Alpe di Brusino

Eckdaten

Von Riva San Vitale nach Brusino-Arsizio

 

Marschzeit 3h30min

 

Strecke 8.6 km     auf 708 m       ab 711 m

 

Karte/n 1:50'000 286T

 

Anforderung:

Route

Der Monte San Giorgio ist nicht nur einfach ein spitzer Berg, er birgt auch noch ein geologisches Geheimnis: Weil in dieser Gegend viele versteinerte Tiere und Pflanzen gefunden wurden, zählt der San Giorgio zum Weltnaturerbe der UNESCO. Diese Funde sind im Fossilienmuseum in Meride zu bestaunen.

 

Ich verlasse die Eisenbahn in Riva San Vitale und erreiche die Westseite des schmalen Tales auf der schnurgeraden Strasse, die quer hinüber führt.

 

Dort schwenkt der Wanderweg brüsk nach Norden und macht sich an der Kirche vorbei daran, die steile Flanke des stolzen Gipfels zu erobern. Es geht stotzig aufwärts, aber die fantastische Sicht auf den gegenüber liegenden Generoso und hinunter ins Tal mit dem spiegelnden See lohnen die Anstrengung. Ab und zu kann ich sogar das Bähnchen beobachten, das sich alle erdenkliche Mühe gibt, den berühmten Aussichtsberg zu erklimmen.

 

Durch derlei Beobachtungen etwas abgelenkt, habe ich die Wegkreuzung bei Pozzo über ein kurzes Staccato von spitzen Kehren an einer besonders steilen Passage bei der Geländenase Alborello vorbei erreicht.

 

Nur noch gemächlich aufwärts führt der Weg anschliessend weiter nach Norden, und vor mir taucht unten am See der künstliche Damm von Melide mit Strasse, Eisen- und Autobahn sowie einem Wanderweg auf. Auf der linken Seite, bei Melide erkenne ich den Park der Swiss Miniatur.

 

Auf der Alpe di Brusino glaube ich, einen ausgiebigen Halt verdient zu haben. Auch die Kehle und der Magen haben ihre Bedürfnisse schon weiter unten angemeldet. Also kehre ich ein in der Alpwirtschaft und lasse es mir gut gehen.

 

Etliche Kehren und exakt 400 Höhenmeter trennen mich noch vom Zwillingsdorf Brusino-Arsizio, von dem ich in gemütlicher Fahrt mit dem Schiff nach Lugano übersetze.

 

Swissminiatur

Seit 60 Jahren gibt es in Melide, gleich beim Damm über den Luganersee, die bekannte Freizeitanlage, die dem Besucher auf engem Raum viele sehenswerte Details unseres Landes in Miniaturgrösse zeigt. Auf einem Areal von 14’000 qm lassen sich von März bis November über 130 Modelle berühmter Gebäude, wie dem Bundeshaus, Kirchen, wie dem Grossmünster, Burgen, wie dem Schloss Chillon am Genfersee, und Denkmäler bestaunen. Sie sind alle sehr detailgetreu, im Massstab 1:25 erstellt und werden laufend ergänzt und korrigiert.

 

Zwischen den Häusern verkehren auf über 3km Schienen 18 Modell-Züge sowie einige Drahtseil-, Zahnrad- und Schwebebahnen. Auf den dargestellten Seen pendeln auch Schiffe von einem Ufer zum anderen, und auf Wiesen und Feldern blühen 15’000 Blumenarten und „gedeihen“ weit über 1000 Bäume. Ich stolziere wie einst Goliath im Land der Liliputaner zwischen den deutlich erkennbaren Exponaten umher und fühle mich wie auf einem bekannten, fremden Stern.

 

Das wohl seltsamste Objekt ist ein Fluggerät aus dem Star Wars-Film mitten auf dem Flughafen Kloten, inmitten herkömmlicher Flugzeuge. Das war noch nicht hier, als ich in jungen Bubenjahren einmal auf Besuch war!

 

In einer eigenen Werkstatt, im Inneren eines hohlen Berges, sind Angestellte daran, mittelalterliche Häuser aus Murten oder anderen Orten, fachgerecht zu renovieren. Der Staub und das Wetter draussen setzen auch diesen Objekten zu. Sind sie dann mit neuer Farbe wieder aufgefrischt, dürfen sie an ihren angestammten Platz zurück kehren.

 

Zum Jubiläum des Filmfestivals Locarno im Jahre 2017 wurde die Piazza Grande nachgebaut und in die Ausstellung eingegliedert, samt den vielen gelben Stühlen und der grossen Leinwand. Kürzlich konnte auch das Drehrestaurant auf dem Gipfel des Schilthorns, das seit dem Film mit James Bond ja Piz Gloria heisst, platziert werden.

 

Das grösste Modell ist aber das Bundeshaus. Die Pläne für den Nachbau wurden während Jahrzehnten zurück gehalten, da sie als geheim galten. Erst einem ungarischen Flüchtling wurden sie ausgehändigt. Dieser baute das Gebäude nach und verkaufte es an die Besitzerfamilie Vuigner, der die gesamte Ausstellung gehört.

 

Routenprofil

Reizvolle Variante über den Monte Generoso
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route