Camadra

Eckdaten

Von Camadra (Olivone) nach Campo (Blenio)

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 8.2 km     auf 53 m       ab 865 m

 

Karte/n 1:50'000 256T / 266T

 

Anforderung:

Route

Mit dem Bus (Fahrplan unter busalpin.ch) fahre ich auf dem schmalen Strässchen von Olivone hinauf bis zu dessen Ende zu hinterst im Val Camadra. Die Station heisst Pian Geirett (kiesige Ebene) und ist Ausgangspunkt für Wanderungen zur Scaletta-Hütte und zur Greinaebene.

 

Vom Parkplatz aus senkt sich der Wanderweg hinunter zum jungen Brenno della Greina und folgt dann dessen Lauf in allgemein südlicher Richtung. Nach etwa 400 Metern entferne ich mich vom Bach, um weiter oben die Strasse zu queren.

 

Nach der Alpe Camadra di Dentro (die Innere) folgt die Alpe Camadra di Fuori (die Äussere) und schliesslich die Alpe di Fontana San Martino nahe dem Ri di Prüsfa. Dieser Zufluss zum Brenno wird sogar auf der Karte mit seinem Namen verzeichnet, offenbar der wichtigste. Er hat sich auch ein stattliches Seitental gegraben!

 

Für den nächsten Kilometer halte ich mich an das Strässchen, das übrigens über keinen separaten Velostreifen verfügt! Das müsste man doch reklamieren, das darf doch nicht sein. Dann folgt das Minidörfchen Daigra, und das Tal wird enger. Über etliche Kehren steige ich hinab zum Brenno. Hier ist es merklich kühler, was offensichtlich auch die Bäume schätzen, denn sie stehen hier dichter als weiter oben.

 

Von der gegenüber liegenden Talseite grüsst die Siedlung Cozzera, das sich mit einem beachtlichen Damm entlang des Riasco gegen dessen Hochwasser schützt. Mein Weg führt weiter an der westlichen Talflanke hinaus in die breiter werdende Ebene bei Baselga und Aquilesco.

 

Drüben windet sich die Zufahrtsstrasse zum Luzzone-Stausee hangaufwärts. Die über zweihundert Meter hohe Staumauer ist ein beliebtes Ziel für Kletterer der besonderen Art.

 

Meine Route streift den malerischen Ort Campo und schwenkt bei der Kirche von der Strasse ab zur Postautohaltestelle Ponte Semina. Bis zur Abfahrt verköstige ich mich aufs Beste im nahen Ristorante mit dem typischen, regionalen Flair.

Das Alphorn

Das Alphorn gehört zu den Blechblasinstrumenten, nicht weil es aus Blech gefertigt ist, sondern weil der Ton mit einem speziell geformten Mundstück erzeugt wird. Die meisten Alphörner bestehen aus Holz, es gibt ganz wenige aus Plexiglas, und werden nach uralten Techniken, ähnlich wie ursprünglich die alten Wasserleitungen, hergestellt. Ihre gekrümmte Form rührt von den an den Hängen wachsenden Baumstämmen. Heute ist dieser Bogen standardisiert und entsteht ebenfalls aus dem geraden Stamm.

 

Da die Rohrlänge des Instruments nicht verändert werden kann, sind Bläser und Komponist an die Naturtonreihe gebunden. Obwohl es auch in Österreich, in den bayrischen Alpen und sogar im Elsass verbreitet ist, gilt das Alphorn als Schweizer Nationalsymbol. Genauso wie das Militärtaschenmesser, der Emmentaler Käse oder die Schokolade. Es existieren ebenfalls fingerlochlose Holztrompeten in den Karpaten, in Polen, Rumänien und Ungarn, sowie in Skandinavien. Die Instrumente der Maori auf Neuseeland ähneln den alpinen Ausführungen ebenfalls sehr.

 

Die Herstellung klingt relativ einfach: Stamm der Länge nach halbieren und beide Hälften aushöhlen. In Wirklichkeit gibt es im Alpenraum nur noch ganz wenige Spezialisten, welche ein gut klingendes Horn anfertigen können. Bläser gibt es jedoch recht viele, allein der Eidgenössische Jodlerverband zählt gegen 1800 Mitglieder, sogar auch ausserhalb der Schweiz. An internationalen Treffen nehmen Alphornbläser als Solisten oder als Ensembles teil. In Deutschland und Österreich findet jährlich ein Festival für Massenchöre mit Dutzenden von Bläsern statt.

 

Die älteste schriftliche Aufzeichnung über Alphörner in der Schweiz stammt aus dem frühen 16. Jrhd. Im Rechnungsbuch des Klosters St. Urban in Solothurn findet sich der Eintrag über 2 Batzen für einen Walliser mit Alphorn. Aus den Jahren 1867/68 stammen exakte Beschreibungen für den Bau eines Alphorns. Der Aufschwung des Tourismus im 19. Jrhd. führte zu einem eigentlichen Boom für das „Hirteninstrument“, für das sogar Leopold Mozart eine Sinfonia komponiert hat.

 

 

Routenprofil

Recht abgelegene Gegend
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route