Ressiga

Eckdaten

Von Piotta nach Pesciüm (Airolo)

 

Marschzeit 3h

 

Strecke 8.1 km     auf 851 m       ab 116 m

 

Karte/n 1:50'000 265T/266T

 

Anforderung:

Route

Zusammen mit dem Nachbardorf Ambri, mit dem es die Bahnstation teilt, dient mir Piotta als Ausgangspunkt für die Wanderung hinauf zum Sasso della Boggia, Airolos Skiberg mit der gesamten Infrastruktur, die der heutige Wintersport erfordert. Die hellblauen Kabinen der Seilbahn stehen aber auch den Wanderern zur Verfügung!

 

Von der Postauto-Haltestelle aus unterquere ich die alte Gotthard-Bahnlinie und steige unmittelbar dahinter in engem Zickzack hinauf zu den Häusern, die sich sinnigerweise Monti nennen. Weiter aufwärts liegt Fondavalle und noch etwas höher, sogar mit dem Auto erreichbar, thront die Siedlung Giof.

 

Während einer kurzen Rast geniesse ich den Blick hinab ins Tal des Ticino mit dem gesamten Verkehrsangebot: Eisenbahn, Strasse, Autobahn und sogar einem Flugplatz! Am gegenüberliegenden Hang fällt die Druckleitung des Piora-Wassers mit der dazu gehörenden Standseilbahn auf.

 

In weitem Bogen gelange ich an die ungestüm talwärts rauschende Calcascia und etwas weiter oben zur Alpe Nuova. Von hier aus steigt der Weg ganz moderat zum Rückhaltebecken Ressiga, dessen Wasser weiter unten der Energiegewinnung dient. Es ist grad jetzt nur halb voll und sieht recht erbärmlich aus.

 

Unterhalb des Costone ziehe ich weiter nordwestlich und treffe beim Weier Roncascio auf das Strässchen nach Nante. Das Dörfchen liegt auf einer langgezogenen Hügelzunge und bietet an Aussicht alles, was die Augen begehren.

 

Oberhalb der Kirche schwenke ich nach links und erklimme den steilen Hang auf der SchweizMobil-Route 6 in engen Kehren. Vorbei an einem malerischen Wasserfall gewinne ich immer mehr Höhe und unterquere schliesslich die Seile der erwähnten Schwebebahn, deren Station ich jedoch erst nach einem weiten Schlenker nach Westen erreiche.

 

Gut, dass ich bei der Zwischenstation Pesciüm im Restaurant noch den Durst löschen kann, bevor ich die bequeme Talfahrt antrete, und dies ohne die Besteigung des Sasso!

 

HC Ambri-Piotta

Zusammen mit Quinto auf der nördlichen Seite des Ticino gelegen, bilden Ambri und Piotta eine Gemeinde mit nicht einmal 1000 Einwohnern. Dennoch lebt hier ein Eishockeyclub, welcher in der Schweizer Hockey-Szene eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Dies, obschon der Verein noch nie die Schweizer Meisterschaft gewinnen konnte. Gespielt wird seit September 2021 im neuen Valascia-Stadion, das 7000 Zuschauern Platz bietet. Zusammen mit dem Rückbau der alten Pista la Valascia kostete der Neubau über 50 Millionen CHF.

 

Der HC Ambri-Piotta wurde 1937 gegründet und spielt in der National League. im ganzen Land verteilt existieren 17 Fanclubs, und drei gibt es sogar im nahen Italien. Das erste Spiel auf dem neuen Eis gewannen die Tessiner mit 6:2 Toren gegen Fribourg-Gottéron. Die Matches gegen den zweiten Club aus dem Kanton, den HC Lugano, werden als „Tessiner Derby“ bezeichnet.

 

Während der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts landete Ambri gleich etliche Male in der vorderen Hälfte der National League A und erreichte sogar zweimal die Endrunde im Final. Allerdings stand der Club vor zehn Jahren vor dem finanziellen Kollaps. Nur verzweifelte Hilfsmassnahmen, wie eine Spendenaktion, konnten ihn über Wasser halten. Und bereits zwei Jahre später stand das Team aus der Leventina wieder im Viertelfinal der National-Liga. Um dieses Niveau halten zu können, wurden weitere Geldmittel nötig, aber die Sammelaktionen brachten „nur“  knappe 3 Millionen Franken, was gerade mal so reichte.

 

Gegen alle diese Unbille gründete der HCAP im Jahre 2017 ein Frauenteam, das unter dem Namen HCAP Girls in der drittklassigen SWHL C den Spielbetrieb aufnahm. Viele Anlaufschwierigkeiten brachten erst den Abstieg in die Gruppe D, in den folgenden Jahren gelang es dem Club jedoch, sich bis in die höchste Spielklasse Womens League hochzuarbeiten.

 

Nach jedem Sieg eines Ambri-Teams wird von den vielen Fans auf der Tribüne seit Jahrzehnten die Vereinshymne „La Montanara“ gesungen.

 

 

Routenprofil

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Das Wetter auf der Route