Wannenberg

Eckdaten

Von Guntmadingen nach Neunkirch

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 9.9 km     auf 254 m       ab 268 m

 

Karte/n 1:50'000 205T oder 1:33'333 Nr. 3329

 

Anforderung:

Route

Der Südranden hat in den letzten Jahren eine gewisse Berühmtheit erlangt, weil er von der NAGRA als möglicher Standort für ein Atommüll-Endlager ausgesucht wurde. Der Rücken erstreckt sich von Neuhausen im Osten bis hinüber nach Osterfingen im Westen. Sein Untergrund besteht aus dicken Schichten Opalinuston, der wasserundurchlässig und deshalb für diesen Zweck sehr geeignet wäre.

 

Mit dem Ortsbus fahre ich von Beringen nach Guntmadingen am nördlichen Fuss des Südranden. Ab hier benütze ich den markierten Wanderweg Richtung Wald. Bei den letzten Häusern verzweigt er sich, und ich wähle den rechten Ast. Er verlässt nach wenigen Metern das Strässchen und folgt einem historischen Karrengleis bergwärts. Wenig später steige ich quer durch den Wald etwa 30 Meter hinauf zu den Grenzsteinen.

 

Ab hier heisst die Route offiziell Grenzweg, auch wenn ich diese beim Erlenboden wieder aus den Augen verliere. Durch den Wasen - feuchtes Gebiet - gelange ich zur Wasenhütte mit Sitzgelegenheiten und Feuerstellen, die zur Mittagspause einladen.

 

Nach der Pause zieht es mich weiter, geführt von den gelben Markierungen. Nach etwa einer Viertelstunde treffe ich auf einen Hinweis, der nach rechts zum Biotop zeigt. Hier liegt in den durch den Bohnerz-Abbau zurück gebliebenen Wannen ein Kleinod der besonderen Art. Markus Uehlinger hat in seiner Freizeit die Tümpel ausgemistet und durch schmale Wege verbunden. Mit der Zeit haben sich viele Pflanzen und Tiere zu einem wirklich beachtenswerten 3 ha grossen Biotop eingefunden.

 

Wieder zurück auf dem Weg steige ich gemütlich hinab in die weite Ebene des Armenfelds. Hier durften lange vor unserer Zeit arme Leute auf einer zugewiesenen Parzelle Gemüse für ihren Eigenbedarf ziehen.

 

Statt auf der asphaltierten Strasse nach Neunkirch zu gelangen, zweigt der Wanderwege bei der einsamen Hütte nach rechts ab und ich marschiere am Schützenhaus vorbei der Kirche zu. Nach der Unterquerung von Strasse und Bahnlinie durchquere ich das hübsche Städtchen auf der ehemaligen Hauptstrasse der Länge nach zum Bahnhof.

 

Biotop Wannenberg

Erdkröte
Erdkröte

Stellen Sie sich vor, auf dem wunderschönen Revier des Biotops auf dem Wannenberg stände kein einziger Baum und zahllose Karrenspuren durchzögen das Feld zwischen kraterähnlichen Mulden und aufgeschütteten Hügeln daneben.

 

So ungefähr muss es vor etwa 500 Jahren auf dem Südranden ausgesehen haben, als das Eisenerz in grossem Stile abgebaut und mit Pferdefuhrwerken und zur Verhüttung nach Schaffhausen gekarrt wurde. Das meiste Holz benötigte die Heizung der Hochöfen, andere Bäume standen einfach nur im Weg und aus dem Rest entstanden die Karren.

 

Die begehrten, bohnenförmigen Eisenerzklumpen lagen so dicht unter der Oberfläche, dass die ausgehobenen Mulden kaum mehr als 3 bis 4 Meter tief gegraben werden mussten. Darunter lag eine dichte Lehmschicht. Wenn man diese erreicht hatte, grub man einfach daneben weiter.

 

Mit dem Aufkommen der Eisenbahn im 19. Jahrhundert lohnte sich der Abbau, und vor allem der Transport des Erzes nicht mehr. Der zerwühlte Hügel wurde so zurückgelassen, wie er sich gerade präsentierte, und so kam er zu seinem Namen „Wannenberg“. Mit den Jahrzehnten sammelten sich in den Mulden herabgefallene Äste, umgestürzte Bäume, und ganze Wurzelstöcke wurde hier „entsorgt“. Ein Teil des Waldes wurde von Menschenhand wieder aufgeforstet, und die übrigen Flächen wuchsen von selber zu.

 

Vor über 30 Jahren begann Markus Uehlinger aus Neunkirch in seiner Freizeit, einige dieser Wannen sorgfältig auszuräumen. In den meisten blieb, durch die Lehmschicht zurückgehalten, Regenwasser zurück, was viele Amphibien, Frösche, Kröten und Salamander, anzog. Die gesammelten Steine schüttete er zu ansehnlichen Haufen und schuf so eine Heimat für Eidechsen und Blindschleichen. Auch das verrottende Holz bietet allerlei Viechern Schutz und den Vögeln Nahrung.

 

Auf dieser Weise entstand ein wunderschöner Biotop im Wald versteckt und nur von interessierten Menschen besucht. Die heute geschützte Fläche beträgt 3 Hektaren und wird vom Schöpfer selber und einigen Zivilschützern instand gehalten.

 

Routenprofil

Ein Kleinod der besonderen Art
Enthält alle obigen Informationen
ON17 Download.pdf
Adobe Acrobat Dokument 3.6 MB

Das Wetter auf der Route