Menzonio

Eckdaten

Von Broglio nach Bignasco

 

Marschzeit 2h30min

 

Strecke 7.1 km     auf 263 m       ab 528 m

 

Karte/n 1:50'000 266T / 276T

 

Anforderung:

Route

Das Val Lavizzara hat durch die vielen Stauwerke im Quellgebiet der Maggia viel von seiner Ursprünglichkeit verloren, und das Restwasser vermag gerade noch das Flussbett auszufüllen. Dennoch hat das Tal noch heute einen recht wilden Charakter mit steilen und felsigen Flanken.

 

Nach Broglio fahre ich mit dem Autobus und mache eine kurze Besichtigung des malerischen Dörfchens. Dann folge ich dem weiss-rot-weissen Wegweiser und verlasse den Ort in fast südlicher Richtung. Das Strässchen führt zügig aufwärts, aber bei der ersten Spitzkehre verlasse ich es, um auf schmalem Pfad zu den Rustici bei Zòtt di Fuori zu gelangen.

 

Gemäss Karte stehen ungezählte Häuser und Hütten oben am Hang, aber ich kann keine Strasse ausmachen, auf der man diese erreichen könnte. Auch an meinem Weg treffe ich auf einzelne der typischen Steinhäuser mit den Granitdächern. Ob man hier Handy-Empfang hat?

 

Beim Weiler Pianezza erreiche ich den höchsten Punkt der Route und wandere nun gemütlich abwärts nach Menzonio, das seit 2004 zur Gemeinde Lavizzara gehört, wie alle Siedlungen im Tal. Es zählt heute wohl nur noch etwa 50 Einwohner, ist aber auf einer wahrhaften Sonnenterrasse fantastisch gelegen.

 

In beinahe gerader Linie marschiere ich nun hinab zur Hauptstrasse und dann zur Brücke über die Maggia wenige Meter unterhalb eines hübschen Wasserfalls auf der Gegenseite. Es ist der Ri da Sernel, der da in die Tiefe rauscht.

 

Durch den Bosco della Fiora treffe ich parallel zum Fluss den Weiler Presa di dentro mit einer bescheidenen Kapelle. Einen knappen Kilometer später nimmt mich ein Strässchen auf, auf dem ich an einer weiteren Kapelle vorbei zur alten Steinbogenbrücke von Bignasco gelange. Auf der Halbinsel zwischen der Maggia und der Bavona steht eine weitere Kapelle, gleich neben der stattlichen Kirche mit stolzem Turm. Wer noch genügend Zeit hat, sollte sich das Freibad beim spektakulären Wasserfall am Südende des Dorfes auf keinen Fall entgehen lassen! Mit dem Bus FART fahre ich nach dem kühlenden Bad richtig erfrischt zurück nach Locarno.

 

Bignasco

Das hintere Maggiatal wurde schon vor Jahrhunderten besiedelt. Die älteste Urkunde, in der das Dorf am Zusammenfluss von Bavona und Maggia erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1230. Es hiess damals noch Bugnascho. Der heutige Name ist ungefähr hundert Jahre jünger. Die Gemeinde blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, im Jahr1484 beteiligte sie sich sogar aktiv an der Vertreibung der Valser.

 

Nach verschiedenen Gebiets-Umverteilungen, während derer der Ort auch einmal zum Kanton Lugano gehörte, ist Bignasco seit 1803 im Bezirk Vallemaggia zu Hause und hat sich 2006 mit den Nachbargemeinden Cevio und Cavergno vereint.

 

Bignascos Einwohnerzahl von knappen 200 Personen blieb bis anfangs des 20. Jahrhunderts einigermassen stabil, nahm dann jedoch merklich ab, als der Erste Weltkrieg begann. Etwa 23% der Bevölkerung wanderte aus, davon zog es viele nach Kalifornien. Wer in Europa blieb, kehrte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zurück und genoss die wirtschaftlichen Möglichkeiten, die sich inzwischen ergeben hatten. Seit dem Jahr 2000 bewegt sich die Zahl der Einwohner um die 300 Personen.

 

Während Jahrhunderten lebten die Menschen von der und mit der Landwirtschaft, die sich auf Viehzucht und Käserei spezialisiert hatte. Der Ackerbau spielte eine eher untergeordnete Rolle. Als in den 1960er-Jahren mit der Nutzung der Wasserkraft begonnen wurde, entstanden neben der Infrastruktur auch Arbeitsplätze.

 

Trotzdem waren viele auf Jobs angewiesen, die sie im Tal nicht fanden und sie deswegen vermehrt pendeln mussten. Verdienten damals noch über 70% der Erwerbstätigen ihren Lebensunterhalt im Dorf, war es um die Jahrhundertwende nicht einmal mehr die Hälfte. Die Pendler reisten anfangs noch mit der Eisenbahn talauswärts, die Linie wurde jedoch 1965 stillgelegt und durch einen Bus der FART ersetzt. Die Dörfer oberhalb Bignasco bedient die Post mit Bussen mit ihren gelben Bussen, die eine Linie erschliesst das Val Lavizzara und die andere das Val Bavona.

 

 

Routenprofil

Im Tal der jungen Maggia
Enthält alle obigen Informationen
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Das Wetter auf der Route