Rhein
Marschzeit 2h
Strecke 7.8 km auf 226 m ab 246 m
Karte/n 1:50'000 216T
Anforderung:
Diese einfache Tour lässt sich problemlos auch mit einem Kinderwagen bewältigen, vorausgesetzt dass zwei Erwachsene sich beim Stossen aufwärts abwechseln können.
Von der Bahnstation Stammheim aus folge ich dem gelb ausgeschilderten Wanderweg durch Unter-Stammheim hinauf zur Kirche, die majestätisch auf einem Geländevorsprung thront. Auf dem Weg dorthin begegne ich einigen wundervollen Riegelhäusern, besonders das kleine Küsterhaus schräg gegenüber des Gotteshauses. Bei der Werkstatt eines Holzbildhauers oben am Waldrand stehen wahrscheinlich ein paar angefangene Werke unter dem Vordach, oder mit etwas Glück ist der Mann gerade an der Arbeit, und ich kann ein paar Minuten zusehen, wie er aus einem rohen Baumstamm mit der Kettensäge wunderschöne Skulpturen schafft.
Ich folge auf dem Weiterweg dem Strässchen rechts und gewinne immer mehr an Höhe bis ich den Aussichtsturm erreiche. Eine kühne Holzkonstruktion erlaubt mir einen weiten Blick über das Stammheimertal mit den auffälligen Höckern (Drumlins) aus der Gletscherzeit, bis hinaus zu den schneebedeckten Alpengipfeln. Niemand braucht sich zu schämen, wenn er sie nicht beim Namen nennen kann. Ich weiss heute ja sowieso nicht mehr, ob man uns damals immer die Wahrheit gesagt hat. Ausgenommen die Churfirsten! Sie der Reihe nach benennen zu können, was für uns damals eine Ehrensache.
Auf dem Grill brate ich mir anschließend meine Mittagswurst und wandere dann weiter, immer den Wegweisern folgend durch den Wald, bis sich der Weg langsam senkt, die Kantonsgrenze zum Thurgau überquert und schliesslich zum Schulhaus Kaltenbach führt. Auf der südlichen Seite der Hauptstrasse treffe ich auf einen kleinen Biotop mit allerlei Getier und vielerlei Pflanzen. Ein kurzer Halt lohnt sich bestimmt! Der ehemalige Dorflehrer Ruedi Wild hat dieses wertvolle Kleinod geschaffen und dafür sogar eine Auszeichnung erhalten.
Für die nächsten paar hundert Meter begleitet uns der Tobelbach Richtung Bahnlinie. Unmittelbar vor dieser schwenke ich nach rechts und gelange entweder direkt den Geleisen entlang oder über einen kleinen Umweg an den Rhein sicher zum Bahnhof in Stein am Rhein.
Der Ausdruck stammt aus dem irischen "droimnin" und bedeutet soviel wie kleiner Rücken. Gemeint sind damit längliche Hügel in tropfenförmiger Gestalt, die in der Richtung der ehemaligen Fliessrichtung des damals noch anwesenden Gletschers in der Landschaft liegen blieben.
Entstanden sind diese Hügel unter der fliessenden Gletscherzunge und waren Bestandteil einer Grundmoränenlandschaft. Oftmals liessen die Gletscher bei einem zwischen zeitlichen Rückzug Endmoränen zurück, die er dann später bei einem erneuten Vorstoss wieder mit Eis überdeckte und bearbeitete. Deshalb stehen sie oft auch gruppiert in fächerförmiger Formation in der ansonsten ebenen Landschaft.
Wenn wir vom Aussichtsturm oberhalb Stammheims, einer äusserst interessanten Holzkonstruktion, in das weite Tal hinab schauen, erkennen wir den gebogenen Hügel zwischen Nussbaumen und Stammheim, offensichtlich die letzte Stirnmoräne des Thurgletschers, bevor er sich aus der Geografie verabschiedet hat. In westlicher Richtung erkennen wir eine ganze Anzahl kleiner und etwas grösserer Hügelchen, meist mit ein paar Bäumen auf der Kuppe, die zusammen ebenfalls eine Stirnmoräne gebildet haben könnten.
Diese Buckel bestehen aus Sedimenten, die der Gletscher hier abgelagert hat, bevor er sie nochmals "überfuhr". Was den Drumlins in unserer Gegend häufig nicht so leicht anzusehen ist, ist die tropfenartige Stromlinienform. Das hängt eventuell auch damit zusammen, dass viele davon in jüngster Vergangenheit als Kieslieferanten gedient haben. Die Bestückung durch ein paar Föhren rührt daher, dass diese Buckel sich für Ackerbau denkbar schlecht eignen und niemand sie deswegen umgepflügt hat.