Von Maschgenkamm (Flums) nach Maschgenkamm
Marschzeit 4h
Strecke 12.6 km auf 660 m ab 660 m
Karte/n 1:50'000 237T
Anforderung:
Für eine eindrucksvolle Bergwanderung ohne besonders heikle Passagen bieten die Flumserberge die bequeme Fahrt mit der Seilbahn zur Bergstation Maschgenkamm. Mit dieser entfällt der mühevolle Aufstieg vom Tannenboden hinauf auf 2000müM.
Die weiss-roten Markierungen weisen mir den Weg der Krete entlang zur Maschgalugge und schwenkt dort scharf nach rechts vorbei an einem kleinen Sumpf um die Kuppe Fuchsni herum in die meist nasse Mulde Plattis.
Stetig abwärts zieht sich der Weg nun weiter über weitere Bachläufe zur stattlichen Alp Fursch, wo ich eine Pause einschalte, um mich mit einem währschaften Zmittag zu verpflegen. Denn nun folgt ein ebenso währschafter Aufstieg durch den Rietboden auf die Krete First.
Weiter südlich treffe ich auf die Verzweigung, die auf dem Rückweg nochmals passieren werde, und schwenke nach nicht einmal 100 Metern bei der nächsten nach links zur Spitzmeilenhütte. Hier lösche jedoch lediglich meinen Durst und geniesse die fantastische Aussicht nach allen Seiten.
Dann mache ich mich auf den Rückweg zur erwähnten Gabelung bei Punkt 2069 und lenke meine Schritte diesmal nach Westen. Es gibt hier Gewässer in allen Formen, kleine Seelein (Tümpel wäre despektierlich), muntere Bächlein und in der Kuhle Mietböden einen weiteren Sumpf.
Über dem Calanshüttli kreuze ich eine andere Route (ohne Ampel!) und grüsse den Grossen Sächser zu meiner Linken. Er hat die massigen Felsbrocken, die verstreut auf den Weiden liegen, zu verantworten.
Ganz sanft abwärts zieht sich die Spur an der Ostflanke des Leist nach Norden, vorbei an den Löchern, vielleicht Murmeltierhöhlen? Durch die Schwizerböden erreiche ich ein kleines Moor und sehe bereits die Zigerfurgglen vor mir.
Wer den Weg auf der Krete meiden möchte, wählt die Ausweichroute über Crestis. Auch sie führt zur Seilbahnstation Maschgenkamm ohne Schwindelerlebnis.
Hoch über dem Seeztal thront auf einem Felssporn bei Flums die einst stolze Burg Gräpplang (Groppa lunga = langer Fels). Dieser Name stammt aus dem Rätoromanischen, das also bis weit über die heutige Grenze des Kantons Graubünden hinaus gesprochen wurde.
Von diesem erhöhten Standort aus liess sich die alte Handelsroute von den Bündner Alpenpässen nach Zürich sehr gut überblicken und wohl auch kontrollieren. Verschiedene Funde belegen die Besiedelung schon zu prähistorischen Zeiten, etwa in der Bronzezeit 2000 - 1000 v.Chr.
Die Anlage wurde beim Bau ihrem Standort äusserst gut angepasst, ihre längliche Form besteht aus der Hauptburg auf der westlichen Seite und der etwas tiefer gelegenen Vorburg. Dazwischen gähnt ein Graben, der die beiden Teile auch optisch trennt. Neben dem stattlichen Bergfried liegt der Burghof mit einer Zisterne. Er wurde später mit einem fünfstöckigen Palas überbaut, in dessen Obergeschoss eine Kapelle entstand. Ein paar Reste des Altarsockels sowie der Raum der Saktistei sind bis heute erhalten geblieben.
Um mehr Licht in die Räume zu bekommen, wurden im Laufe der Zeit alle Fenster mit sogenannten Stichbogen verbreitert, aber die alten, Dreipassfenster sind anhand von Spuren an einigen Stellen noch erkennbar. Ebenso erhalten blieben Überreste des alten Kalkverputzes.
Der Zwinger, von welchem aus der Zugang zum Palas bewacht wurde, war nur über eine Brücke, die den Graben zwischen Vor- und Hauptburg trennte, zugänglich. Das schwere Eingangstor konnte mit massiven Holzbalken verriegelt werden. Die passenden Löcher in der Mauer sind noch deutlich sichtbar.
Errichtet wurde die Burg um 1220 von den Rittern von Flums, die als Verwalter des Hofes Flums vom Churer Bischof angestellt waren. In einer Urkunde erwähnt wurde sie erstmals 1249, als das Bistum Chur die Anlage an Heinrich von Flums verlieh. Damals hiess das Anwesen noch Castrum Flumius, erhielt jedoch später den Namen Crepalla und heisst erst ab etwa 1500 Gräpplang.